Erster Arbeitstag von Hans-Werner Breithausen als Bürgermeister
Rengsdorf. Am heutigen Mittwoch (2.1.) ist der erste Arbeitstag des neuen Rengsdorfer Verbandsbürgermeisters Hans-Werner Breithausen. Der NR-Kurier hat den Bürgermeister besucht und ihm einige Fragen gestellt.
NR-Kurier: Herr Breithausen, sie hatten in ihrem Wahlkampf eine ganze Reihe von Zielen und Vorstellungen formuliert. Was steht da als erstes an?
Hans-Werner Breithausen: Die B256 steht bei mir ganz oben auf der Prioritätenliste. Neben der Fertigstellung der Umgehung Rengsdorf muss die Anbindung von Bonefeld direkt ins Auge gefasst werden. Die vom Landesbetrieb Mobilität vorgesehene Einfädelspur ist in meinen Augen nicht die Lösung. Es muss nicht nur aus meiner Sicht ein Kreisel gebaut werden. Wir müssen die B256 jedoch ganzheitlich sehen. Es steht noch die Ortsumgehung Straßenhaus und eine Lösung für die Gierender Höhe an. Nicht zu vergessen ist die Anbindung des Kurtscheider Stock, auch hier gibt es Handlungsbedarf.
NR-Kurier: Ganz oben in ihrem Wahlprogramm stand der Demografische Wandel.
Hans-Werner Breithausen: Alt werden im Heimatdorf, das schwebt mir vor und da bin ich bereits aktiv geworden. Ich möchte ein Modell für die Verbandsgemeinde Rengsdorf kreieren. Im Land gibt es bereits Modelle auf genossenschaftlicher Basis. Zum Sozialministerium habe ich schon Kontakte geknüpft und Fördermöglichkeiten recherchiert. Mit den Ortsbürgermeistern der Verbandsgemeinde werde ich das Thema senioren- und behindertengerechtes Wohnen erörtern und die Gemeinden bei der Umsetzung unterstützen. Wichtig ist mir, die Mieten für solche Wohnungen zu begrenzen.
NR-Kurier: Wie sieht es mit dem Nachwuchs aus?
Hans-Werner Breithausen: Die Kindergärten und die Schulen in unserer Verbandsgemeinde sind auf den neuesten Stand. Da sind wir gut aufgestellt.
NR-Kurier: Eine Rolle spielt in diesem Zusammenhang ja auch das Angebot an Arbeitsplätzen.
Hans-Werner Breithausen: Weitere Arbeitsplätze schaffen gehört auch zu meinen Aufgaben, die weit oben stehen. In der Verbandsgemeinde Rengsdorf gibt es noch eine ganze Reihe Flächen, die vermarktet werden können. Es gilt noch vorhandene Lücken zu füllen. Daneben müssen Flächen, die sich in privater Hand befinden, verfügbar gemacht werden. Ich möchte mit dem Rengsdorfer Wirtschaftsforum und dem Kreis Neuwied eng zusammenarbeiten. Gemeinsam müssen wir die Flächen für die Interessenten darstellen und anbieten. Meines Erachtens kann die Präsentation in der Öffentlichkeit noch verbessert werden.
NR-Kurier: Stichwort Öffentlichkeit. In einer Wahlkampfveranstaltung sprachen sie davon das Ehrenamt mehr in den Fokus zu rücken.
Hans-Werner Breithausen: Das Ehrenamt ist sehr wichtig für unsere Gesellschaft und muss stärker herausgestellt werden. Ich kann mir gut einen Ehrenamtstag in der Verbandsgemeinde vorstellen, an dem besondere Leistungen gewürdigt werden. Ebenso schwebt mir ein Tag der Vereine vor. Bei uns in der Verbandsgemeinde gibt es zum Beispiel viele gute Leistungen im sportlichen Bereich. Sie werden nur zu oft im Verborgenen erbracht.
NR-Kurier: Sicherlich gibt es bei Ihnen Überlegungen in Bezug auf Bürgerfreundlichkeit.
Hans-Werner Breithausen: Ich möchte die Verwaltung weiter Richtung Servicecenter ausbauen. Wir haben im Erdgeschoß unseres Hauses Nr. 32 noch Räume frei. Die Räume sind barrierefrei zugänglich. Mir schwebt vor, dort eine Anlaufstelle für die Bürger einzurichten. Ein Servicecenter, indem der Bürger die meisten Anliegen loswerden kann und das bei optimierten Öffnungszeiten. Das Thema werde ich nach Abstimmung mit den Abteilungsleitern angehen.
NR-Kurier: Tourismus ist ja auch ein Service der Gemeinde.
Hans-Werner Breithausen: Den Tourismus sollten wir ernsthaft und konzentriert weiterbetreiben. In diesem Bereich ist schon viel gemacht worden. Ich nenne nur als Stichworte „RheinSteig“, „Klosterweg“ und „Butterpfad“. Im Servicecenter können wir eine Information für Touristen integrieren. Die Räumlichkeiten dafür sind da. Hier muss noch eine Abstimmung mit den Ortsgemeinden erfolgen.
NR-Kurier: Ein anderer Punkt wird Sie sicherlich auch noch intensiv beschäftigen, die Energiewende.
Hans-Werner Breithausen: Da hat ja bereits die Solargenossenschaft eine gute Entwicklung genommen. Das Genossenschaftsmodell hat sich bewährt. Die Solargenossenschaft hat schon viele Anstöße gegeben. Trotzdem müssten noch mehr private Dachflächen mit Solar belegt werden. Die selbstgenutzten Photovoltaikanlagen rechnen sich. Eine Gemeinde als „Solardorf“ ausbauen wäre nicht schlecht. Daneben müssen wir die Windkraftstandorte konkretisieren. Die Verfahren in Kooperation mit den Behörden und Verbänden laufen bereits. Eins ist mir bei der Windkraft sehr wichtig: Die Windkraft geht nur mit allen Ortsgemeinden und den Bürgern gemeinsam. Wir brauchen ein Modell, bei dem Alle profitieren.
NR-Kurier: Welche Wünsche haben Sie an die Bürger?
Hans-Werner Breithausen: Ich möchte noch mehr Transparenz in der Verwaltungsarbeit herstellen. Es wird schon viel gemacht, aber oft noch im Verborgenen. Die gesamte Verwaltung soll als Dienstleistungszentrum auftreten, sie soll ein Partner für den Bürger sein. Der Bürger soll seine Ideen kundtun und einbringen. Es gibt viele gute Ideen, von denen sich sicherlich etliche umsetzten lassen. Dafür bin ich offen.
NR-Kurier: Welche Wünsche haben Sie an Ihre Mitarbeiter?
Hans-Werner Breithausen: Ich werde in den nächsten Wochen mit allen Mitarbeitern ein persönliches Gespräch führen. Hierin wird es um Wünsche, Vorstellungen und Ziele gehen.
NR-Kurier: Herr Breithausen, wir danken Ihnen für dieses Gespräch. Wir wünschen Ihnen in Ihrem neuen Amt viel Erfolg und dass Ihre Wünsche und Vorstellungen in Erfüllung gehen. Das Gespräch führte Wolfgang Tischler.
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