CDU Windhagen ehrt Frank Pleitner für sein Engagement
Er half armen rumänischen Kindern und organisierte Schüleraustausche. Er lief Marathon für misshandelte philippinische Mädchen. Auf ihrem Frühlingsfest ehrte die CDU Windhagen Frank Pleitner für sein enormes soziales Engagement.
Am Weltfrauentag veranstaltete die CDU-Windhagen schon früh im Jahresreigen ihr Frühlingsfest, wobei die Außentemperaturen von 12 Grad und die schon auftretenden Frühlingsblüher wie Schneeglöckchen und Krokusse durchaus einen Hauch von Frühling andeuteten.
Gut gelaunt versammelten sich die Gäste im Hotel Cafe "4Winden" in der Ortsmitte der Westerwaldgemeinde. Ortsvorsitzender Helmut Wolff begrüßte alle Anwesenden, allen voran Deutschlands dienstältesten Bürgermeister Josef Rüddel, den Windhagener Gemeindechef. Auch politische Prominenz aus dem Brüsseler Europaparlament war diesesmal dabei. Dr. Werner Langen, früherer CDU-Landesvorsitzender und rheinland-pfälzischer Landwirtschaftsminister, seit 1994 im Europaparlament und seit 2009 Vorsitzender der ASEAN-Delegation wurde beim Besuch der Veranstaltung, bei der er auch Gastredner war, mit viel Beifall begrüßt.
Gäste des Frühlingsfestes waren auch MdB Erwin Rüddel, MdL Jutta Demuth und der 1. Beigeordnete der VG Asbach Andre Gottschalk. Nach einem opulenten Essen in zwangloser Runde übergab Ortsvorsitzender Helmut Wolff den Ehrenamtspreis des Ortsverbandes Windhagen, den seinerzeit sein Vorgänger Erwin Rüddel initiiert hatte. Er wird alljährlich an eine Person oder an eine Gruppe verliehen, die sich im Bereich der Gemeinde Windhagen ganz besonders ehrenamtlich engagiert hat und damit einen Teil ihrer Lebenszeit dem Allgemeinwohl dienend und somit allen zur Verfügung stellt.
Einem Presseaufruf folgend wurden von der Bevölkerung Vorschläge gemacht, die dann im Vorstand beraten wurden. In seiner Laudatio würdigte Wolff die besonderen Verdienste des 10. Ehrenamtspreisträgers Frank Pleitner (42). Der Preisträger zeichnete sich besonders im Bereich der Jugendarbeit auf der Ebene eines internationalen Jugendaustausches zwischen deutschen und rumänischen Kindern und Jugendlichen aus. Die Anfänge liegen bereits in den 1980er Jahren, als ein politisches Rumoren durch den Ostblock in Europa ging.
Wolff erinnerte an die miserable Situation, die aus dem politischen System der Mitgliedsstaaten des Warschauer Paktes resultierte. "Da gab es ein Land jenseits des Eisernen Vorhangs, in dem die Situation vor allem der Kinder als den bekanntlich schwächsten Mitgliedern einer Gesellschaft ganz miserabel war, nämlich die der Kinder in Rumänien", so Wolff.
Der Vorsitzende erinnerte an viele Hilferufe der Bedürftigen und Hilfsrufe von Organisationen, die auch zu Frank Pleitner gelangt seien. Dieser habe, was soziales Engagement betreffe, in der Tat keine tauben Ohren, sondern für solche Sitationen sehr wache Antennen. So organisierte der Preisträger mit dem DRK-Ortsverband Bad Hönningen Hilfstransporte zu einem Kinderheim in der Stadt Oradea im Westen Rumäniens, wo es an allem Nötigsten fehlte, wie an Grundnahrungsmitteln, Windeln, Hygienemitteln und Medikamenten, Kleidung, Handwerkszeug und Baumaterial um das Kinderheim in Rumänien wieder einigermaßen für die kommenden Winter vorzubereiten.
