„Masterplan Mittelrheintal“ weiter in Arbeit
Die Wirtschaft vertritt im Zusammenhang mit dem „Masterplan Mittelrheintal“, angestoßen auch durch Impulse von Bewohnern der Region, die Kernaufgaben in der Schaffung von mehr Rheinquerung, mehr Vernetzung und weniger Bahnlärm, um eine Abwanderung auf diesem Gebiet zu verhindern.
Koblenz. „So schön das Mittelrheintal ist, ein wesentliches Kriterium für seine positive Weiterentwicklung ist die Infrastruktur. Sie muss einfach stimmen!“, so der Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz, Manfred Sattler, als Interessenvertreter der Wirtschaft im Vorfeld der morgigen Vorstellung der Ergebnisse der Workshops zum „Masterplan Mittelrheintal“ durch Wirtschaftsministerin Lemke.
„Die hohe Zahl der Teilnehmer an den Workshops hat gezeigt, dass das Thema auf großes Interesse stößt. Und die Einbeziehung der Bevölkerung hat durchaus einige interessante Impulse gegeben. Wir erwarten jetzt, dass die Ergebnisse der Workshops und der Masterplan auch zu konkreten Fortschritten im Mittelrheintal führen“, so Sattler, „denn was wir brauchen, wurde in jedem einzelnen der Workshops auf den Punkt gebracht: Mehr Rheinquerung, mehr Vernetzung und weniger Bahnlärm.“
Der IHK-Präsident sagte weiter: „Die Mittelrheinbrücke hat eine Schlüsselfunktion für die Zukunftsfähigkeit des Mittelrheintals. Nur mit einer festen Querung kann es uns gelingen, dauerhaft attraktive Lebens- und Arbeitsbedingungen zu gestalten und damit der Region eine Perspektive zu geben. Es ist klar: Das Mittelrheintal braucht die Brücke. Sie gehört definitiv in den Masterplan. Und die politisch Verantwortlichen müssen unabhängig von ihrer eigenen Couleur die Notwendigkeit dieses Projektes anerkennen und es nun endlich entsprechend vorantreiben!“
Stellenanzeige
Damit unterstreicht die IHK ihre bereits im Rahmen der Workshops formulierte Position, wonach sich die im Masterplan formulierten Maßnahmen und die daraus abgeleiteten Projekte an den Bedürfnissen der Menschen und Unternehmen vor Ort orientieren müssen. Neben der Steigerung der Mobilität und Vernetzung durch die Mittelrheinbrücke wird auch die schnelle Minderung des Lärms und der Erschütterungen durch den Schienengüterverkehr als notwendig angesehen, um die Attraktivität des Mittelrheintals als Wohn- und Arbeitsort zu sichern.
Weiterhin wichtig sei ein zukunftsfähiges Konzept für den ÖPNV: „Wenn die Menschen
das Tal weiter verlassen, gehen sie der regionalen Wirtschaft als Fachkräfte, dem lokalen Handel und Handwerk als Kunden und den Berufsschulen als Schüler verloren“, so die IHK. Insgesamt müsse weiter an einer gemeinsamen Zielkonzeption für das Mittelrheintal gearbeitet werden. Das betreffe die touristische Marketingstrategie ebenso wie die Daseinsvorsorge für die Bevölkerung. Für räumlich und fachlich übergreifende Konzepte spreche auch, dass in Zukunft verstärkt Kooperationen notwendig sind, um Infrastruktur und Dienstleistungen aufrecht zu erhalten: „Da ist für Kirchturmdenken kein Platz. Einen Aderlass, der insbesondere in den Tallagen und auf der rechtsrheinischen Seite durch Alterung und Abwanderung droht, können wir uns nicht leisten“, so Sattler.