Saxophone gegen Fußball
„Saxsonic“, Saxophon-Ensemble der Kreismusikschule Limburg, gastierte auf Einladung des Puderbacher Kulturvereins am gestrigen Samstagabend (25.5.) im Alten Bahnhof Puderbach. Antonia Fournier zeigte dazu eine kleine Auswahl ihrer Karikaturen zum Thema „Alles Musiker“.
Puderbach. Die Hardcore-Fans der Saxophon-Musik ließen sich nicht durch das Champions-League-Finale vom Besuch des Konzerts abhalten. Humorvoll zog Dr. Martin Henn bei der Ansage Parallelen: „Die Elf des Abends spielt nicht im Wembleystadion, sondern im Alten Bahnhof Puderbach und sie kommt aus Limburg. Es spielen nicht 22 Menschen mit nur einem Ball, hier hat jeder Spieler sein Instrument oder sogar zwei.“
Die elf Musiker liefen in Schwarz-Rot mit viel blinkendem Blech auf und bliesen zu Beginn standesgemäß Händels „Einzug der Königin von Saba“. Präsentiert wurden fast alle Instrumente der Saxophon-Familie, angefangen vom Sopranino-, Sopran-, Alt-, Tenor- und Bariton-, bis hin zum schwergewichtigen Bass-Saxophon. Entsprechend klangreich ertönten die Arrangements.
Dass Saxophone nicht nur dem Jazz zugeordnet werden sollten, stellte das Ensemble, das seit 2000 in der gleichen Besetzung spielt, eindrucksvoll unter Beweis: Neben Klassik und konzertanten Stücken befanden sich sehr schwungvolle und mitreißende Titel im Programm. 22 Variationen einer Melodie, genannt „Gustav’s Ohrwurm“, bewiesen die Virtualität der Bläser ebenso wie ein Tango oder ein Musette-Walzer. Mit dem „Perpetuum Mobile“ von Johann Strauß liefen die Spieler von der Bühne in die Pause, um mit dem beziehungsreichen Titel „Revival Rag“ zurück zu kehren. Dem Ragtime folgten die fünf Finger „Cinco Dedos“ aus Südamerika und „On the move“, eine Kombination aus Samba, Funk und Swing sowie der fantastische Walzer mit einem Sopranino–Saxophon–Solo. Schwungvoll interpretiert wurde die schräge Melodie „Cantina Band“ und auch der legendäre „Pink Panther“ durfte nicht fehlen.
Die begeisterten Zuhörer hatten noch lange nicht genug, ließen sich immer noch nicht vom wichtigen Fußballspiel nach Hause locken und forderten Zugaben. Dafür wurden sie sofort belohnt, denn die Saxsonics waren noch steigerungsfähig: Mit enormer Spielfreude bliesen sie „Ain’t she sweet?“ aus der Knoff-Hoff-Show, das jiddische Klezmerlied „Mazeltov“ bildete den fulminanten Höhe- und Schlusspunkt.
Antonia Fournier, Diplomgrafikerin aus Oberdreis, die das Saxophonensemble nach Puderbach eingeladen und das Konzertplakat erstellt hatte, zeigte im Alten Bahnhof passend zum Event eine Auswahl ihrer Charakterstudien „Alles Musiker“. Helmi Tischler-Venter
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