Werbung

Nachricht vom 09.08.2012    

Glanrinder bekämpfen Indisches Springkraut

Rinderherde wird vom Naturteam Kurz im Naturschutzgebiet „Auf der Hardt“ derzeit eingesetzt – Wiedaue soll dadurch wieder zur alten Biodiversität zurückfinden

Neuwied. Bei uns wird das Drüsige Springkraut, auch Indisches Springkraut, als Neophyt bekämpft. Sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet liegt auf dem Indischen Subkontinent, als Zierpflanze wurde es im 19. Jahrhundert in Europa eingebürgert. Es wächst vor allem in Auen- und Uferlandschaften mit hohem Nährstoffgehalt. Dort stellt es eine Bedrohung für die heimische Pflanzenwelt dar.

Für die Glanrinder scheint das Indische Springkraut ein Leckerbissen zu sein. Fotos: Wolfgang Tischler

Diese Bedrohung gibt es auch im Naturschutzgebiet „Auf der Hardt“ oberhalb von Neuwied in der Wiedaue bei Segendorf. Die Aue ist von der Wied abgekoppelt und wird nur durch Grundwasser versorgt. Hier hat sich das Springkraut extrem ausgebreitet. Das Problem erklärt der Biotopbetreuer Günter Hahn: „Das Springkraut lässt kaum noch anderen Bewuchs zu. Die beim ersten Frost entstehende Biomasse beschleunigt die Verlandung des Gebietes. Dadurch gibt es dort einen starken Rückgang der Amphibien und die Frühlingsblüher, wie Märzenbecher, Waldgelbstern und auch der Straußfarn werden zurückgedrängt.“

In Neuwied ist das Naturteam Manuela und Thomas Kurz, ein anerkannter Partnerbetrieb des Landes für Naturschutz, ein Begriff und Biotopbetreuer Hahn kooperiert eng mit der Familie Kurz. Diese besitzt Glanrinder. Das ist eine traditionelle Hausrind-Rasse, die vorwiegend in Rheinland-Pfalz beheimatet ist, aber kaum noch Bedeutung hat. Sie zeichnet sich durch vielseitige Haltungs- und Nutzungsmöglichkeiten aus und ist daher zur Landschaftspflege bestens geeignet.



Manuela und Thomas Kurz haben herausgefunden, dass den Glanrindern das Indische Springkraut mundet. So entsteht derzeit in den Wiedauen ein viel versprechender Versuch. Der Landesbetrieb Mobilität hat diese Gebiet als Ausgleichsfläche für den neu entstehenden Radweg an der Wied ausgewiesen und will in einem fünfjährigen Monitoring das Projekt fördern.

Die große Fläche ist mittlerweile mit einem Zaun versehen und die Rinder haben bereits hervorragende Arbeit geleistet. An vielen Stellen ist das Springkraut von den Rindern schon abgefressen worden. Zuerst werden den Blüten vertilgt, sie scheinen am leckersten zu schmecken. Ebenso werden die nicht heimischen Robinien verbissen und am Wuchs gehindert. Ein weiterer positiver Effekt kommt laut Günter Hahn noch hinzu. Die Rinder hinterlassen im weichen Untergrund Spuren, die sich mit Wasser füllen und so den Amphibien wieder Lebensraum bieten. Wolfgang Tischler


Lokales: Neuwied & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

NR-Kurier Newsletter: Immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
       
     

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Digitales Friedensgespräch in Neuwied: Migration und Vielfalt im Fokus

Am 16. Dezember um 18 Uhr findet in Neuwied ein digitales Friedensgespräch statt, das die Themen Migration ...

Im Fackelschein über den Neuwieder Deich

Ein besonderes Erlebnis erwartet Besucher in Neuwied: eine Führung im Fackelschein entlang des berühmten ...

Fairer Handel im Advent: Neuwieder Eine-Welt-Laden lädt ein

In der Vorweihnachtszeit erstrahlt nicht nur die Neuwieder Innenstadt in festlichem Glanz, auch der Eine-Welt-Laden ...

Adventsfunkeln in Rheinbreitbach: Konzert begeistert mit vielseitigem Programm

In der festlich geschmückten Pfarrkirche St. Maria Magdalene in Rheinbreitbach fand das Adventskonzert ...

Einblicke in die Realschule plus Puderbach am Tag der offenen Tür

Am ersten Advent öffnete die Realschule plus Puderbach ihre Türen für interessierte Besucher. Eltern ...

Blutspende im Advent: Ein kleiner Einsatz mit großer Wirkung

In der Vorweihnachtszeit ruft das Rote Kreuz zur Blutspende auf. Am 18. Dezember 2025 haben die Bürger ...

Weitere Artikel


Auch für soziale Netzwerke gilt Impressumspflicht

Die Handwerkskammer Koblenz und Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier informieren Handwerksbetriebe ...

SWN unterstützen Wassersport sowie Heimat- und Verschönerungsarbeit

12.500 Euro für die städtischen Vereine – Minister kommt zur Verleihung des Engagementpreises

Neuwied. ...

Die Handballer aus Puderbach starten in die neue Saison

Erste Mannschaft steigt in Bezirksliga auf – Weibliche D-Jugend startet mit zwei Mannschaften

Puderbach ...

Herrenloser Radlader lag auf der Autobahn

Fernthal. Am Montag (6.8.) gegen 7.40 Uhr am Morgen wurde der Polizeiautobahnstation Fernthal eine ungewöhnliche ...

Angelsportverein Thalhausen bietet Brutparadies

Bergstelzenpärchen brüten auf Infokasten – Kanadagänse wurden vom Fuchs geholt

Thalhausen. Die Lage ...

60 Jahre Feuerwehr Kleinmaischeid

Vom 24. bis 26. August wird in der Larsheck gefeiert – Große Traktorenausstellung geplant

Kleinmaischeid. ...

Werbung