Reichensteiner Ritter trotzten Wind und Wetter
Da hatten sich die Reichensteiner Ritter und Burgdamen nun wirklich kein leichtes Wetter für ihr diesjähriges Burgfest ausgesucht: wolkenbedeckter Himmel, Wind, Regen und sogar Hagel wechselten sich mit strahlendem Sonnenschein über der Burgruine Reichenstein an Muttertag ab.
Reichenstein/Puderbach. Rund 800 Besucher fanden den Weg zur gothischen Wehranlage im Puderbacher Land und die Reichensteiner hießen sie mit rasselnden Rüstungen, mittelalterlicher Musik und einem kleinen aber feinen Programm herzlich Willkommen. Neben der beliebten Rittertruppe Extundo Askalon aus Neuwied unterhielten die „Spielleute Unkenpfuhl“, der “Grüne Bogenschütze“, „Freddy the Piper“ mit seinem Dudelsack und „Famosa Aquilea“ mit Minnegesang in der Walpodenstube die Gäste von nah und fern.
Brote und Teigwaren mit den Sauerteigen Siefried und Herrmann gab es zu probieren und zu erwerben, Korbflechterei wie im Mittelalter zu bestaunen. Die Silberschmiedin Heidecker hatte gar eine eigene „Reichenstein-Kollektion“ entworfen. Wer wollte, konnte sich die Zukunft deuten oder von dem „Medicus“ sein Zipperlein kurieren lassen. Mit Blick auf die haarsträubenden „medizinischen“ Instrumente verzichtete so manch einer jedoch gerne darauf.
Direkt am Burggarten boten die Kräuterhexen der Reichenstein köstliche Gierschlimonade, Kräutertee der Saison und vor allem ihr Wissen über die wohlriechenden (Un-)Kräuter des Gartens und der Umgebung an. Auch ein Stand mit allerlei Pflanzen der „Liebesäpfel“ und würzigen „Feuerschoten“ war dort postiert.
Vor dem Regen flüchtete so manch einer nicht nur unter den Schirm – auch der Essenspavillion mit „Speisen wie im Mittelalter“ bot eine lauschige Unterkunft. Dort servierten fleissige Helfer eine siebenteilige Speisefolge, wobei nicht nur Cyvé (mittelalterlicher Rindstopf) sondern auch eine Mönchstorte auf der Karte stand. Da kam Wein vom Weinhändler aus Winnigen als passendes Getränk gerade recht.
Auf eine Reise ins Mittelalter führte Rolf Schmitz, der die Besucher auf der Ruine erwartete. Historisches über Erbau und Zerfall der Burg Reichenstein, das mittelalterliche Leben auf der Burg und die Kämpfe um die Wehranlage wusste der versierte Burgführer den Gästen lebendig zu erzählen. Wenn der Himmel aufriss und die Maisonne strahlte, zeigte sich die Burg von ihrer schönsten Seite.
„Schon am 9. Juni ist unsere nächste Veranstaltung“, verriet eine der Kräuterhexen. Dann heißt es: „Tag der offenen Gartenpforte auf Burg Reichenstein“ Claudia Heinrich-Börder
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