Erfolgreicher Start der Outlet-Galerie in Bad Hönningen
Bad Hönningen. Mit soviel Zuspruch hatten der Linzer Künstler Klaus Krumscheid und Galerist Norbert Pravato dann doch nicht gerechnet: Drangvolle Enge herrschte am frühen Freitagabend im „Artoutlet“ zur Vernissage von Krumscheids Ausstellung „Tiefdruck“ in der Outlet-Galerie in Bad Hönningen.
Neben zahlreichen Kunstfreunden konnten sich Künstler und Galerist auch über das Erscheinen der lokalen Politspitzen freuen. Die Ortsbügermeister Guido Job (Bad Hönningen) und Dieter Labonde (Rheinbrohl) waren zur Eröffnung gekommen. „Ich freue mich natürlich über soviel Zuspruch und hoffe, dass die Kunstfreunde aus der Umgebung das Angebot annehmen, welches Artoutlet mit seiner besonderen Mixtur aus Galerie und Show-Room, aus Kunstdepot, Atelier und Studio bietet“, zeigte sich Galerist Pravato bei der Eröffnung seiner Outlet-Galerie zufrieden.
In der Ausstellungsreihe „Kunst zum Wochenende“ zeigt die Outlet-Galerie neben den Radierungen Krumscheids Malerei, Grafik und Skulpturen von anerkannten Künstlern und jüngeren Talenten in unterschiedlichen Stilrichtungen und Techniken. Die Ausstellung ist noch an den Wochenenden vom 24./25. November, vom 1./2. Dezember sowie vom 8./9. Dezember 2012 jeweils samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr in der Kirchstraße 11 in Bad Hönningen geöffnet. Der Eintritt ist frei, weitere Informationen finden Kunstfreunde und andere Interessierte im Internet unter www.outlet-galerie.de.
Der Premieren-Künstler Klaus Krumscheid wurde 1950 in Linz geboren. Nach einer Ausbildung in der Verwaltung absolvierte er seine Kunstausbildung an der Bergischen Universität Wuppertal. Sein Grafik-Design-Studium mit dem Schwerpunkt Illustration schloss er dort 1983 mit dem Diplom ab. Seit 1995 ist er wieder hauptberuflich in der Kommunalverwaltung tätig, engagiert sich aber auch danach in vielbeachteten Kunstprojekten in Linz und hat im Verein mit anderen Künstlerkollegen das kulturelle Leben und die Kunstszene in seiner Heimatstadt aktiv mitgestaltet. Krumscheid ist Gründungsmitglied des Linzer Kunstvereins.
In zahlreichen Kunst- und Ausstellungsprojekten in Linz und in der Region war Krumscheid mit konzeptionellen Arbeiten, Fotografien und Collagen vertreten. In letzter Zeit hat er sich wieder verstärkt seinem Lieblingsmedium, der Radierung, zugewandt. Von sich selbst sagt er: „Ich verstehe mich eher als Zeichner. Was mich an der Radierung besonders reizt, ist die Kombination aus der eigentlich künstlerischen Arbeit und der handwerklichen Fertigkeit und Umsetzung wie dem Ätzen, dem Grundieren und dem Ritzen der Motive in den Ätzgrund.“
Seine Anregungen und Motive findet Krumscheid in Fotos und Abbildungen von Zeitungen und Zeitschriften, meistens im Feuilleton oder Kulturteil. Figuren und Personen aus unterschiedlichsten Bühnen- und Theaterszenen werden collagenartig zu neuen Kompositionen zusammengefügt. Sie bilden dann die Vorlage zu Krumscheids Radierungen, in denen der Künstler immer wieder neu die Frage aufwirft, ob das Leben ein Theater ist, oder das Theater ein Spiegelbild des Lebens.
Beeindruckend in jedem Fall sind die oftmals skurrilen Sujets aus der überzeichnenden Dramaturgie des Theaters, die sich zu eigenwilligen und hintergründigen neuen Szenarien und Bildwelten zusammenfügen. Dass diese sich dem Betrachter nicht gleich auf den ersten Blick erschließen, liegt durchaus in der Absicht des Künstlers. Sein thematischer Kernpunkt ist das menschliche Zusammenleben – zwischen Mann und Frau, in der Familie und in der Arbeitswelt. Der Betrachter muss hinterfragen und seine eigene Deutung finden.
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