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Nachricht vom 27.06.2012    

Eine Ära geht zu Ende

Viel Lob bei der Verabschiedung von Bernd Benner im Bürgerhaus Kleinmaischeid

Kleinmaischeid. Im vollen Saal des Kleinmaischeider Bürgerhauses wurde am Mittwochabend (27.6.) der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Dierdorf Bernd Benner verabschiedet. Er hatte das Amt 26 Jahre ausgeübt. Von der Landesregierung war die Staatssekretärin Heike Raab gekommen. Unter den Gästen sah man Persönlichkeiten wie den Neuwieder Landrat Rainer Kaul, die Landtagsabgeordneten Fredy Winter und Elisabeth Bröskamp, den Fürst zu Wied, die Bürgermeister aus den Partnerstädten Courtisols und Krotoszyn sowie die Bürgermeister der Nachbarverbandsgemeinden Puderbach, Selters, Bendorf und Ransbach-Baumbach.

Auf zu neuen Ufern: Horst Rasbach (links) übernimmt den Stab von Bürgermeister Bernd Benner. Fotos: Wolfgang Tischler, Holger Kern

Die Veranstaltung begann mit einer halbstündigen Verbandsgemeinderatssitzung, in der Bernd Benners Nachfolger Horst Rasbach vereidigt und in sein Amt eingeführt wurde.

Horst Rasbach erinnerte anschließend in seiner Ansprache an das Jahr 1986, als Bernd Benner nach einem Losververfahren zwischen drei Kandidaten Bürgermeister wurde. Das sei nicht nur Glück für Bernd Benner gewesen, sondern auch Glück für die Verbandsgemeinde Dierdorf. Rasbach ließ die wichtigsten Stationen des politischen Wirkens und der Verwaltungstätigkeit von Bernd Benner Revue passieren. Dazu gehören der Erlebnistag „Jedem sayn Tal“ vor fast 20 Jahren, der Schulenabbau, das Hallenbad und das Heizwerk, neuerdings erweitert durch ein modernes Blockheizkraftwerk. Mit dem Weggang von Bernd Benner endet eine Ära, sagte Horst Rasbach. Die Gäste applaudierten dem Geehrten nach diesen Worten stehend mit langem Applaus.

In seiner Abschiedsrede bedankte sich Bernd Benner bei allen, die ihn auf seinem Weg begleitet hatten und zu der Abschiedsfeier gekommen waren. Besonders berührt war Benner von der Teilnahme der weit angereisten Gäste aus Courtisols und Krotoszyn.

Er sei in allen Jahren stets gerne zur Arbeit gegangen, sagte Benner, der fast drei Jahrzehnte die Entwicklung der Verbandsgemeinde Dierdorf prägte. Er erzählte, wie er 1986 in letzter Minute nachts um halb zwölf bei heftigstem Gewitter in Dierdorf seine Bewerbung in den Briefkasten geworfen habe. Für die Zukunft wünscht er sich mehr Zeit für seine Frau, seine Kinder und Enkelkinder und alle anderen Familienmitglieder (mehr über den persönlichen Rückblick von Bernd Benner in dem Interview „Langeweile wird nicht aufkommen“ vom 26.6.).

Staatssekretärin Heike Raab sprach stellvertretend für Innenminister Roger Lewentz, der dienstlich verhindert war. Sie richtete Grüße von Ministerpräsident Kurt Beck aus. Benner sei in Rheinland-Pfalz einer von sechs Bürgermeistern mit der längsten Dienstzeit. Das allein sei eine beachtliche Leistung. Sie sprach ihm Hartnäckigkeit zu. Nur mit Wattebällchen werfen sei kein Erfolg zu erzielen. Er habe die Interessen und Begehrlichkeiten der Verbandsgemeinde nach vorne gebracht. Er habe Problem erkannt und die Sorgen und Nöte der Bürger gesehen und aufgenommen.

Beim Thema Europa fiel der Staatssekretärin allerdings der Name der französischen Partnerstadt von Dierdorf nicht ein, sie erfragte ihn sich aus dem Publikum.

