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Nachricht vom 24.10.2012    

Burbach in Thalhausen ist tot

Verunreinigt die Biogasanlage Anhausen das Wasser des Burbaches? Das ist die Frage, die sich allen stellt. Viele Anwohner haben da eine klare Meinung. Alle bisherigen Indizien deuten darauf hin, aber die Staatsanwaltschaft ermittelt noch.

Dieter Fiedler, ehemaliger Gewässerwart, betrachtet fassungslos die toten Fische. Jeden Tag holen die Angler tote Tiere aus dem Wasser. Fotos: Wolfgang Tischler

Anhausen. Offiziell ist immer noch nicht klar, wer für die Katastrophe am Burbach verantwortlich ist. Bekanntlich ist durch Eintrag von saurem Wasser der Burbach gekippt und der Forellenteich in Thalhausen schwer geschädigt. Dort sind Fische verendet (NR-Kurier berichtete).

Die Mitglieder des ASV Thalhausen versuchen fast täglich noch Fische mit zwei Booten und Netz zu retten, wobei es sich ausschließlich um mehrere hundert kleine Weißfische handelt. Forellen, sofern nicht schon auf den Grund gesunken, können nur noch entsorgt werden, da sie bei Sauerstoffmangel sehr schnell eingehen.

Die Kreisverwaltung Neuwied, Jürgen Schneider, hatte am gestrigen Dienstag (24.10.) einen Feuerwehreinsatz angeordnet. Die Freiwillige Feuerwehr Puderbach war im Einsatz und legte 600 Meter Schlauchleitung von einem Weiher aus dem Nachbartal, um von dort unbelastetes Wasser in den Forellenteich zu pumpen. Gleichzeitig brachte die Feuerwehr Rengsdorf einen Luftsprudler vor dem Überlauf des Weihers ein, um dem vermehrt ablaufenden Wasser Sauerstoff zuzuführen. Ferner wurde Wasser aus dem Teich entnommen und mit einem kräftigen Strahl wieder zugeführt. Alle Maßnahmen führten dazu, dass der Sauerstoffgehalt im Teich im Laufe des Tages wieder ein wenig anstieg.

Ortsbürgermeister Volker Lemgen aus Thalhausen, der den Feuerwehreinsatz leitete, zeigt sich sehr besorgt. Hatte er doch im Rahmen der Bürgerversammlung im vergangenen Jahr die folgende Frage gestellt: „Bei Unfällen wäre es doch möglich, dass Flüssigkeiten austreten. Thalhausen liegt bekanntlich tiefer und unsere größte Befürchtung ist, dass große Mengen Gülle auslaufen könnten und unsere Gewässer und unser Dorf verschmutzen.“ Damals wurde vom Betreiber gesagt, dass so etwas nicht passieren kann, alles sei sicher. Dass der „Supergau“ so schnell eintritt, hat keiner erwartet. Aber noch liegen keine stichhaltigen Beweise vor, dass der Verursacher die Biogasanlage ist, obwohl alles darauf hindeutet.



In der Regenzisterne der Biogasanlage wurden doppelt so hohe Werte gemessen, wie am verunreinigten Burbach. Noch ist aber unklar, wie es zu der, in diesem Ausmaß, aufgetretenen Verunreinigung des Baches kommen konnte. Bei der Biogasanlage wurden in den letzten Wochen auch Maßnahmen getroffen, um Oberflächenwässer besser zu trennen.

Im Burbach haben sich auf der gesamten Länge bis zum Weiher Fäulnispilze bebildet. Der Bach ist ökologisch tot, dort ist kein Leben mehr vorhanden. Wie viel belastetes Wasser noch im Boden ist, vermag keiner zu sagen, auch nicht, wie lange es noch austritt. Der Bach wird viele Jahre brauchen, um sich zu erholen. Wann der Angelsportverein den Weiher wieder nutzen kann, steht ebenfalls in den Sternen. Wir werden an dem Fall dran bleiben und weiter berichten. Wolfgang Tischler


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