Mülltonnen im Kreis Neuwied bekommen Chips
Ziel ist, illegale Behälter aus dem Verkehr zu ziehen - Kein Wiegen der Tonnen möglich, auch nicht Erfassen des Inhalts
Neuwied. Die braunen Biotonnen werden kreisweit gegen neue Biotonnen ausgetauscht und die grauen Restabfall- und blauen Papiertonnen werden mit Identifikationschips ausgestattet.
Der Erste Kreisbeigeordnete und Umweltdezernent Achim Hallerbach gab hierfür jetzt den offiziellen Startschuss: „Der Austausch der braunen Biotonnen wurde notwendig, weil die vorhandenen Biotonnen dem Entsorgungsunternehmen SITA gehören und von der Kreisverwaltung bisher gemietet waren. Im Vergleich zu den Mietkosten stellt sich heute ein Neukauf von Tonnen als weitaus wirtschaftlicher dar.“ Außerdem seien viele Tonnen schon rund 20 Jahre alt und der Aufwand beim Austausch defekter Behälter nehme deutlich zu.
Die neuen Biotonnen sind bereits mit einem Identifikationschip ausgestattet. Die grauen Restabfalltonnen und blauen Papiertonnen werden hingegen am jeweiligen Aufstellort nach der Tonnenleerung nachgerüstet. Der Chip, der unter dem Behälterrand eingesetzt wird, enthält eine Zahlen-/Buchstabenkombination, die mit einem Lesegerät abgerufen und dem Grundstück zugeordnet wird. „Weitere Daten oder Informationen, insbesondere personenbezogene Daten werden auf dem Chip nicht gespeichert“ versichert Hallerbach. „So kann der Chip auch weder den Inhalt der Mülltonne erfassen, noch selbständig wiegen. Durch ein solches Behälteridentifikationssystem können zukünftig jedoch alle braunen Bio-, grauen Restabfall- und blauen Papiertonnen zweifelsfrei dem jeweiligen Grundstück zugeordnet werden.“
Laut Hallerbach ist dieser Service auch als Beitrag zu mehr Gebührengerechtigkeit anzusehen, denn Behälter ohne Identifikationschip – sprich: nicht bezahlte Gefäße - werden nach einer Probephase voraussichtlich ab dem 1. Quartal 2013 nicht mehr geleert und somit nur noch der Abfall aus offiziell zugeteilten Tonnen entsorgt.
Die grüne Tonne wird nicht nachgerüstet, weil diese in der Verantwortlichkeit des Dualen Systems (Grüner Punkt) liegt. Wie die Kreisverwaltung weiterhin mitteilt, ändert sich an der Gebührenerhebung nichts. Diese erfolgt bei Haushalten wie bisher nach der Anzahl der Personen, bei Gewerbebetrieben nach Art, Größe und Leerungsrhythmus der Gefäße.
Bis Mitte Oktober werden alle Grundstückseigentümer über die konkreten Termine der Tonnentausch- und Chipaktion benachrichtigt. Die ersten 20.000 Informationsbriefe wurden bereits versendet. Für Rückfragen und Reklamationen im Zusammenhang mit der Tausch- und Chipaktion hat die Kreisverwaltung eine kostenlose Hotline unter der Rufnummer 0800/1002323 geschaltet. Alle aktuellen Informationen und Termine sind außerdem auf der neuen Webseite www.tonnentausch.de verfügbar.
Tonnen nach der Leerung unbedingt stehen lassen
Aus gegebenem Anlass weist die Kreisverwaltung Neuwied darauf hin, die Abfallgefäße nach der Leerung so lange am Leerungsort stehen zu lassen, bis die Chips von dem beauftragten Unternehmen eingesetzt und die alten Biotonnen eingezogen wurden. Das kann bis zum Folgetag, 19 Uhr dauern. Über die konkreten Termine für die Ausstattung mit Chips und den Biotonnentausch werden alle Grundstückseigentümer per Anschreiben informiert. Bereits gechippte Tonnen und die neue Biotonne sind an einem seitlich angebrachten Behälteretikett mit aufgedrucktem Kreiswappen und der Jahreszahl 2012 zu erkennen. Termine und weitere Informationen über die kostenlose Hotline 0800/1002323 und unter www.tonnentausch.de.
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