Zu Horst Rasbach sagte Heike Raab: „Sie haben sich in vielen Jahren das Vertrauen der Bevölkerung erworben.“ Ein Wahlergebnis von 68 Prozent falle nicht vom Himmel. Sie riet ihm: „Nutzen Sie die breite Vertrauensbasis der Bevölkerung.“

Die Staatssekretärin erwähnte, dass Rasbach für seine kommunalpolitische Tätigkeit vom Innenminister mit der Freiherr-vom-Stein-Plakette ausgezeichnet wurde. Rasbach habe einen maßgeblichen Anteil daran, dass sich Kleinmaischeid heute als moderner und attraktiver Ort präsentieren könne. Sie wünscht Rasbach und Benner Gesundheit, Glück und Zufriedenheit.



Rechnungshofpräsident Klaus Behnke bescheinigte seinem ehemaligen Mitarbeiter Horst Rasbach Humor und Gespür für das Machbare. Er bedauert, dass er einen Mitarbeiter mit großem fachlichen Wissen und einer sehr menschlichen Art verliert. Er kann sich keinen geeigneteren und würdigeren Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters vorstellen. Die Sparsamkeit, die Bernd Benner in seiner Amtszeit an den Tag gelegt habe, versuche der Rechnungshof anderen Bürgermeistern nahezulegen. Horst Rasbach brauche in der nächsten Zeit keine Prüfung des Rechnungshofes zu fürchten, das sei erst vor Kurzem geschehen.

Landrat Rainer Kaul gratulierte zu dem gelungenen Stabwechsel. Er erinnerte an die schwere Zeit der Verbandsgemeinde Dierdorf beim Amtsantritt von Bernd Benner. Es waren Dinge passiert, die zur Abwahl des Vorgängerbürgmermeisters geführt hatten. Benner hatte schwere Aufbauarbeit zu leisten. Es war viel zu viel Geld ausgegeben worden, der Verbandsgemeinderat hatte seinen Bürgermeister nicht gebremst. Bernd Benner habe die Verbandsgemeinde wieder auf Kurs gebracht.

Später habe er wichtige Zukunfstprojekte voran gebracht, unter anderem das Heizkraftwerk. Kaul bedauert, dass Benner seine Windkraftpläne nicht mehr habe umsetzen können. Aber es müsse ja auch noch etwas Arbeit für den Nachfolger bleiben. Kaul überreicht Benner den großen Wappenteller des Kreises Neuwied und hatte ein kleines Geschenk für Horst Rasbach.

Weitere Festredner waren Aloysius Söhngen, Landesvorsitzender des Gemeinde- und Städtebunds, der Puderbacher „Noch“-Verbandsgemeindebürgermeister Wolfgang Kunz sowie als Vertreter der Fraktionen des Verbandsgemeinderats Dierdorf Egon Radermacher (CDU). Als Vertreter der Mitarbeiter der Verbandsgemeindeverwaltung richtete Udo Stein Worte des Dankes an Bernd Benner. Er überreichte seinem Ex-Chef Geschenke der Mitarbeiter der Verwaltung: eine Jahres-Saunakarte, einen Reisegutschein und ein Foto aller Mitarbeiter der Verwaltung.

Bürgermeister Wolfgang Kunz gab beispielhaft Episoden zum Besten, wo er mit Bernd Benner gemeinsame Dienstfahrten über die Autobahnen unternahm und sich bei Tempo 110 auf der rechten Fahrspur – eingekeilt zwischen zwei Lkw - Benners Lobeshymnen über den geringen Spritverbrauch seines Ford Focus anhören musste. In seinen besten Zeiten als Sportler sei Benner vielleicht auf dem Rennrad schneller gefahren als später mit dem Auto.

Passend dazu schenkten die Bürgermeister der Verbandsgemeinden Selters, Ransbach-Baumbach und Bendorf ihrem scheidenden Kollegen eine Dauerberechtigungskarte für das Rad-Event „Jedem sayn Tal“ sowie einen Fahrrad-Sturzhelm. Nachfolger Horst Rasbach wurde mit einem knallgelben Rad-Shirt in XXL-Größe überrascht, welches ihm mit angehaltenem Atem auch ganz gut passte. Holger Kern


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