Werbung

Nachricht vom 17.07.2012    

Pflanzen-Invasion soll über kommunale Grenzen hinweg bekämpft werden

Kreisbeigeordneter Achim Hallerbach fordert Unterstützung vom Land beim Zurückdrängen der Neophyten

Neuwied. Der Erste Kreisbeigeordnete und Umweltdezernent der Kreisverwaltung Neuwied Achim Hallerbach bittet die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken um überregionale Hilfe und Koordinierung der Bekämpfung von nicht heimischen und sich unkontrolliert ausbreitenden Gewächsen, so genannten Neophyten.

Der aus dem Kaukasus stammende Riesenbärenklau (oder Herkulesstaude) breitet sich unkontrolliert aus und kann Verbrennungen auf der Haut verursachen. Foto: Appaloosa/Wikipedia

Es sei, so Hallerbach, zweckdienlich, dass das Land als oberster Dienstherr aller zuständigen Behörden eine koordinierende Funktion bei der Bekämpfung der Neophyten wahrnimmt und ein überregionales Handlungskonzept erstellt, wann und wo es sinnvoll ist, invasive Arten zu bekämpfen und um welche Arten es sich dabei vordringlich handeln sollte. Der Landkreis sei hier nicht zuständig und so mache es Sinn übergreifende Konzepte zu erstellen.

Besonders entlang der Fließgewässer mit den angrenzenden Talauen finden die gebietsfremden Pflanzenarten – zum Beispiel das hell-lila blühende indische Springkraut - gute bis sehr gute Standortbedingungen, so dass sie sich ausbreiten und die noch vorhandenen standorttypischen Bestände verdrängen. Über die Fluss- und Bachtäler erfolgt auch die weitere Ausbreitung bis in die Wälder hinein.

Hallerbach betont: "Punktuell werden von den verschiedensten Akteuren lobenswerte Gegenmaßnahmen ergriffen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern bzw. rückgängig zu machen. Neophyten machen jedoch vor Gebiets- und Zuständigkeitsgrenzen nicht Halt. Da die Maßnahmen noch unkoordiniert ablaufen, wird der gewünschte Erfolg oftmals zunichte gemacht, wenn im Mündungsbereich eines Flussgebietes Maßnahmen erfolgen, diese aber nicht von der Quelle her unterstützt werden oder keine Abstimmung dahin gehend erfolgt, welche gebietsfremden Arten in einem Naturbereich sinnvollerweise bekämpft werden sollten."

Im Landkreises Neuwied werden durch das Referat Umwelt, Natur und Energie ebenfalls Bekämpfungsmaßnahmen durchgeführt. Begleitet werden diese beispielsweise durch Bekämpfungsmaßnahmen der Forstämter sowie im Rahmen des Ehrenamtes durch lokale Naturschutzverbände. Die bisherigen Aktivitäten waren aufgrund der jeweiligen Förderkulisse lokal eng begrenzt, zum Teil litten sie an räumlichen Überschneidungen und blieben auf den verschiedenen Ebenen unabgestimmt. In diesem Jahr erfolgte bzw. erfolgt die Förderung der Einzelmaßnahmen zudem so spät, dass eine zeitgerechte Bekämpfung nur zum Teil gewährleistet ist.



Hallerbach schreibt der Umweltministerin: "Wir halten es in diesem Rahmen für unabdingbar, die verschiedenen Anstrengungen der Interessen- und Zuständigkeitsträger zu lenken und zu bündeln. So könnten alle Akteure gezielt den Schutz der heimischen Pflanzenarten und ihrer Lebensräume in Angriff nehmen, ohne dass engagierte Einzelmaßnahmen konterkariert werden."

Die Herkulesstaude ist ebenfalls eine von mehreren eingeschleppten Pflanzenarten, die als sogenannte Neophyten immer mehr Vegetationsbereiche erobern. Sie verdrängen die heimische Flora und können Bachtäler und ungenutzte Brachen vollends für sich einnehmen. Dabei stellt die Pflanze aus dem Kaukasus zusätzlich gesundheitlich eine Gefahr dar. Die Pflanzensäfte setzen bei Berührung die natürliche Sonnenschutzfunktionen der Haut herab, so dass es zu Verbrennungen kommen kann.

