Ausbau B256: Bonefeld fordert Kreisel
Bereits heute kommen die Bonefelder mit ihren Fahrzeugen nur schwer auf die Bundesstraße. Die geplante Einfädelspur macht aus Bonefelder Sicht das Auffahren auf die B256 nicht sicherer. Für sie ist die Alternative nur ein Kreisel – dafür wollen sie kämpfen.
Bonefeld. Noch stockt der Ausbau der Umgehungsstraße Rengsdorf, wann es dort definitiv weitergeht ist aktuell noch nicht klar. Für die Bonefelder und deren Bürgermeister Claus Gördes ist aber schon jetzt eins klar: Wenn eines Tages die Umgehung fertig ist, dann wird der Verkehr weiter zunehmen und sehr wahrscheinlich wird dann auch die Sperrung für Fahrzeuge über fünf Tonnen aufgehoben.
Der Verkehr der B256 fließt zwar an dem Ort vorbei, aber es stellt sich bereits heute ein großes Problem dar. „Versuchen Sie mal morgens oder abends im Berufsverkehr aus Bonefeld kommend nach links Richtung Rengsdorf abzubiegen. Sie stehen oft sehr lange, bis Sie die Chance haben auf die B256 einzubiegen“, berichtet Claus Gördes. Viele Bonefelder fahren mittlerweile über Hardert, weil der Verkehr in Rengsdorf nur stockend vorangeht und die Autofahrer aus Hardert regelmäßig reingelassen werden. „Die Fahrstrecke ist zwar weiter, unter dem Strich aber schneller, entspannter und ungefährlicher“, erzählt eine Bonefelderin. Hardert ist darüber natürlich wenig erfreut.
Die Bonefelder fordern einen Kreisel, damit sie sich gefahrlos in den Verkehr der B256 einfädeln können. Der Landesbetrieb Mobilität war in Bonefeld, er favorisiert aus Kostengründen eine Einfädelspur. Die Bonefelder und Claus Gördes sehen damit das Problem nicht gelöst. Sie sehen das nach Fertigstellung steigende Verkehrsaufkommen und eine große Unfallgefahr beim Einfädeln. Hinzu kommt, dass die Fahrzeuge aus Richtung Neuwied bis Bonefeld absolut freie Fahrt haben und erst hier langsam machen sollten.
Bürgermeister Claus Gördes hatte am vergangenen Freitag, die Bundestagsabgeordnete Sabine Bätzing-Lichtenthäler eingeladen, um auf die Problematik B256 aufmerksam zu machen. Mit dabei die beiden Bürgermeisterkolleginnen Birgit Haas und Rita Lehnert, deren Orte Straßenhaus und Oberhonnefeld-Gierend von der kommenden Verkehrszunahme ebenfalls betroffen sein werden. Beide Orte brauchen objektiv eine Ortsumgehung.
Beim Gespräch mit dabei, Landrat Rainer Kaul, der die Strecke täglich fährt und die Problematik aus eigener langjähriger Erfahrung kennt. Er hält den Kreisel für absolut unumgänglich, denn „ich weiß schon jetzt, wie die Fahrzeuge angeschossen kommen werden, wenn die Umgehung Rengsdorf fertig ist“. Die Bonefelder kommen dem Landesbetrieb sehr weit entgegen. Sie wären bereit sich an den Mehrkosten des Kreisels gegenüber der Einfädelspur zu beteiligen. Finanziell kann sich das die Gemeinde leisten.
Sabine Bätzing-Lichtenthäler hat sich die Argumentation genau angehört, sich die Unterlagen des LBM mitgenommen und wird tätig werden. Sie sieht auch ganz klar die Notwendigkeit eines Kreisels. Landrat Rainer Kaul unterstrich, dass die B256 „die wichtigste Verkehrsachse des Kreises Neuwied sei“. Alle Beteiligten vor Ort waren sich einig, dass die B256 als Gesamtes bis zur Autobahn A3 durchgeplant und sukzessive ausgebaut werden muss.
Dies war dann auch Thema in Straßenhaus. Dort präsentierte Birgit Haas die vorläufigen Entwürfe zur Ortsumgehung Straßenhaus. Im Ort herrschen oft Stau und Schritttempo vor. Bislang passieren mindestens 17.000 Fahrzeuge pro Tag den Ort und es wird ein Anstieg auf 20.000 nach Fertigstellung der Ortsumgehung erwartet. Das gleiche Bild bietet sich in Oberhonnefeld-Gierend.
Ortsbürgermeisterin Rita Lehnart hatte dieser Tage die ersten Vorschläge für eine Ortsumgehung bekommen. Alle Varianten fanden bei den Beteiligten vor Ort keinen Anklang. Eine befriedigende Lösung ist hier ausgesprochen schwierig. Sie muss aber herbeigeführt werden, denn der Ausbau der B256 ist „eine Gesamtmaßnahme, deren Effekt erst erzielt wird, wenn alles abgeschlossen ist“, brachte Landrat Rainer Kaul es auf den Punkt. Wolfgang Tischler
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