Ab 1995 brachte Frank Pleitner mit weiteren Freiwilligen jeweils bis zu dreimal im Jahr über das DRK in seinem Jahresurlaub ehrenamtlich solche Hilfslieferungen mittels LKw bis nach Rumänien. Weitere dankbare Abnehmer wurden dabei gefunden, so dass schließlich auch das Stadtkrankenhaus, die MS-Klinik, das rumänische Rote Kreuz sowie ein Behindertenheim einige Kilometer hinter der Stadtgrenze zu den Abnehmern der hochgeschätzten Güter gehörten.
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Frank Pleitner beherrscht nicht die rumänische Sprache. Da kam es ihm entgegen, dass ihm durch Kontakte die Unterstützung durch eine Dolmetscherin zur Hilfe kam. Auf dieser Basis realisierte sich nach und nach auch die Idee zu einem Jugendaustauschobjekt mit Schülern der Schule, an der die Dolmetscherin als Lehrerin arbeitete. So kam 2002 erstmals eine Schülergruppe nach Windhagen. Anfangs war es noch beschwerlich, denn es bestand Visumspflicht. Das bedeutete, dass der rumänischen Botschaft in Deutschland auf den Namen der von dort anreisenden Kinder rechtzeitig vorher ausgestellte persönliche Einladungen von hiesigen Gastfamilien vorgelegt werden mussten und danach der Transport aus Rumänien nach Windhagen in einem primitiven Bus mit zwei selbst angeheuerten Busfahrern erfolgen musste.
Es war ein beschwerliches Unterfangen, denn das Fahrzeug brauchte für eine Strecke über 30 Stunden Fahrzeit. Alles in allem war die Fahrt ein Abenteuer. Ein Problem war auch die fehlende Krankenversicherung für die Fahrtteilnehmer, die sich diese grundsätzlich nicht leisten konnten. Frank Pleitner und sein Helferteam lösten auch das finanzielle Problem durch Sponsorenfindung. So konnte man später auf das Sozialwerk St. Bartholomäus e.V. und auch auf das Jugendhaus Düsseldorf e.V. als helfende Einrichtungen bauen.
Die konkrete Situation des Jugendaustauschprojektes hat sich gut weiterentwickelt und Frank Pleitner und die Helferinnen und Helfer hoffen, dass der jährlich wechselnde Besuch von Schülern aus Deutschland und Rumänien weiter fortgesetzt werden kann.
Aus den vielen ehrenamtlichen Aktivitäten des Preisträgers gilt es auch noch eine aus 2012 zu erwähnen. Frank Pleitner meldete sich bereits 2011 bei den Organisatoren des Köln-Marathons an. An diesem nahm er als Marathon- und sein Sohn Marius als Halbmarathon-Läufer teil. Damit wollten Pleitner und sein Sohn auf die Arbeit der Aktionsgruppe Kinder in Not e.V. Windhagen und das Motto des Marathons "Schritt für Schritt in eine lebenswertere Zukunft" hinweisen. Für die gelaufenen Meter griffen mehrere Sponsoren tief in die Portemonnaies, so dass Frank Pleitner mit seinem Sohn den enormen Betrag von 6.500 Euro als Spende an die Aktionsgruppe zur Verwendung für ein Hilfsprojekt für missbrauchte Mädchen und minderjährige Mütter auf den Philippinen übergeben konnte.
Helmut Wolff gratulierte Frank Pleitner unter dem Beifall der Gäste und überreichte ihm als besondere Anerkennung die Ehrenurkunde und einen symbolischen Geldpreis von 150 Euro. Pleitner rief anschließend alle zum Engagement im Dienst des Nächsten auf und bekräftigte seinen Dank an alle, die ihn bei der ehrenamtlichen Arbeit unterstützt haben, so auch seine Ehefrau Jutta und die ganze Familie, die immer hinter ihm stehe. Den Geldbetrag selbst wird der Preisträger in seine Ehrenamtsarbeit mit einfließen lassen.
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