MBA Linkenbach wird für 13 Millionen Euro umgebaut
Kreis Neuwied. Der Umbau der Abfallbehandlungsanlage in Linkenbach kann im Juni 2013 beginnen. Alle Genehmigungen für die Großbaumaßnahme liegen vor. Für die Bürger wird das nicht zu Gebührenerhöhungen führen, sagt der Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach.
Die Mechanisch-Biologische Abfallbehandlungsanlage (MBA) in Linkenbach muss zur Aufrechterhaltung der Betriebs- und Entsorgungssicherheit aus altersbedingten Gründen in Teilbereichen erneuert werden. „Die MBA ist mittlerweile ein Gemeinschaftsprojekt der drei Landkreise Rhein-Hunsrück, Bad Kreuznach und Neuwied. Die seit 2003 bestehende Kooperation ist die Basis für eine solide Abfallwirtschaftspolitik mit dem Ziel, langfristig die Entsorgungsgebühren stabil zu halten“, erklärt der 1. Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach, zuständiger Dezernent für Abfallwirtschaft im Kreis Neuwied.
Die Planungen für den Umbau der MBA haben bereits in 2011 begonnen. Grund für die Umbaumaßnahmen ist die seit mehr als 15 Jahren im Dauerbetrieb befindliche Intensivrotte. Der Umbau bietet die Möglichkeit, neue, aber bereits bewährte Techniken zur Optimierung der Prozesse einzusetzen.
Die Genehmigungen für den Umbau der MBA durch die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz liegen nun vor. „Im ersten Schritt soll die Metallabscheidung erweitert und eine neue Verladetechnik für die ausgeschleuste heizwertreiche Fraktion nachgerüstet werden. Die zukünftig vermehrt aus dem Abfall gewonnen Eisen- und Nichteisenmetalle wie Kupfer und Aluminium können dann direkt der Verwertung zugeführt werden“, beschreibt Hallerbach die Umbaupläne.
Durch die Verkaufserlöse der Metalle amortisiert sich die Investition in diese neue Abscheidetechnik schon nach wenigen Jahren. Die neue Verladetechnik für die im Abfall enthaltene heizwertreiche Fraktion ermöglicht die automatische Beladung von großvolumigen Schubbodenfahrzeugen. Damit werden die Transportkosten zu den jeweiligen Entsorgern reduziert und die Betriebssicherheit erhöht.
Die umfangreichsten Umbauarbeiten werden durch die komplette Erneuerung der maschinentechnischen Ausrüstung in der Intensivrotte notwendig. Die derzeitige Halle bleibt zwar größtenteils erhalten, jedoch wird sich im Inneren vieles ändern. Die Tafelmietenrotte wird durch eine Tunnelrotte ersetzt. Der Vorteil des neuen Verfahrens ist, die Abluft aus dem Rotteprozess kann im Kreislauf geführt werden.
„Durch diese neue Kreislaufführung der Abluft wird die zu behandelnde Abluftmenge erheblich verringert. Da für die Behandlung der Abluft Erdgas als Stützfeuerung eingesetzt werden muss, hat dies nicht nur erhebliche wirtschaftliche Vorteile, auch die Umwelt profitiert davon. Durch diese Maßnahme können bis zu 8.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden“, so Hallerbach.
Als eine weitere Maßnahme soll zukünftig die Abluft aus der Nachrotte über einen Biofilter gereinigt werden, was ebenfalls positive Auswirkungen auf die Betriebskosten und eine deutliche Kohlendioxid Reduzierung hat. Zudem ist der Biofilter die klassische und bewährte Technik für die Entfernung von Gerüchen aus der Abluft.
„Die Gesamtinvestitionen für den Umbau der Intensivrotte mit dem geänderten Abluftmanagement, der Energieeinsparung, der Nachrüstung einer Metallabscheidung und der Errichtung einer neuen Verladetechnik sind mit 13 Millionen Euro inklusive umfangreicher Instandsetzungmaßnahmen in der Mechanik veranschlagt,“ beschreibt der Achim Hallerbach die finanziellen Ausmaße der Großbaumaßnahme. Der Abschluss der gesamten Umbaumaßnahmen ist für September 2014 geplant.
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