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Nachricht vom 17.03.2013    

Altersarmut, gesundes Leben und ärztliche Versorgung waren Thema

Gesundes Leben – aber wie ? - Altersarmut und die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum - Referent: Dr. Dr. med. Rahim Schmidt Hausarzt, Ernährungsmediziner und Forschungspreisträger referierte

Es war ein in jeder Weise informativer Abend zur aktuellen Gesundheitspolitik, aber auch die Politik zu einem Umdenken „auffordert“, die leider oft nur einseitig und damit weitgehend leider nur partiell handelt.

Bad Hönningen. Es war ein beeindruckender Referats-Abend zu den Themenbereichen: Gesundes Leben; zur Altersarmut sowie der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum. Der Referent: Der Landtagsabgeordnete von „BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN“ Dr. Dr. Rahim Schmidt. Er ist verheiratet, hat einen Sohn und wohnt in einem Ortsteil von Mainz. Er ist anerkannter Ernährungsmediziner und zudem Forschungspreisträger des deutschen Hausärzteverbandes Rheinland-Pfalz 2011. Der noch praktizierende Hausarzt ist zudem der erste Landtagsabgeordnete des Landes Rheinland-Pfalz mit Migrations-Hintergrund.

Vor gut 35 Jahren kam er aus dem Iran, um in Deutschland zuerst Agrarwissenschaften (mit Abschluss) und danach Medizin zu studieren. Sein Promotionsthema „Versorgungsforschung“. Dazu gehören auch die Bereiche Psychologie und Soziologie sowie die psychosomatische Medizin. Im Kern die ganzheitliche Medizin, denn der Mensch ist sehr unterschiedlich eingebettet in ein soziales Umfeld, und der Körper reagiert auf „negative Einflüsse“. Wenn eine oder mehrere Störungen vorliegen, heißt das, dass „Einiges“ aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Nur pathologische Erkrankungen zu erkennen und zu behandeln, lösen seiner Meinung nach nicht die Ursachen, die oft im sozialen gesellschaftlichen Umfeld zu „finden“ sind und sich auch im gesunden oder unvernünftigen Verhalten der Menschen widerspiegeln.

Das Streben nach Harmonie, Gleichgewicht, auch mit einer sichtbaren Zufriedenheit, auch stark abhängig von einer liebevollen Erziehung mit einem ausgeprägten Selbstwertgefühl, sind wichtige Garanten für ein weitgehend gesundes Leben. Eine richtige Ernährungsweise sowie eine ausgewogene Bewegung tun ihr Übriges, damit sich der Mensch wohl fühlen kann. Dazu gehört bestimmt nicht der oft einseitige Hochleistungssport.

Unsere konsum- und leistungsorientierte Gesellschaft ist sicher nicht gerade der Anreiz, um ein gesundes, zufriedenes Leben zu führen. Einen optimalen Erfolg verspricht in diesem Kontext die ganzheitliche Medizin, die den Menschen als „komplexes“ Individuum sieht und alle denkbaren Umwelteinflüsse und Verhaltensweisen bei der Diagnose mit einbezieht. Erwiesen ist, dass ein Leben in finanzieller Sicherheit die Lebensqualität erhöht. Auf der andern Seite sind in diesem Zusammenhang die diversen Aspekte der Altersarmut zu sehen, wobei finanzielle Einnahmesituationen oft bei „sozial schwächeren“ Gruppierungen bei der Bevölkerung differenziert zu sehen sind.



Bekannt ist, dass die Schere zwischen einkommensschwachen und einkommensstarken Bevölkerungsgruppen in Deutschland immer weiter auseinanderdriftet. Die Schere zwischen arm und reich geht immer weiter auf. Wichtig bleibt trotz allem das Selbstwertgefühl aller Menschen auf unserm Globus, auch nach der „Prämisse“, Geld allein macht nicht glücklich. Natürlich ist auch hier die Politik gefordert, den Menschen zuerst ein solides Grundeinkommen zu sichern, aber auch gleichzeitig eine für alle umfassende Erziehungs-Bildungs-Basis zu schaffen, um Kinder in einem gesunden Umfeld aufwachsen zu lassen. Und wie es Dr. Dr. Rahim Schmidt sagte: „Im Prinzip denkt und handelt die Politik mit den Methoden und dem Verständnis des vergangenen Jahrhunderts“.

Meist halbherzig, durch „schöne Worte“ und vor allen Dingen zu spät. Auch hier werden wie so manches Mal in der Medizin, nur einzelne Aspekte komplexer Zusammenhänge erkannt, aber nicht die umfassenden Zusammenhänge. Das bedeutet auch, dass oft die gesamtwirtschaftlichen Folgekosten wesentlich höher sind, als wenn rechtzeitig präventiv gehandelt worden wäre.

Dies gilt auch für die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum insbesondere in Rheinland-Pfalz. Das Problem ist schon lange bekannt, aber erst seit geraumer Zeit wird versucht, diese gravierenden Zustände des Ärztemangels auf dem Land gezielter zu beheben. Der bisherige Maßnahmenkatalog der Bundesregierung reicht nicht aus, um attraktivere Angebote und Anreize für junge Ärzte zu schaffen, um eine Arztpraxis auf dem Lande zu eröffnen. Dabei spielen auch der demographische Wandel eine Rolle, ältere Ärzte, die ihre Praxis aufgeben, und auf der anderen Seite eine zunehmend ältere Bevölkerung, die auf dem Lande nicht mobil genug ist.

Des Weiteren ging der sympathische Mediziner auf spezielle medizinische Aspekte in Rheinland-Pfalz ein, hier unter anderem auf die zunehmende Verschreibung von Antibiotika und Psycho-Pharmaka, auch für Kinder, wie Elisabeth Bröskamp (MdL) bei der späteren Diskussion mit etlichen Beispielen verdeutlichte. Es ergab sich anschließend eine angeregte Diskussion, die das weite Feld der vom Referenten vorgetragenen Aspekte vertiefte.



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