Skylotec macht Neuwied in der Welt bekannt
Die Menschen, die hier einkaufen, klettern gigantische Kühltürme und Strommasten hoch, oder auf 3.000 Meter hohe Berge. Dabei hängt ihr Leben nicht an einem seidenen Faden, sondern an den Seilen, Haken und Ösen dieses Unternehmens, von Skylotec.
Das Unternehmen expandiert. Am Freitag wurde der Verwaltungsneubau in Oberbieber eingeweiht. Mit über 200 Gästen, „aus aller Welt“, sagt Firmenchef Kai Rinklake beiläufig. So was wird öfter mal gesagt, meist ist es übertrieben. In dem Fall nicht. Kai Rinklake zieht einen Zettel mit seiner Begrüßungsrede aus dem Jackett. Darauf steht: „Some of you had a long way to come over. So a special and warm welcome to you, to our guest from: Austria, Denmark, France, Hungary, Italy, Netherlands, Sweden, Switzerland, China, United States, Israel. Excuse to talk in German.” Den Rest seiner Ansprache hält Kai Rinklake auf Deutsch. Das ist vermutlich auch dem Neuwieder Oberbürgermeister und Seiner Durchlaucht Carl Fürst zu Wied lieber, die man anschließend beim Rundgang durch die Produktionshallen von Skylotec trifft.
Skylotec macht Neuwied in der ganzen Welt bekannt. 50 Prozent seines Umsatzes macht das Unternehmen in Deutschland, 25 Prozent in Europa und weitere 25 Prozent weltweit. Die Hauptabnehmer sind Industrieunternehmen. Von Skylotec beziehen sie Schutzausrüstungen zur Absturzsicherung. Zum Beispiel für den Bau und die Wartung von Windenergieanlagen. Seit 2008 ist Skylotec auch Anbieter für Sportausrüstung, genauer gesagt für Kletterer. Viele Klettergärten beziehen ihre Sicherheitsgeschirre, Seile, Haken und Ösen aus Neuwied. Für seine Innovationen ist das Unternehmen schon mehrfach mit Preisen ausgezeichnet worden.
In Neuwied arbeiten 150 Menschen für die Firma, weltweit sind es 350. 2012 hat Skylotec ein Tochterunternehmen in Australien gegründet. Gerade läuft die Gründung eines weiteren Unternehmens in China. In Ungarn gibt es ein zweites Standbein für die Produktion. Die Arbeitsplätze in Neuwied sind sicher. Nur hier, sagt Kai Rinklage, ist man in der Lage schnell und flexibel die passenden Lösungen für spezielle Kundenwünsche zu entwickeln und herzustellen. Das Ziel für die nächsten Jahre: „Weiter wachsen“, heißt die Antwort des Firmenchefs.
1998 trat Kai Rinklage in das 1948 von Eduard Kaufmann gegründete Unternehmen ein. Seit 2000 leitet er es. In Bonn, Würzburg und Kiel hat er studiert, Jura und Wirtschaftsingenieurwesen. Privat geht der gebürtige Neuwieder, Ehemann und Vater zweier Kinder gerne auf die Jagd oder im Winter zum Skifahren: „Ich bin gerne in der Natur“, sagt er mit einem Lächeln. Holger Kern
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