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Nachricht vom 16.12.2012    

FDP schlägt Windkraft entlang der A3 im Kreis Neuwied vor

Kreis. Um die Akzeptanz für Windkraft zu erhöhen und alle Kommunen im Kreis gleichmäßig an den Erträgen zu beteiligen, schlägt die FDP im Kreis einen 350 Meter breiten Windkraftkorridor entlang der A3 vor. Anlagen sollen nur auf Höhenlagen von 300 Meter und mehr aufgestellt werden.

Haben ein vielleicht bahnbrechendes Konzept für die Windkraft im Kreis Neuwied entwickelt (von links): Alexander Buda, Sandra Weeser und Prof. Dr. Jochen Koop von der FDP.

Nach den Beschlüssen zur Energiewende und dem Atomausstieg kommt den erneuerbaren Energien eine Schlüsselrolle bei der Stromversorgung der Zukunft zu. In Rheinland-Pfalz werden derzeit bereits 8,5 Prozent des Energiebedarfs durch knapp 1.200 Windkraftanlagen erzeugt. Bis zum Jahr 2020 sollen nach Wunsch der Landesregierung 40 Prozent des Strombedarfs durch ein flächendeckendes Netz solcher Anlagen erzeugt werden.

Doch nach Meinung der FDP gibt es weitreichende Kritik seitens der Politik, der Bürgerschaft und von den Umweltverbänden an der derzeitigen Praxis der rot-grünen Landesregierung. Die FDP im Land setzt nun ihr neues Konzept zum Ausbau der Windenergie dagegen und zeigt nach eigenem Bekunden einen besseren Weg auf.

Im Kreis Neuwied haben die FDP-Bundestagskandidatin Sandra Weeser und der Kreisverband der Liberalen das Konzept vorgestellt und mit einer Flugblattaktion in Teilen des Kreises dafür geworben.

Um ihre Ziele zu erreichen, planen die Liberalen die Standorte der Windräder nicht flächig über das Land zu verteilen, sondern diese konzentriert in einem 350 Meter breiten Korridor entlang der Autobahnen aufzustellen. Dabei sollen ausschließlich nur Gebiete zum Tragen kommen, die 300 Meter und höher über der Meeresspiegelhöhe NN liegen. Diese Höhenlagen gelten als besonders effektiv bei der Stromerzeugung durch Windkrafträder.

Die aus dem Konzept entstehenden Konzentrationsflächen von knapp 24.000 Hektar schaffen laut der FDP damit ausreichend Platz für moderne drei Megawatt Anlagen, um die angestrebte Energieproduktion durch Windkraft bis 2020 zu erreichen. Professor Dr. Jochen Koop, Biologe und Vorsitzender des FDP-Kreisverbandes Neuwied, sieht hierdurch viele Vorteile gegenüber den Vorhaben der Landesregierung. Denn durch den Bau entlang der Autobahnen würden bereits belastete Flächen verwendet und der Eingriff in wertvolle Naturräume werde vermieden. Auch würden durch die Verwendung bereits bestehender Infrastrukturen die Kosten minimiert.

„Unser Windenergiekonzept schont unsere Natur- und Kulturlandschaften und das Landschaftsbild vor einer übertriebenen Verspargelung durch Windräder. Zudem ist es effektiver, kostengünstiger und auch sozialer, als die aktuelle Ausbaupraxis der Landesregierung“, lobte die Bundestagskandidatin Weeser das Werk der Freien Demokraten.



Bei einem flächigen Ausbau müssten oft noch Straßen für den Transport der Anlagen zu ihren Standorten gebaut und Zuleitungen zum Stromnetz gelegt werden. Für den FDPler Dr. Koop ist damit auch eine optimale Synchronisation zwischen Windenergiestandorten und Netzausbau gegeben und sollte zu einer schnelleren Umsetzung der Energiewende in Rheinland-Pfalz führen. „Durch unser Programm reduzieren wir aber nicht nur die Kosten des Ausbaus, sondern wir wenden auch die Zerstörung unseres Landschaftsbildes ab. Das wiederum schützt den wichtigen Wirtschaftsfaktor Tourismus in Rheinland-Pfalz, der von hoher Bedeutung für uns ist“, fügt Sandra Weeser weiter an.

Für den stellvertretenden Vorsitzenden der Freien Demokraten im Kreis, Alexander Buda, steht der soziale Aspekt des FDP-Models im Vordergrund. Denn bislang können nicht alle Rheinland-Pfälzer aus den Gewinnen der Windkraft profitieren. Lediglich Gemeinden in windhöffigen Regionen hätten etwas davon. Städte im Allgemeinen und Orte die in Niederungen liegen gehen dabei leer aus, stellt der Liberale hierzu fest. Im FDP-Konzept sei das anders. Hier sollen die Pachteinnahmen, die bei dem gewünschten Ausbau bis 2020 zwischen 70 bis 98 Millionen Euro jährlich betragen dürften, in einen Fonds einfließen. Mit dem Geld soll dann den überschuldeten Kommunen im Land geholfen werden.

Im Kreis Neuwied würde so auch die finanziell angeschlagene Stadt Neuwied an der Energiewende beteiligt werden können. „Mit der Beteiligung aller schaffen wir mehr Gerechtigkeit unter den Gemeinden und erhöhen die Akzeptanz in der Bevölkerung für die Windkraft und die Energiewende“, erörterte Buda dazu weiter.


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