Gesangverein Hardert feierte 125jährigen Geburtstag
Der Gesangverein 1888 Hardert verkörpert seit nunmehr 125 Jahren den aktiven Chorgesang in Hardert und ist damit der älteste kulturtragende Verein im Ort. Der mit seinen über 70 Mitgliedern zählende Verein feierte am vergangenen Wochenende vier Tage lang seinen runden Geburtstag.
Hardert. Der Startschuss fiel bereits am Freitagabend mit einem gemeinsamen Singen befreundeter Chöre. Der Samstag stand ganz im Zeichen des großen Festkommerses. Neben vielen prominenten Gästen konnte der 1. Vorsitzender Dietmar Kruggel den Männerchor aus Mülheim-Kärlich, den Frauenchor und den MGV aus Oberbieber sowie den Gesangverein Thalhausen begrüßen. Der Vorsitzende meinte bei der Begrüßung: „125 Jahre sind eine lange Zeit, die für uns voller Höhen und Tiefen war.“ Der von 24 Männern 1888 gegründete Chor musste zwei Kriege überstehen, in denen fast alle Unterlagen aus der Anfangszeit verloren gingen. Man schrieb in Hardert das Jahr 1947, als der Chor wieder zu seinem Leben erwachte. Die größten Erfolge verzeichnete der Verein in den 60er und 70er Jahren. Doch im letzten Jahrzehnt machten der fehlende Nachwuchs und die langsame Überalterung des Chores dem Verein schwer zu schaffen.
Im Jahr 2010 wurde der Gemischte Chor „UNISONO“ als neue Chorgattung neben dem Männerchor ins Leben gerufen. „Mit unserem neuem Chorleiter Uwe Hürland konnte ein musikalischer Profi für die wichtige Aufbauarbeit verpflichtet werden“, ist noch heute die Meinung des Vereins. Schirmherr und Ortsbürgermeister Günter Schreiber erzählte, dass dieser Wandel nicht einfach war: „Es hat ganz schön im Gebälk gekracht, aber es hat keine Austritte gegeben.“ Die Harderter freut es, denn es gibt kaum eine Veranstaltung, an der der Gesangverein nicht mit von der Partie ist.
Der Landrat Rainer Kaul meinte in seinem Grußwort: „Die Frauen tun den Männern gut. Es hat viele Freude gemacht, dem gemischten Chor bei der Eröffnung zuzuhören. Hier in Hardert herrscht quasi ein gutes Betriebsklima.“ Der Rengsdorfer Verbandsbürgermeister Breithausen, selbst Sänger, lobte das neue Konzept, das Modernes mit Traditionellem verbindet.
Der Chorleiter Uwe Hürland ließ „einen Schmerzensschrei nach mehr Männerstimmen los“ und meinte: „Wir sind uns unserer Schwäche bewusst. Ich bin ein Fan von Männerchören.“ Vielleicht ist ja sein Aufruf von Erfolg gekrönt und die Männer können demnächst montags mit mehr als zwölf „Männekes“ proben. Mit dabei ist seit 65 Jahren Günter Rüdig. Er wurde mit dem Ehrenbrief des Chorverbandes Rheinland-Pfalz aus den Händen von Wolfgang Kocherscheidt dafür ausgezeichnet.
Der Sonntag wurde mit einem gemeinsamen Gottesdienst im neuen Dorfgemeinschaftshaus, das eine tolle Akustik besitzt, eröffnet. Zu Gast waren die Chöre aus dem Rengsdorfer Land und Neuwieder Vororten. Die große Geburtstagsfeier klang am Montag mit einem Dorfabend, Freundschaftssingen, Darbietungen und Tanz aus. Wolfgang Tischler
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