Die Kreisverwaltung warnt daher vor unachtsamen Umgang mit dieser Pflanze. Die Art ist nicht zu verkennen. Sie wird bis zu vier Meter hoch, hat bis zu zehn Zentimeter dicke Stängel, riesige, eingeschnittene Blätter und mehrere Dolden mit einem Durchmesser bis zu fünfzig Zentimeter. Nicht zu verwechseln ist die Herkulesstaude mit dem verwandten Wiesen-Bärenklau, einer einheimischen Art die nur bis zu zwei Meter hoch wird und Bestandteil artenreicher, frischer Wiesen ist.

Jeder kann auch im Garten mithelfen, indem er keine Herkulesstaude aussät und zum Beispiel auch das Indische Springkraut vor der Blüte ausreißt.

Achim Hallerbach lobt die ehrenamtlich Aktiven im Kreis und weist auf die Bedeutung der Mithilfe durch die Bürger hin. Naturschutzverbände, private Initiativen und Schulklassen leisteten wertvolle Hilfe, indem naturnahe Bachtäler gepflegt würden.



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Neuwied & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Ehrenamtspreis für Waltraud Baustian aus Anhausen

Anhausen. In der Laudatio heißt es: "Im Jahr 2019 hat sie mit noch einer weiteren Kindergarten-Oma eine Fortbildung bei dem ...

Weihnachtsvorfreude: Knuspermarkt Neuwied öffnet seine Türen mit buntem Programm

Neuwied. Oberbürgermeister Jan Einig begrüßte die Gäste im Namen seiner Kollegen Jung und Seemann und freute sich, den Knuspermarkt ...

Schwerer Verkehrsunfall in Vallendar: Ersthelfer rettet 58-Jährigen

Vallendar. Am heutigen Nachmittag (22. November), um 15.35 Uhr, kam es zu einem schweren Verkehrsunfall in der Westerwaldstraße ...

Vorsicht vor Taschendieben: Präventionskampagne auf Koblenzer Weihnachtsmarkt

Koblenz/Region. Nicht nur Bürger lieben Weihnachtsmärkte - auch Taschendieben kommen diese gelegen. Sie suchen sich ihre ...

Westerwaldwetter: Erst Frost, am Sonntag Temperatursprung

Region. Am Freitag, dem 22. November ist der Wind noch ein Thema. Es gibt starke Böen um die 55 Kilometer pro Stunde aus ...

Dorfverein Glockscheid-Wüscheid kämpft um SWR3 Rock Party in Waldbreitbach

Glockscheid-Wüscheid. Am Freitag (22. November) trat der Dorfverein Glockscheid-Wüscheid live im Radio gegen zwei andere ...

Weitere Artikel


VHS Neuwied für den MIND AWARD 2012/13 nominiert

Die Jury begründet ihre Entscheidung wie folgt: Die Volkshochschule (VHS) Neuwied will als eine gemeinnützige Weiterbildungseinrichtung ...

32. Rengsdorfer Rock- & Blues Festival steht vor der Tür

Der Freitag (26.7.) startet mit den nachfolgenden Bands: Ruf Records Blues Caravan 2012: More Girls with Guitars (UK,SE) ...

Ball rollte für Kinder in Not

In diesem Jahr konnte das Turnier mit einem ganz besonderen Highlight bei den Zuschauern glänzen. Sandra Minnert - ehemalige ...

SWN warnen vor „Energieberatern“

„Sie rufen vorwiegend ältere Leute an, um einen persönlichen Besuch anzukündigen“, erklärt Stefanie Michaelis von den SWN. ...

Turnier für Hobbymannschaften in Marienhausen

Folgende Mannschaften haben Ihre Zusage gegeben: Feuerwehr Marienhausen, Feuerwehr Dierdorf, Präsidium SV Wienau, Alte Herren ...

Sportfest in Urbach war sehr feucht

Es war ein langes Wochenende, das bereits am Freitag mit Jugendspielen und Alte Herren Turnier begann. Samstags fand das ...

Werbung