„Ehrenamtspreis“ für drei Aktive des Mehrgenerationenhauses
Marie-Helen Rugo, Urs Baumgartner und Stephen Davis erhielten den „Ehrenamtspreis des Monats“ von der Bundestagsabgeordneten Sabine Bätzing-Lichtenthäler. Die drei wurden ausgezeichnet für ihr außergewöhnliches Engagement im Mehrgenerationenhaus Neuwied.
So vielfältig wie die Angebote im MGH sind auch die Engagementfelder der Preisträger. Marie-Helen Rugo beispielweise geht auf in der Hausaufgabenhilfe. Mit viel Herz und Verstand fördert die pensionierte Lehrerin viermal pro Woche Schüler und Schülerinnen der Klasse 1-6.
Da sie aus ihrer beruflichen Erfahrung um die Wichtigkeit einer kontinuierlichen Elternarbeit weiß, bringt sie auch diese Komponente in die ehrenamtliche Tätigkeit mit ein. „Zudem koordiniert Sie noch das 18-köpfige Hausaufgabenhelfer-Team damit alles rund läuft. Ihr Engagement zum Wohle unserer Kinder ist außergewöhnlich und alles andere als selbstverständlich“, beschrieb Sabine Bätzing-Lichtenthäler beeindruckt die Leistungen der ehrenamtlichen Helferin.
Andere Schwerpunkte entwickelte Urs Baumgartner im Mehrgenerationenhaus. Mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht erzählt er: „Als ich 2009 anrief um mich zu informieren, hatte ich noch keine Ahnung das ich mich ehrenamtlich engagieren wollte. Zwischenzeitlich leite ich vier unterschiedliche Angebote.“
Angefangen hat Baumgartner mit einem speziellen Angebot für Senioren „Englisch für Zuhause und unterwegs“. Die Nachfrage war so groß, dass aus einem direkt zwei Kurse wurden. Kurz darauf entstand die Idee zum intergenerativen Schachclub. Hier treffen sich Kinder und Senioren regelmäßig um die hohe Kunst des Schachspiels zu erlernen, zu vertiefen und sich auszutauschen.
„In Zeiten des demografischen Wandels haben solche intergenerativen Projekte eine ganz besondere Bedeutung für die Teilnehmer“ kommentierte die Bundestagsabgeordnete Bätzing-Lichtenthäler wertschätzend die Arbeit von Urs Baumgartner. Auch dessen Unterstützung von Schülern kurz vor der Schulentlassung blieb nicht unerwähnt. Er organisiert Betriebsbesichtigungen und vermittelt Schüler sehr erfolgreich in Betriebspraktika.
Dann war die Reihe an dem Briten Stephen Davis, einem pensionierter Lehrer und Kunsttherapeuten. Davis entwickelte das Konzept der „Offenen Kunstwerkstatt“, ein Angebot für Menschen aller Nationen. „Das sich ihr Angebot auch für Menschen mit geringen Deutschkenntnissen hervorragend eignet, haben Sie schnell bemerkt und sich daher auch im Asylbewerberwohnheim Neuwied engagiert“ sagte die Politikerin anerkennend und fuhr fort: „Ein Bereich, in dem die Menschen dringend Hilfe benötigen, weil sich Entscheidungen oft viel zu lange hinziehen.“
Aus der Kunstwerkstatt wurde mehr. Es entwickelten sich Deutschkurse für Kleingruppen, Einzelförderungen, Alphabetisierungskurse und Gemeinschaftsaktivitäten wie Fußball-Turniere, Grillfest und Weihnachtsfeier.
Mehr als 130 ehrenamtlich Aktive leisten jede Woche etwa 380 Stunden ehrenamtliche Arbeit im Mehrgenerationenhaus sowie außerhalb bei den Kooperationspartnern, zum Beispsiel in Kindertagesstätten, Grundschulen, Senioreneinrichtungen und Privathaushalten, berichtet Fürstin Isabelle zu Wied, die Schirmherrin des Mehrgenerationenhauses. „Eigentlich hätte jeder Einzelne eine solche Würdigung verdient. Denn jeder Beitrag ist wichtig,“ schloss sich die Koordinatorin des Mehrgenerationenhauses Bea Röder-Simon an.
Von dieser Fülle an unterschiedlichen Möglichkeiten, die fast alle auf freiwilligem Engagement beruhen, und Besuchern wie Helfern vielfältigste Möglichkeiten bieten, zeigte sich Sabine Bätzing-Lichtenthäler sehr beeindruckt. So sprach sie zum Abschluss den Dreien nochmals ihren ganz persönlichen Dank aus, überreichte jedem eine Urkunde und wünschte für die Zukunft „alles erdenklich Gute.“
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