Neuer Pflegebegriff zur Demenz muss kommen
MdB Erwin Rüddel ist sich sicher, das jetzt beim neuen Pflegebegriff zur Demenz Eile geboten ist und fordert den baldigen Bericht des Expertenbeirates an. Denn die Betroffenen und die pflegenden Angehörigen brauchen die Leistungen aus der Pflegeversicherung.
Kreisgebiet. Der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel, Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestags, fordert den vom Bundesgesundheitsminister eingesetzten Expertenbeirat auf, nunmehr rasch seinen Abschlussbericht vorzulegen, damit möglichst bald Leistungen in der Pflege bei Demenzerkrankungen verbessert werden können.
„Deshalb muss die Pflegeversicherung künftig Demenz angemessen erfassen, damit Betroffenen und ihren Angehörigen die Leistungen zukommen, die sie benötigen", sagt Erwin Rüddel.
Weiter erklärt Erwin Rüddel: „Die Pflegeversicherung erfasst Demenzerkrankungen bislang nicht ausreichend. Das Problem wird aber zunehmend drängender. Nach neueren Studien werden künftig nahezu jede zweite Frau und fast jeder dritte Mann im hohen Alter von Demenz betroffen sein. Wir müssen deswegen jetzt die Weichen stellen. Auch wenn der Bund mit dem Pflege-Weiterentwicklungsgesetzt 2008 und dem Pflege-Neuausrichtungsgesetz 2012 für diese Personengruppe bereits deutliche Verbesserungen geschaffen hat, so brauchen wir doch möglichst bald einen Paradigmenwechsel, der nicht nur körperliche Beeinträchtigungen berücksichtigt, sondern vor allem auch geistige Beeinträchtigungen. Wir brauchen einen angemessenen Pflegebedürftigkeitsbegriff und eine Verbesserung der Betreuungsleistungen sowie eine flexible Ausgestaltung des Leistungsrechts, damit die Pflege den individuellen Bedürfnissen besser angepasst werden kann und die pflegenden Angehörigen entlastet werden.“
Deshalb, so der Gesundheitspolitiker, muss der vom Bundesgesundheitsminister bereits am 1. März 2012 eingesetzte Expertenbeirat sich endlich auf einen verbindlichen Abschlussbericht verständigen, damit zeitnah nach der Bundestagswahl die entsprechenden Verbesserungen umgesetzt werden könne.
Ausdrücklich stellt sich Erwin Rüddel mit seiner Forderung hinter den Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Wolfgang Zöller, der die Kranken- und Pflegekassen jüngst ermahnt hatte, noch im Juni den Weg für den abschließenden Bericht des Expertenbeirats freizumachen.
„Wir können auf dieser Basis dann die umfassendste Reform seit Einführung der Pflegeversicherung im Jahr 1995 beschließen. Zentrales Anliegen ist es dabei, kognitiv und geistig beeinträchtigte Menschen gleichberechtigt in die Pflegeversicherung aufzunehmen.
Das heißt konkret: die Pflegeversicherung wird künftig weit stärker als bisher für die wachsende Zahl von Demenzkranken und deren Angehörigen da sein“, erklärt Erwin Rüddel abschließend.