Renovierung der Eintracht-Hütte macht die Dorfgemeinschaft stark
Die Mitglieder des Heimat- und Verschönerungsvereins (HVO) im Neuwieder Stadtteil Oberbieber sind begeistert: „Eigentlich sollte bloß eine Hütten-Renovierung durchgeführt werden – aber die hatte Wirkung auf die gesamte Dorfstruktur“, ist der HVO-Vorstand um den Vorsitzenden Horst Pinsdorf überwältigt vom außerordentlichen Erfolg.
Es ging ab Oktober 2012 darum, die beliebte „Eintracht-Hütte“ direkt am Stausee im Naherholungsgebiet Aubachtal zu erhalten. 1968 gebaut, brauchte sie dringend eine Instandsetzung. „Vom ersten Tag an war die Hütte aufgrund ihrer herrlichen Lage im idyllischen Aubachtal ein Ziel für Jung und Alt“, erinnern sich noch viele Oberbieberer.
Das sollte auch so bleiben, entschied der HVO in seiner Mitgliederversammlung. Viele Schritte sollten dabei in Eigenleistung gestemmt werden. Problem: Für die Mitglieder des HVO allein wäre das anfallende Pensum an notwendigen Arbeiten von der Fundament-Erneuerung bis zur Dach-Neueindeckung kaum zu leisten gewesen: „Um das allein zu machen, fehlte uns Personal, Gerät und Know-how“, war dem HVO von Anfang an klar.
Daher erging die Bitte um Hilfe an Einzelpersonen und Vereine im Ort. Vom Ergebnis ist man beim HVO regelrecht überwältigt: „Hörte man in der Vergangenheit Klagen über wenig Gemeinschaftssinn und Schwinden der Bereitschaft, sich in der Gesellschaft einzusetzen, so konnte man hier das genaue Gegenteil erleben: Die Hütte hat eine regelrechte Bewegung ausgelöst. Vereine stellten ganze Arbeitstrupps, die bei Räumarbeiten und dem Befördern von Material mit angefasst haben, Einzelne fassten über ganze Wochenenden mit an. Ein ganzes Dorf hilft mit: Ein selten gewordener Gemeinschaftssinn wurde geweckt!“, so Vorsitzender Pinsdorf.
„Eine Voraussetzung für die zügige Verwirklichung des Hüttenprojektes war ein sehr engagierter Projektleiter und ein Team aus ortsansässigen Fachleuten und Handwerkern“, so der Vorsitzende. Für den HVO ein gutes Zeichen: „Bei uns gibt es keinen Grund zu klagen, dass die Menschen nur noch zum Schlafen ins Dorf kommen.“
Dass im Naturpark Rhein-Westerwald besondere Regeln gelten, ist dem HVO bewusst. Dazu zählt, dass Gäste ihre Kraftfahrzeuge nur auf dem 300 Meter davor liegenden Parkplatz am Stausee abstellen dürfen, wie auch ein Zelt- oder Campingverbot auf dem gepachteten Hüttengrundstück.
Die Hütte bekommt zurzeit neben dem Gast- und einem kleinen Vorbereitungsraum zwei getrennte Toilettenanlagen. Auch gibt es inzwischen einen Stromanschluss und fließendes Wasser. Die Hütte wird beheizbar und damit nun auch im Winter nutzbar sein. Die Energieeffizienz der Hütte wird durch Dämmung verbessert, die Außengrillstelle wird erneuert. Zusätzlich steht eine große Wiese vor der Hütte zur Verfügung. Private Feierlichkeiten, Firmenfeiern, Vereinsfeste, Jubiläen und ähnliche Anlässe mit bis zu 50 Personen, besonders Familien mit Kindern, die hier Kindergeburtstage in der Natur ausrichten können, werden nach der am 1. Mai geplanten Eröffnung willkommen sein.
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