Werbung

Nachricht vom 16.05.2013    

Selters und Hachenburg beschweren sich bei Kreis Neuwied wegen Kuhheck

Die Verbandsgemeinden Selters und Hachenburg im Westerwaldkreis sind sauer darauf, dass in dem zum Kreis Neuwied gehörenden Gebiet Kuhheck Windenergieanlagen gebaut werden sollen. Das ansonsten gute Verhältnis zwischen den Gemeinden und Verwaltungen in beiden Landkreisen ist gefährdet. Die Bürgermeister der Verbandsgemeinden Selters und Hachenburg, Klaus Müller und Peter Klöckner, haben dem Neuwieder Landrat Rainer Kaul Beschwerdebriefe geschrieben.

Die Exklave Kuhheck gehört zu Marienhausen, liegt aber außerhalb des Gemeindegebiets, umgeben von den Westerwaldkreisgemeinden Freirachdorf, Maroth, Roßbach und Mündersbach. Grafik: Openstreetmap/NR-Kurier

Beide Briefe, die in Kopie auch an einige andere Beteiligte geschickt wurden, liegen dem NR-Kurier im Original vor (siehe unten). Abgeschickt wurden sie Ende April, kurz bevor die Kreisverwaltung Neuwied den Bau von Windenergieanlagen in der Marienhausener Exklave Kuhheck genehmigte. Das Gebiet Kuhheck gehört zu Marienhausen, liegt aber losgelöst von der Gemeinde komplett auf Westerwaldkreis-Gebiet, zwischen den Gemeinden Freirachdorf, Maroth, Rossbach und Mündersbach. Und die gehören zu den Verbandsgemeinden Selters und Hachenburg.

In ihren Schreiben vom 24. und 25. April bringen die Bürgermeister Müller und Klöckner ihre „Verwunderung“ zum Ausdruck, dass die Kreisverwaltung Neuwied nach anfänglich ablehnenden Bescheiden 2012 jetzt eine Baugenehmigung erteilen will. Beide Verwaltungschefs kündigen rechtliche Schritte der betroffenen Gemeinden an, falls die Kreisverwaltung den Bau von Windrädern tatsächlich genehmigt. Das ist zwischenzeitlich geschehen (Bericht im NR-Kurier am 2.5.).

Bürgermeister Peter Klöckner schreibt: „Die geplante Erteilung der Genehmigung kommt für uns sehr überraschend, da seitens Ihrer Behörde noch im März letzten Jahres die Errichtung und der Betrieb von Windenergieanlagen in der „Kuhheck“ versagt wurde. Dies geschah völlig zu Recht, da die Exklave „Kuhheck“ für eine Windenergienutzung aus zahlreichen Gründen, vor allen Dingen des Artenschutzes, nicht geeignet ist.“



Und im Brief von Bürgermeister Müller heißt es: „Nach meinem Kenntnisstand hat die Naturschutzfachliche Stellungnahme der oberen Naturschutzbehörde bei der SGD Nord von 2011 noch immer Bestand. ... Es ist für mich daher nicht nachvollziehbar, auf welcher Grundlage nur eine Genehmigung erteilt werden soll.“

Bürgermeister Peter Klöckner sieht keinen Handlungsspielraum für die Entscheidung der Kreisverwaltung Neuwied. Er schrieb: „Demzufolge ergeben sich stichhaltige natur- und artenschutzrechtliche Belange, die zwingend eine ablehnende Haltung gegenüber der Errichtung von Windenergieanlagen in der „Kuhheck“ nach sich ziehen. Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass sich die Kreisverwaltung Neuwied nunmehr wider besseren Wissens über die fachbehördliche Stellungnahme der SGD Nord hinwegsetzt und eine Genehmigung erteilen wird. Dieses Vorgehen wird unsererseits keines Falls akzeptiert ...“ Eine Antwort aus Neuwied auf ihre Beschwerdebriefe haben die beiden Bürgermeister noch nicht bekommen. Holger Kern

Die beiden Briefe der Bürgermeister Müller und Klöckner an Landrat Kaul können Sie hier lesen.



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Dierdorf & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


War Eifersucht der Grund für die Messerattacke mit Todesfolge in der VG Altenkirchen?

Am 8. April fand vor der 14. Strafkammer des Landgerichts Koblenz unter dem Vorsitz von Richter Rupert ...

Neuwieds berühmtestes Bauwerk erkunden

Den Deich kennt in Neuwied jedes Kind - immerhin trägt die lebendige Stadt an Rhein und Wied seinetwegen ...

Die Römer-Welt dehnt sich noch weiter aus

Entgegen einer in einem gallischen Dorf vorherrschenden Meinung spinnen die Römer nicht, vielmehr gehen ...

Faszination Industriekultur: Entdeckungstour durch die Sayner Hütte

Am 27. April haben Interessierte die Möglichkeit, an einer besonderen Führung durch die historische Sayner ...

Ein Aprilscherz mit ernstem Hintergrund: 66 Minuten und die Umsatzsteuer

Am 1. April sorgte ein Blogbeitrag von "66 Minuten" für Verwirrung und Besorgnis unter den Lesern. Doch ...

Osterferien in der Römerwelt: Naturfarben und Hasensuche

In der Römerwelt Rheinbrohl erleben Besucher am 15. und 16. April eine besondere Osteraktion. Dabei können ...

Weitere Artikel


Christopher Gellner gewinnt Internationalen Jugendwettbewerb

Der Brückrachdorfer Christopher Gellner hat den ersten Preis in der Kategorie „Kurzfilm“ im 43. Internationalen ...

Hachenburg – Wer seid Ihr?

Hachenburg wird wieder ein Teil des Kultursommers mit der vierten Ausgabe „Kunst! Vor der Haustüre“ werden. ...

Nieren- und Hochdruckzentrum Mittelrhein in Neuwied feiert Geburtstag

Die Nephrologen Dr. med. Wolfgang Treiber und Dr. med. Thomas Sures luden am heutigen Donnerstagnachmittag ...

Historisches Forum Neoweda im Schlosshof zu Neuwied

Die Ehrengarde der Stadt Neuwied ist nicht nur im Karneval sehr aktiv, sondern hält als Wiedische Grenadiere ...

Zoo Neuwied lädt chronisch kranke und behinderte Kinder ein

In diesem Jahr findet wieder die "Dreamnight" im Zoo Neuwied statt. Am Freitag, den 07. Juni 2013 hat ...

Rommersdorfer Fördererkreis hat 540 Mitglieder

Die Gönner der Abtei Rommersdorf trafen sich zur Jahreshauptversammlung und Kuratoriumssitzung. Josef ...

Werbung