Stattbad Galerie präsentiert „Die Akte“
Besondere Kunst im besonderen Ambiente bietet die Stattbad Galerie Neuwied zurzeit: „Die Akte“, die erste Soloausstellung des Fotodesigners Andreas Rehmann zeigt eindringlich die gewaltigen Ausmaße der Stasi-Überwachung.
Neuwied. Der Künstler hat unzählige Akten auf großen Formaten klein aber erkennbar scharf dargestellt.
Wie der Fotograf anlässlich der Vernissage am gestrigen Mittwoch (19.9.) im Interview mit Werbemanager Thielker erläuterte, war das Akte-Projekt sein Thema für die Abschlussarbeit am renommierten Lette-Verein Berlin.
Andreas Rehmann resümierte: „Das Thema hat mich gefunden.“ Es entstanden fünf große Exponate in acht Monaten intensiver Beschäftigung mit den elf Regalkilometern Akten, die die Birthler-Behörde aus den Stasi-Beständen übernommen hatte. Schnell war dem Fotografen klar: „Reale Darstellung in einem Bild geht nicht.“
Die erste Herausforderung sei es deshalb gewesen, einen Weg zu finden, die Masse zu realisieren. Durch die hohen Sicherheitsanforderungen zwecks Datenschutz habe sich der Aufwand vergrößert. Schließlich waren mehr als 200.000 politische Gefangene in der DDR verurteilt worden. Hinter jeder einzelnen Akte steckt ein persönliches Schicksal, das zu verantwortungsvollem Umgang mit den Daten zwingt. Rehmann musste jeweils sechs Stunden lang in herunter gekühlten Räumen fotografieren. So habe die zweite Herausforderung für den jungen Mann geheißen: „Durchhalten!“
Am Ende wurde jedes Bild aus zirka 1.100 Einzelfotos zusammengesetzt. Die Bilder seien zugleich dokumentarisch und symbolisch zu sehen.
Das Ausstellungsthema bezeichnete Lars Thielker als ein Stück Freiheit, das sich an die städtischen Feierlichkeiten zum Neuwieder Freiheitsedikt vor 350 Jahren anschließe. Helmi Tischler-Venter
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