Heimische Künstler stellen im Rengsdorfer Rathaus aus
Die Ausstellung „Heimische Künstler und Kunsthandwerk“ im Rengsdorfer Rathaus fand große Resonanz. Insgesamt 19 Künstler zeigten eine große Bannbreite ihres Könnens. Rolf Hermes aus Neuwied war mit seinen Intarsienarbeiten zu Gast.
Rengsdorf. Draußen herbstbunte Wälder, drinnen eine bunte Mischung bunter Kunstwerke: Verbandsbürgermeister Rainer Dillenberger verwies mit Stolz darauf, dass sogar der Blick durch die Panorama-Fenster zum Ambiente passte. Im Rathaussaal und dem Dachgeschoss war die im Zweijahresturnus stattfindende Veranstaltung wieder perfekt von den guten Geistern Muscheid und Blasius organisiert worden. Der Gitarrist und Sänger Harald Blum sorgte mit dem beziehungsreichen Titel „Music makes pictures“ für den akustischen Rahmen. Als er Mitglieder seines Meinborner Chores im Publikum entdeckte, bildete er einen kleinen Spontanchor zur Unterstützung des Songs „You got a friend“.
Die sehr zahlreich erschienen Besucher erlebten eine Ausstellung, in der sie „Farben und Formen und die hohe Kunst der Gestaltung genießen“ konnten, wie Schirmherr Dr. Christoph Fischer empfahl.
Zu sehen gab es überwiegend Gemälde, in den Techniken Aquarell, Acryl- oder Ölmalerei farb- und ausdrucksstark sowie strukturiert gestaltet von Lucie Arbeiter, Rolf Emmerichs, Rosemarie Feische, Justus Finger, Susanne Heinze, Karina Kocherscheidt, Adalbert Kübler, Marita Nick, Monika Tiggemann, Melanie Wenig und Karin Runkel. Letztere zeigte auch auf das Wesentliche reduzierte Druckgrafik.
Udo Lindenberg als Marionette und zahlreiche niedliche Weihnachtsmäuse, von Antje Preusser modelliert, fanden viel Bewunderung. Ebenso die Strick- und Häkelarbeiten von Sabine Wadewitz und die Klöppelkunst Christel Bierbrauers. Lohnend war der Aufstieg zum Dachgeschoss, denn unterwegs begegnete man sehr interessanten Skulpturen aus Treibholz und Fachwerk, die Uwe Bilio mit sicherem Blick entdeckt und ausgestaltet hatte.
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Auch Andrea Dillenbergers Holzarbeiten und die modernen Schmuckstücke Erika Kuhlmeys fanden schnell Liebhaber. Erika von Loh bot wieder Arbeiten aus Rutsiro, Ruanda, an. Ungewöhnlich intensive und emotionale Lyrik präsentierte Ulrich Wirtgen in seiner Edition „Schmusehaut“. Eine Neuheit stellt auch der Kunstworkshop für Kinder dar, der in diesem Jahr von Susanne Heinze angeboten wird.
Rolf Hermes stellt wieder einmal seine filigranen Holzarbeiten aus, die immer bewundert werden. Geradezu unglaubliche Geduld und Fingerfertigkeit benötigte der Gastkünstler Heinz Scholz beim Fertigen seiner detaillierten Intarsienarbeiten. Zum Teil stecken 700 bis 800 Stunden Arbeit in den geometrischen, dreidimensional anmutenden Konstruktionen, Stillleben und fotorealistischen Burgenabbildungen. Allein der Entwurf dauert manchmal eine Woche lang.
Heinz Scholz, der 1934 im Sudetenland geboren wurde, erlernte in Bayern das Tischlerhandwerk und die Arbeit mit den Intarsien. Seit etwa 32 Jahren beschäftigt er sich intensiv mit deren Fertigung. Er hat eine besondere Technik entwickelt: Grafische Darstellungen werden in Bildern mit Furnierstreifen bis zu einer Breite von 0,3 mm verarbeitet. Bei der Arbeit mit Skalpell und Dreifachlupe sind absolute Genauigkeit und Konzentration erforderlich. Scholz, dessen rechter Oberarm unfallbedingt bewegungsunfähig ist, lässt sich während der Arbeit durch nichts ablenken, ist jedoch anschließend völlig ausgelaugt und unansprechbar, wie er selbst berichtete. Helmi Tischler-Venter
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