Jugendhilfeeinrichtung präsentierte sich mit Tag der offenen Tür
Evangelische Einrichtung kümmert sich in Asbach um problematische Kinder und gibt den Eltern Rat
Asbach. Einen gut besuchten Tag der offenen Tür konnte die Tagesgruppe Asbach der Evangelischen Kinder- und Jugendheim Probsthof GmbH verzeichnen. Unter den zahlreichen Besuchern waren Eltern, Vertreter des Jugendamtes, Schulsozialarbeiter, andere Tagesgruppen, Nachbarn und Lehrer.
Die Tagesgruppe befindet sich im Alten Rathaus von Asbach und wurde im Februar 2011 mit neun Plätzen - für Mädchen und Jungen im Alter von 6 bis 14 Jahren - eröffnet. Ein großer Garten schafft zusätzlich Bewegungsspielraum und die Möglichkeit zur Mitgestaltung.
Auch der zuständige Dezernent der Kreisverwaltung Neuwied, Erster Kreisbeigeordneter Achim Hallerbach besuchte die Tagesgruppe Asbach. Hallerbach wertete die große Resonanz als Beweis für die umfassende Akzeptanz vor Ort und auch deren Notwendigkeit.
"Die Tagesgruppe ist ein teilstationäres Angebot der Jugendhilfe. Die Aufnahme in die Tagesgruppe wird durch das Jugendamt bewilligt", erklärt Uwe Kukla, stellvertretender Leiter des Kreisjugendamtes. Hierfür muss dem Jugendamt ein Antrag auf "Hilfe zur Erziehung" vorliegen. In der halbjährlich stattfindenden Hilfeplanung werden Ziele und pädagogische Handlungsschritte festgehalten und überprüft.
"Zielgruppe der Tagesgruppe sind überwiegend Kinder aus hochbelasteten Familien, die einer besonderen Unterstützung bedürfen. Die pädagogischen Fachkräfte haben mit Kindern zu tun, die Auffälligkeiten im Sozialverhalten zeigen, Störungen in der Entwicklung aufweisen, in instabilen, teilweise problematischen familiären Strukturen aufwachsen", erläutert der zuständige Dezernent für Kinder, Jugendliche und Familien, Achim Hallerbach.
Der Gruppenalltag beginnt für die Kinder mit einem gemeinsamen Mittagessen. Der Nachmittag ist durch Hausaufgaben sowie kontrollierte Freizeitaktivitäten strukturiert. Klare Regeln sorgen für ein Übungsfeld, sich mit Grenzen anderer Kinder auseinander zu setzen, eigene Bedürfnisse zu benennen und einzufordern.
Die Gruppe ist montags, mittwochs und donnerstags bis 17.30 Uhr, dienstags bis 19.00 Uhr und freitags bis 16.00 Uhr geöffnet. "Wir sind froh, dass wir im Norden des Landkreises Neuwied mit dem Probsthof einen erfahrenen und kompetenten Partner der Jugendhilfe haben. Damit konnte der Versorgungsgrad insbesondere im ländlichen Raum weiter ausgebaut werden und wir ersparen den Kindern teils lange Anfahrtswege zu anderen Einrichtungen", betont Achim Hallerbach.
"Die Jungen und Mädchen, die derzeit die Gruppe besuchen, haben neben dem strukturierten Tagesablauf auch die Möglichkeit, ihre Freizeit frei zu gestalten. Hierbei stehen der große Garten und das geräumige Haus für Gesellschaftsspiele, Werken und Basteln zur Verfügung. Die älteren Kinder dürfen kleine Besorgungen im Ort für die Gruppe tätigen", erläutert die Leiterin der Tagesgruppe, Christiane Schikora den Tagesablauf.
Auch Garten-, Sport-, und Koch AG, welche durch mindestens eine Fachkraft begleitet werden, erfreuen sich hoher Beliebtheit. Soziales Lernen wird durch den überschaubaren Gruppenalltag mithilfe vieler Rituale, die sich an der Gesamtgruppe sowie am Einzelkontakt mit dem jeweiligen Kind orientieren, gefördert.
In den Sommerferien fährt die Gruppe gemeinsam auf eine Ferienfreizeit ins Emsland. Dort steht unter anderem eine Besichtigung der Meyerwerft in Papenburg auf dem Programm. Auch sind ein Garten- sowie ein Mädchenprojekt für die Ferien geplant. Gruppenausflüge und andere Aktivitäten ergänzen das Programm. Derzeit liegt der Schwerpunkt auf Wandern im Siebengebirge oder im Umfeld des Wohnortes der Kinder. Auch Spielplatzbesuche, Tischtennis spielen oder ein Kinobesuch gehören zu den Freizeitaktivitäten.
Achim Hallerbach lobte die Arbeit in Asbach: "Die Begleitung und Beratung der Eltern nimmt einen hohen Stellenwert in der Arbeit ein, mit dem Ziel, den Verbleib des Kindes in seiner Familie zu sichern. Hierbei geht es im Wesentlichen um die Stärkung elterlicher Erziehungskompetenzen und um die Förderung der positiven Eltern-Kind-Interaktion. Als Landkreis und Träger der Jugendhilfe sind wir dem Probsthof sehr dankbar für diese gelungene Kooperation vor Ort."
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