Wied und Holzbach sind jetzt Hochwasserpartner
Die Vereinten Nationen haben 2013 zum Internationalen Jahr der Wasserkooperation erklärt. Die Zusammenarbeit über Gemeinde- und Kreisgrenzen hinweg hat die Hochwasserpartnerschaft Wied/Holzbach in diesem Jahr begonnen. Schon bald soll das Thema auch in der Bauleitplanung eine Rolle spielen.
Die Vertreter der beteiligten Kommunen kamen im Kreishaus zum zweiten Workshop zusammen - just in der Woche, in der am 22. März jährlich der UN-Weltwassertag begangen wurde, 2013 ebenfalls unter dem Motto „Wasser und Zusammenarbeit“. Mit seinen einführenden Worten griff der Erste Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach das Motto auf: „Je besser wir miteinander vernetzt sind, desto erfolgreicher können wir auch und gerade beim Thema Hochwasserschutz handeln.“
Hochwasserpartnerschaften, der rheinland-pfälzische Weg zur Umsetzung der EU-Richtlinie, sind in besonderem Maß dem Gedanken der Kooperation verpflichtet. „Die in der Richtlinie geforderten Managementpläne zur Hochwasservorsorge sollen nicht von oben übergestülpt sondern von den örtlich Beteiligten mit bestimmt und gestaltet werden“, unterstrich Achim Hallerbach. Als Grundlage hat das Land Gefahren- und Risikokarten erarbeiten lassen und stellt ein Frühwarnsystem auch für „kleinere“ Gewässer wie Wied und Holzbach zur Verfügung. Das Mainzer Umweltministerium und das Informations- und Beratungszentrum Hochwasservorsorge (ibh) übernehmen mit Unterstützung der Kreisverwaltung auch die organisatorische Arbeit rund um die Partnerschaften.
Nachdem beim ersten Workshop der Hochwasserpartnerschaft Wied/Holzbach im Februar die grundlegenden neuen Karten und das Frühwarnsystem vorgestellt worden waren, berieten nun die Vertreter der Einsatzkräfte – besonders der Feuerwehren – über die Alarm- und Einsatzplanung. „Der Erfahrungsaustausch zeigte, dass bereits heute kooperiert wird, wenn etwa vereinbart ist, welche Einsatzkräfte von den Höhen des Westerwaldes welche Rhein- oder Wiedgemeinde bei Hochwasser unterstützen. Wie diese Zusammenarbeit intensiviert und noch verbessert werden kann, sollen nun Arbeitsgruppen klären“, erklärte Achim Hallerbach. Die Ergebnisse werden dann in einem weiteren Workshop zusammengetragen und bewertet.
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Der nächste Workshop befasst sich zunächst mit dem Thema Hochwasserschutz in der Bauleitplanung. Ein Thema, das Zusammenarbeit und Solidarität zwischen Unter- und Oberliegern verlangt. Dazu Hallerbach: „Zwar hat sich in den vergangenen Jahren grundsätzlich Sensibilität entwickelt, was das Bauen in Überschwemmungsgebieten betrifft, es gibt aber durchaus noch oder wieder Begehrlichkeiten“. Oder, wie die Erfahrung zeigt und die Vertreter des Landes betonen: „Ein Hochwasser, das länger als sieben Jahre her ist, ist vergessen.“ Es sei daher wichtig, das Bewusstsein in der Bevölkerung wach zu halten. Denn neben den staatlichen Stellen muss auch jeder Betroffene selbst Vorsorge treffen und Verantwortung übernehmen. „Deshalb werden die Managementpläne auch öffentlich zur Diskussion gestellt werden und es wird ein eigener Workshop zum Thema Öffentlichkeitsbeteiligung stattfinden“, kündigte Hallerbach abschließend an.
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