Bürgerinitiative „Nothilfe Burbach“ informierte vor Ort
Die Bürgerinitiative Nothilfe Burbach hatte zu einer Begehung des Burbaches von der Quelle bis zur Thalhäuser Mühle eingeladen. Der Vorstand und Rainer Jodes von der Kreisverwaltung Neuwied gaben viele Informationen zum aktuellen Stand. Die Schäden an der Anlage sind noch nicht beseitigt.
Thalhausen. Bekanntlich ist der Burbach seit dem 3. Oktober letzten Jahres durch die Biogasanlage Anhausen mit Mais-Gärsäften so stark verschmutzt worden, dass der Bach tot ist. Jegliches Leben im Bach ist abgestorben. Laut vorliegendem Gutachten, aus dem Revierförster Friedhelm Kurz zitierte, sind einst im Bach 55 Arten nachgewiesen worden. Der Burbach gehörte zu den reinsten Gewässern im Kreis Neuwied.
Der Einladung zur Bachbegehung waren rund 80 Bürgerinnen und Bürger, überwiegend aus Thalhausen, gefolgt. Sprecherin Jutta Döring begrüßte, erinnerte nochmals an die Eckdaten des Störfalls und fasste mit den Worten „der Burbach ist unsere Lebensader“ das Interesse der BI zusammen. Das Ziel der BI ist die Wiederherstellung des Burbaches mit seinen Bewohnern, „wie er früher einmal war“.
Rainer Jodes von der Kreisverwaltung war zugegen und berichtete, dass die mobile Kläranlage erst seit März ihre volle Wirkung entfaltet. Das Wasser, das in den Burbach fließt, sei mittlerweile soweit gereinigt, dass sich wieder Leben entwickeln könne. Es wird nach seiner Aussage aber noch Jahre dauern, bis der Bach wieder so hergestellt ist, wie er einst war. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Schadstoffeinsträge gestoppt werden können und keine neuen hinzukommen. Noch immer ist das Wasser, das aus der Quelle kommt mit 183 mg pro Liter mit CSB belastet.
Die Fahrsilos der Anlage sind noch nicht geräumt. Bevor nicht alle Schäden der Silos beseitigt sind und eine Abnahme erfolgt ist, dürfen die Silos nicht neu befüllt werden. Feldmieten im Wassereinzugsgebiet des Burbaches will die Kreisverwaltung Neuwied nicht zulassen.
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Die Biogasanlage Anhausen hat von der Kreisverwaltung die Auflage ein Konzept zu erarbeiten, wie die die im Untergrund befindlichen Gärsäfte beseitigt werden können. Ein Vorschlag liegt mittlerweile der Kreisverwaltung vor. Einzelheiten daraus sind nicht bekannt. Bislang sind laut Rainer Jodes insgesamt 170.000 Liter reiner Gärsaft in den Burbach geflossen. Auch wenn derzeit viel herausgefiltert werden kann, arbeitet die Anlage beim Stickstoff nicht optimal.
Wann die mobile Kläranlage abgestellt werden kann, ist noch völlig offen. Es wird wahrscheinlich noch sehr lange dauern, bis der Untergrund von den Gärsäften gereinigt ist. Durch den ehemaligen Bergbau könnten sich im Untergrund auch Reservoirs gebildet haben. Die Anlage ist gemietet und kostet rund 15.000 Euro pro Monat, die von der SÜWAG übernommen werden. Wenn die mobile Anlage irgendwann wieder abgebaut ist, wird der Bereich des Burbaches rund um die Quelle in den ursprünglichen Zustand zurückbebaut. Diese Kosten wird die Kreisverwaltung dem Verursacher in Rechnung stellen.
„Wir verlangen ein langfristiges Monitoring, sowohl chemisch als auch biologisch, für unseren Burbach“, forderte Friedhelm Kurz. Bei der Wanderung entlang des Burbaches gab es noch zahlreiche Informationen. Friedhelm Kurz hatte unterwegs ein Aquarium aufgebaut, dort waren ein Teil der Lebewesen zu sehen, die einst im Burbach lebten. Wolfgang Tischler
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