Polizei und Jugendamt laden in „Lernort Kino“ ein
Neuwied. Die Polizei Neuwied und das Jugendamt starten ein Filmprojekt zur Gewaltprävention bei Schülern. Anfang März wird in der Schauburg ein Film für Schüler der vierten und fünften Klassen gezeigt und vor- sowie nachbesprochen.
Alex ist zehn und wird erpresst. Er hat die Brüder Evert und Lukas aus seiner Schule dabei beobachtet, als sie seine Oma ausraubten. Aus Angst, sie könnte dann in ein Altenheim kommen, möchte die alte Dame aber nicht, dass Alex zur Polizei geht. Das wissen die beiden Brüder und nutzen es aus. Sie nehmen Alex die teure Klarinette weg und drohen, sie zu zerstören oder seiner Oma etwas anzutun, wenn er sie verrät. Auch muss er für Evert und Lukas auf Raubzüge gehen.
Der niederländische Film „Der Taschendieb“ zeigt in aktueller Form die Themen Gewalt und Erpressung unter Kindern und Jugendlichen. Vor allem offenbart er in eindrucksvoller Weise, wie auch ein wohlbehütetes Kind in eine Spirale aus Einschüchterung, Schweigen und Mitmachen geraten kann, ohne das die Eltern darauf aufmerksam werden.
Der Film konzentriert sich ganz auf die Not des Kindes, schafft aber auch Verständnis für das erpresserische Brüderpaar Evert und Lukas, indem er ausdrucksstark ihren familiären Hintergrund beleuchtet. Um Gewaltbereitschaft entgegenzuwirken, veranstalten die Stadt Neuwied, die Polizei Neuwied, das „MinsKi-Team“ in Kooperation mit dem Institut für Kino und Filmkultur Köln und der Leitstelle Kriminalprävention im Mainzer Innenministerium wieder den „Lernort Kino“.
Der Film wird pädagogisch vorbereitet und nach der Vorführung besprochen. Fragen zum Film sollen die Kinder sensibel machen für das Thema und ihnen helfen, Auswege aus ähnlichen Situationen zu finden. Das Einbeziehen der Kinder in die Diskussion macht so das Kino zu einem lebendigen Lernort. Pro Vorführung sind mit Vor- und Nachbereitung etwa zwei Stunden und 15 Minuten vorgesehen.
Beteiligen können sich die vierten und fünften Klassen von Neuwieder Schulen. Die Anmeldung sollte klassenweise bis Montag, 18. Februar, beim städtischen Kinder- und Jugendbüro, Horst-Peter Robiller, Telefon 02631/802-175, oder bei der Polizei Neuwied, Hans-Werner Casper, Telefon 02631/878-303, erfolgen. Kosten pro Kind: 1,50 Euro. Gezeigt wird der Film von Montag, 4. bis Freitag, 8. März, jeweils um 8.15 Uhr und 10.45 Uhr im Schauburg-Kino, Heddesdorfer Straße 1, Neuwied.
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