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Nachricht vom 03.02.2013    

Helau-Party in Brückrachdorf: Karneval klappt auch jenseits der A3

In der fünften Jahreszeit teilt die A3 die Verbandsgemeinde Dierdorf: Wer auf der A3 Richtung Köln fährt, ins Zentrum des rheinischen Karnevalsfrohsinns, der sieht die meisten Jecken und Kostümierten links der Autobahn (Richtung Rhein) in den Orten Großmaischeid, Kleinmaischeid und Isenburg. Auf der rechten Seite der A3 (Richtung Westerwald) bilden Marienhausen und Brückrachdorf die rühmliche närrische Ausnahme: Hier wird noch kräftig gefeiert.

Da wäre selbst der Koreaner Psy blass geworden vor Neid: Der Brückrachdorfer Mülltonnentreff (das Männerballett) beim Gangnam Style. Fotos: Holger Kern

In Marienhausen ist die Kappensitzung am Sonntag 10.2.) um 20.11 Uhr, Brückrachdorf hat schon seine mittlerweile legendäre Helau-Party gefeiert, die bekanntermaßen anders ist als die meisten anderen Karnevalsveranstaltungen.

Der Förderverein Brückrachdorf hat es sich zum Ziel gesetzt, die „Helau-Party“ alle zwei Jahre durchzuführen. Die Sängerhalle bietet sich als idealer Veranstaltungsort an. Bei den Vorbereitungen haben die Mitglieder und Freunde des Fördervereins mittlerweile Routine entwickelt. Die Aufgaben bei der Vorbereitung sind verteilt, ruckzuck wird am Abend vor der Veranstaltung die Halle geschmückt. Die Aktiven für das Bühnenprogramm haben derweil ihre Generalproben gehabt.

Sogar den Tänzern, Musikern, Sängern und Akteuren von außerhalb gefällt die gute Stimmung und die lockere Atmosphäre in Brückrachdorf so sehr, dass sie gerne jedes Jahr wieder in den Ort kommen. So zum Beispiel die Show-Band „Daylight“ mit dem Gitarristen und Sänger Uwe Langhard aus Brückrachdorf, den Brüdern Johannes und Markus Kern aus Stebach sowie Alois Müller und Jürgen Schlöffel aus der Karnevalshochburg Bendorf-Sayn. Oder die Herschbacher Tanzfrauen, die mittlerweile auch schon mehrmals die Bühne in der Sängerhalle gerockt haben.

Ein reines Brückrachdorfer Eigengewächs sind die Holzbach-Harmonists, eine rein männliche A capella-Gruppe bestehend aus Stefan Vollmari, Bernd Dahse, Roger Kern, Martin Hegemann und Andre Tillmann. Diese Fünf bewältigten die Aufgabe mit Bravour, das Publikum in der gut gefüllten Halle auf einen abwechslungsreichen Abend einzustimmen. Angekündigt worden waren sie – wie auch alle anderen Programmpunkte – von dem attraktiven Moderatorinnen-Duo Ulla Langardt und Corinna Fleck.

Die Herschbacher Tanzfrauen nennen sich mittlerweile „Die Unbeständigen" und kündigten sich diesmal mit dem unverwechselbar fordernden und Widerspruch nicht duldenden Ruf „Roooooberttt!“ an. Kein Zweifel: Melanie und Ellen Lotz, Nadine Simon, Daniela Adams, Anke Leber, Kerstin Thiel, Katja Dasbach, Silke Albrecht und Silke Reifenberg eroberten als Carmen Geiss von den "Geissens" die Bühne.



Rein äußerlich konnte „Putzfrau Schöder“ (Raffaela Schroeder) da nicht mithalten. Aber vor ihrer scharfzüngigen Darstellung der jüngsten Vorgänge im Dorf ging mancher im Publikum unauffällig in Deckung.

Aus der rein männlichen Sicht beschrieben Thorsten Höger und Raimund Ebertz einen gelungen verlaufenen Männerabend in der Lieblingskneipe. Von Stunde zu Stunde verlor der Held der Geschichte die Haltung und auch die Hosen, machte der Bedienung einen Heiratsantrag und schlief seinen Rausch vor der Haustüre aus.

Sie konnten sich selbst das Lachen nicht verkneifen, die sechs Männer vom Brückrachdorfer Mülltonnentreff, die im feinen Zwirn, mit Jackett, dunkler Hose und schwarzer Sonnenbrille tanzend die Bühne betraten. In welchem Stil? Natürlich im aktuellen Gangnam Style! Die Jungs waren einfach nur eine Augenweide, der Koreaner Psy wäre neidisch geworden, hätte er das gesehen. Die Zugabe war unvermeidbar. Das Brückrachdorfer Männerballett bestand dieses Jahr aus: Frank Dietershagen, Roland Heide, Bernd Hahn, Thomas Höller, Michael Tross und Dirk Hachenberg.

„Herzlich willkommen hier in Giershofen!“ Mit diesem bewusst gewählten Versprecher verschafften sich die vier „Daylight“-Musiker Aufmerksamkeit. In deren Show jagt ein Höhepunkt den nächsten. Das fängt an mit dem auf einem Eimer und einem Klodeckel trommelnden Johannes Kern (als Trommelständer dient ein Gast aus dem Publikum) und reicht bis zum wehmütig klingenden aber urkomischen Song „Hämorriden tun so weh!“. Bei Daylight fing das Publikum schon an zu tanzen. DJ Franky übernahm nach der Band den Part des Musikmachers und im Nu leerten sich die Sitzplätze und füllte sich die Tanzfläche. Das änderte sich bis in die frühen Morgenstunden nicht mehr. Holger Kern


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