Polizei findet Rohopium bei Iranern aus Neuwied
Region. Drogenmaterial im Wert von 300.000 Euro beschlagnahmte die Polizei bei Einsätzen in Plaidt und an Tatorten in drei verschiedenen Bundesländern. In Untersuchungshaft sitzen jetzt sechs Iraner, darunter ein im Raum Neuwied lebender Mann und sein Sohn.
Bereits am 3. November 2012 stellten Beamte der Kriminaldirektion Koblenz auf einem Autohof im Bereich Plaidt (Kreis Mayen-Koblenz) zwei iranische Lkw sicher. Neben legaler Ladung stießen die Fahnder auf insgesamt 37 Kilogramm Rohopium, professionell versteckt in eigens für diesen Zweck technisch veränderten Achsen der Auflieger.
Vorausgegangen waren wochenlange verdeckte Ermittlungen, an denen unter Federführung der Staatsanwaltschaft Koblenz neben Landes- und Bundespolizeibehörden, auch Strafverfolger in Italien, Slowenien und Österreich beteiligt waren.
In Zusammenhang mit dem Drogenfund wurden fünf männliche iranische Staatsangehörige im Alter von 28 bis 58 Jahren festgenommen, darunter ein Vater mit seinem Sohn aus dem Bereich Neuwied.
Bei den übrigen Tatverdächtigen handelt es sich um aus dem Iran eingereiste Personen. Alle wurden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft dem Haftrichter vorgeführt, der die Untersuchungshaft anordnete.
In den darauffolgenden Tagen und Wochen fanden umfangreiche Durchsuchungsmaßnahmen in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Hessen statt, bei denen zusätzliches Beweismaterial gesichert werden konnte, so unter anderem weitere sechs Kilogramm Rohopium und hohe Bargeldbeträge.
Ein sechster iranischer Staatsbürger wurde in diesem Zusammenhang festgenommen, der ebenfalls vorgeführt und in Untersuchungshaft eingeliefert wurde.
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Der Tätergruppe wird vorgeworfen, Einfuhr und Handel dieser traditionell von iranischen Landsleuten konsumierten Droge in großem Stil organisiert zu haben. Die Strafverfolgungsbehörden gehen von einem erheblichen Dunkelfeld aus, in das weitere Ermittlungen mehr Licht bringen sollen.
Opium ist eine insbesondere im Iran weit verbreitete Droge, welche zu großen Teilen aus in Afghanistan und Pakistan angebautem Schlafmohn gewonnen wird. Rohopium wird überwiegend geraucht, aber auch in gelöster Form getrunken. Es handelt sich um ein Rausch- und Betäubungsmittel, das auch als Grundlage zur Herstellung von Heroin dient.
Neben körperlichen Langzeitfolgen führt der Konsum zu einer psychischen Abhängigkeit.
In den Herkunftsländern liegen die Kosten für ein Kilogramm Rohopium bei etwa 700 Euro. In Deutschland lässt sich dafür ein etwa zehnfacher Preis erzielen, so dass die sichergestellte Menge einem deutschen Schwarzmarktwert von rund 300.000 Euro entspricht.