Jeder Nullfehlerritt ließ Kinderherzen höher schlagen
Guter Sport und eine pfiffige Charity-Aktion beim Reitturnier Kurtscheid Indoors auf der Anlage Birkenhof der Familie Ewenz
Kurtscheid/Bonefeld. Am Ende hatte eine Frau die Nase vorn beim viertägigen Turnier auf der Reitanlage Birkenhof des RV Kurtscheid: Diana Bülles vom RV Montabaur-Horressen gewann das schwerste Springen und wurde außerdem noch als erfolgreichste Reiterin des Turniers geehrt.
Im Stechen des Zweisterne-S-Springens trat die Amazone gegen vier männliche Konkurrenten an: Oliver Lemmer, Armin Himmelreich, Martin Sterzenbach und Frank Scheffel. Die Männer, ganz Gentlemen, ließen der Dame den Vortritt. Am gefährlichsten nahe gekommen war der jungen Frau Martin Sterzenbach auf seiner neunjährigen Holsteiner Stute Sambucca. Der Springreiter aus Dorsten (Westfalen) hatte sich durch eine der engsten Linien im Parcours bis zum letzten Hindernis einen kleinen Zeitvorsprung erritten – den er dort mit einem Abwurf büßen musste.
Der Parcours des abschließenden Springens war schwer, aber fair. Von den 35 teilnehmenden Paaren kamen nur fünf fehlerfrei ins Ziel und damit ins anschließende Stechen. Die Zuschauer auf der voll besetzten Tribüne bangten bei jedem Reiter mit bis zur letzten Sekunde. Besonders dem für Dierdorf startende Robert Rychecky hätten sie ein glücklicheres Ende seines Rittes gewünscht. Hatte der sympathische Tscheche sich doch in der dreifachen Kombination bei einer Verweigerung seines Grand Grosso geschickt auf dem Pferd halten können, musste sich dann aber nach einem Steilsprung Richtung Hallenbande doch von seinem braven Braunen trennen, weil sich beide über den weiteren Weg uneinig waren – Robert wollte rechts rum, Grand Grosso hielt eine Linkswendung für angebracht. Erfolgreicher war Roberts Stallkollege Frank Scheffel aus Raubach, der mit Arenal schon eine schöne Runde hingelegt hatte, seinen achtjährigen Schimmel Chieco aber sogar fehlerfrei durch den Normalparcours steuern konnte.
Über jeden dieser fehlerfreien Ritte freute sich einer ganz besonders, nämlich die heimische Gundlach-Stiftung, die sich karitativ für Kinder einsetzt. Der Schirmherr des Turniers, Gebhard Jansen, hatte zuvor verkündet, er spende für jeden fehlerfreien Ritt auf dem Turnier fünf Euro in die Kasse der Gundlach-Stiftung. Fast 2.000 Euro kamen auf diese Art zustande, die der Unternehmer und Pferdeliebhaber großzügig auf die runde Summe aufstockte. Das Geld wurde am Ende des Turniersonntags an den Vorsitzende der Gundlach-Stiftung, Wolfgang Runkel überreichte. Die nächste Aktion der Gundlach-Stiftung ist ein gemeinsames Weihnachtsbaumschlagen mit Kindern im Oberwesterwald.
Gebhard Jansen dankte am Ende des Turniers dem Vereinsvorsitzende Charly Peters und dem Birkenhofbesitzer Helmut Ewenz stellvertretend für die Ausrichtung des Turniers und das ganzjährig vielseitige Angebot für Kinder, Jugendliche sowie Freizeit- und Turnierreiter. Zu den Klängen der heimischen Jagdhornbläsergruppe und mit der Siegerrunde der Springreiter endete eine gelungene viertägige Pferdesportveranstaltung. Holger Kern
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