„Quatschclub“ – Gesprächskreis zum Thema Redeangst
Vorträge und Referate halten, das kostet die meiste Überwindung. Selbst Menschen mit viel Erfahrung auf diesem Gebiet sind immer noch aufgeregt und nervös, wenn sie im Mittelpunkt stehen und vor vielen Menschen sprechen müssen. Sie leiden oft unter Lampenfieber, schlimmer noch, unter Redeangst.
Neuwied. Zwischen Lampenfieber und Redeangst gibt es jedoch einen gewaltigen Unterschied. Die Redeangst oder Logophobie gehört zu den sozialen Ängsten. Nach Schätzungen leiden zirka 40 Prozent aller Menschen unter dieser Form von Angst. Redeangst schadet, weil sie den Betroffenen total blockiert. Er hat panische Angst, sich zu blamieren oder lächerlich zu machen. Diese Angst, sich zu blamieren, macht es dem Betroffenen sehr schwer oder gar unmöglich, sein Wissen an den Mann oder die Frau zu bringen. Es verschlägt ihm buchstäblich die Sprache, er stammelt und stottert und weiß nicht mehr, was er sagen will – obwohl er sehr wohl etwas zu sagen hätte.
Vom Verstand her weiß der Betroffene, dass er bei einem Vortrag nicht in Lebensgefahr schwebt. Trotzdem fühlt und handelt er so, als hinge sein Leben davon ab. Dies sind Kennzeichen für Redeangst. Sie ist eine unangemessene und übertriebene Angst, vor anderen zu sprechen. Dagegen kann man gemeinsam etwas tun. Auf Anregung von Betroffenen hat die Neuwieder Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe - Nekis eine Gruppe gegründet, die sich alle 14 Tage montags um 19 Uhr in den Räumen des Cafe KIS in der Heddesdorfer Str. 18 trifft.
Hier besteht für Betroffene die Möglichkeit, ihren Problemen aktiv und konstruktiv zu begegnen als auch ganz schlicht aber wichtig, der Austausch und die Kommunikation mit Gleichbetroffenen. Die Teilnahme ist kostenlos. Möglichkeit zur Kontaktaufnahme bestehen über die Nekis, tel. 02631/803 797. Interessierte sind herzlich willkommen.
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