Neuer Kunstrasenplatz: Großmaischeid feierte drei Tage
Innenminister Lewentz Ehrengast bei der Einweihung des Waldstadions – Verbandsgemeinde, Ort und Land zahlen den größten Teil der 850.000 Euro Baukosten
Großmaischeid. Der neue Kunstrasensportplatz ist offiziell in Betrieb. Der SV Maischeid, die Ortsgemeinde und die Verbandsgemeinde Dierdorf feiern an diesem Wochenende (9. bis 12. August) die Fertigstellung der Anlage, die 850.000 Euro gekostet hat. Es ist der 16. Fußballkunstrasenplatz im Kreis Neuwied.
Ehrengast am Samstag (11.8.) war der rheinland-pfälzische Sport- und Innenminister Roger Lewentz. Das Land hat für den Bau des neuen Waldstadions 200.000 Euro gegeben. Ortsgemeinde und Verbandsgemeinde sind mit jeweils gut 250.000 Euro dabei. Der Hauptnutzer der Anlage, der SV Maischeid (Kreisliga A) musste 36.000 Euro an Eigenleistung beisteuern. Das Unternehmen Conradi+Kaiser hat für 35.000 Euro die Kunststofflaufbahn und die sturzsicheren Bereiche hinter den Toren mit Belag versehen. Kleinmaischeid hat 25.000 Euro in die Renovierung des Vereinsheims investiert.
Das Waldstadion ist eingezäunt und wird vom SV Maischeid für die dreimaligen Trainings pro Woche und die Heimspiele genutzt. Ebenfalls auf den Platz dürfen die Schüler der Großmaischeider Grundschule. Für sie wurde extra eine zweite Anlaufbahn für die Weitsprung-Grube angelegt. Die Läufer des LSC Maischeid werden sich über die weiche Kunststofflaufbahn freuen. Wie Ortsbürgermeister Uwe Engel versichert, dürfen auch andere Vereine aus der Verbandsgemeinde das neue Waldstadion nutzen.
Acht Monate wurde an der neuen Anlage gebaut. Ausführendes Unternehmen war die Firma Strabag. Sehr viel geholfen haben alle örtlichen Baufirmen. Dafür dankte der SV-Vorstand bei der Eröffnungsfeier besonders den ansässigen Unternehmern Klaus Kaiser, Martin Ehl, Edgar Schumann, Klaus Fuß sowie Bernhard Ehl aus Kruft, der das Pflaster für die Gehwege gespendet hat.
Möglich geworden war der Bau des Kunstrasenplatzes in Großmaischeid nur, weil Neuwied sich gegen ein ähnliches Projekt in Feldkirchen ausgesprochen hatte. Ansonsten hätte das Land nur für die Anlage in Neuwied Geld gegeben.
Der SV Maischeid hat 350 Mitglieder. Die erste Mannschaft spielt im Mittelfeld der Kreisliga A. Am 1. Juli hat der neue Trainer Carsten Hanner (46) aus Oberbieber die Arbeit begonnen. Er sagt: „Die Mannschaft ist jung. Das erste Pflichtspiel haben wir gewonnen. Es gibt Höhen und Tiefen. Alles muss sich erst noch finden.“ Training ist dreimal die Woche. Zum A-Kader gehören 20 Spieler. Hanner hat die Offensivspieler Bahkir Zeqiri aus Vallendar und Driton Syla (vorher Selters) nach Großmaischeid mitgebracht. Den neuen Platz hält Trainer Hanner für gewöhnungsbedürftig: „Er kommt mir etwas langsam vor. Aber mal sehen, wie sich das entwickelt, wenn er öfter bespielt wird.“
Nach dem Besuch des Ministers betraten Fußballschuhe den neuen Rasen in Großmaischeid, in denen legendäre Füße steckten: Eine SV-Maischeid Traditionsmannschaft stellte sich auf gegen ein Profi-Team aus Trainern und Ex-Bundesligaspielern. Für die Traditionsmannschaft standen auf der Liste: Wolfgang Hörter, Albert Hermann, Stefan Löffler, Jürgen Hehl, Lui Spesser, Stefan Buschner, Uli Kessler, Hans-Gert Spohr, Manni Jansen, Achim Splettstößer, Manni Kronimus, Thomas Ehl, Max Schneider, Lothar Kunz, Thomas Arnold, Ronny Steffen, Thomas Pelikan, Tobi Meurer, Erhard Böhm, Daniel Morosini, Ralf Jatzek, Günter Weber, Dirk Hullinger, Samy und Guido Schmalebach, Luis Wagner, Mike Kuntz, Rainer Fitzke, Jörg Kehr, Dietmar Hartmann, Franz-Josef Spohr, Peter Lücker und Edwin Roth.
Ihnen gegenüber standen Fußballlegenden wie Norbert Nachtweih (ehemaliger DDR-Nationalspieler und dreimaliger Deutscher Meister mit dem FC Bayern München), Carsten Keuler (28 Bundesligaspiele, zwei U21-Länderspiele) und Dieter Finkler (13 Erst- und 248 Zweitligaspiele). Über das Ergebnis des Spiels wollen wir an dieser Stelle aus Freundlichkeit kein Wort verlieren. Die Traditionsmannschaft hat aber zumindest an Erfahrung gewonnen…
Am Rande der Eröffnungsfeierlichkeiten kam es zu einer unschönen Auseinandersetzung in der Nacht zum Sonntag (12.8.) am Sportplatz. Um 2.44 Uhr wurde die Polizei über eine größere Schlägerei im Festzelt informiert. Auslöser hierfür war, dass ein PKW am Sportgelände mit überhöhter Geschwindigkeit vorbeifuhr. Ein Besucher der Party gab an, dass er mittels Handzeichen den Fahrer des PKW aufforderte langsamer zu fahren. Die Personen in dem Auto fühlten sich möglicherweise provoziert und begaben sich in das Festzelt. Dort kam es zu einer Schlägerei, an der bis zu 15 Personen beteiligt waren.
Am heutigen Sonntag (12.8.) gehörte das neue Waldstadion den Kindern, die hier ausgiebig feiern, spielen und sich sportlich betätigen durften. Holger Kern
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