Werbung

Nachricht vom 04.07.2013    

Großes Solarprojekt in Deesen vor dem Abschluss

Auf einer großen Wiese neben der A3 bei Deesen sieht man die Energiewende: Aus Landwirtschaft wird Energiewirtschaft! Rechts der Autobahn in Fahrtrichtung Köln glänzen Glasplatten, so weit das Auge reicht. Die Pfalzsolar GmbH aus Ludwigshafen und die gemeinnützige Bürgerservice GmbH aus Trier legen hier auf einer Fläche von 5,7 Hektar – das sind acht Fußballfelder – einen Solarpark an.

Solardächer kennt man schon - in Deesen neben der A3 gibt es jetzt auch eine Solarwiese. Fotos: Holger Kern, Bürgerservice GmbH

Die Wiese gehört zum größten Teil der Gemeinde Deesen und ein kleines Stück davon zwei privaten Besitzern. Bisher wurde die Fläche ausschließlich für die Landwirtschaft genutzt. Der Landwirt, der die Wiese bewirtschaftete, hat Berichten zufolge zu dem Verlust an Landwirtschaftsfläche gesagt: Für das Geld, was er an Pacht bekomme, könne er sich die Ernte kaufen.

Mitte Juni ist der Startschuss für den Bau des Solarparks Deesen gefallen. Ende Juli soll von hier aus zum ersten Mal Strom in das Netz der Kevag eingespeist werden. Mit einer Leistung von 4,1 Megawatt und einem jährlichen Stromertrag von rund 4 Millionen Kilowattstunden produziert der Solarpark theoretisch genug Strom, um den jährlichen Bedarf der knapp 700 Einwohner der Ortsgemeinde Deesen zu decken.

Jede Kilowattstunde wird mit dem im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelten Einspeisetarif vergütet, der in Abhängigkeit des Inbetriebnahmezeitpunkts bei 10,6 beziehungsweise 10,4 Cent liegt. Der mit Modulen des Herstellers Jetion und Wechselrichtern aus dem Hause SMA errichtete Solarpark ermöglicht laut Bürgerservice GmbH eine jährliche CO2 Einsparung von über 2.000 Tonnen und leistet so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz im Westerwaldkreis.

Das Geld für den Bau der Anlage stellt die Pfalzsolar GmbH zur Verfügung, insgesamt rund 4,5 Millionen Euro. Sie lobt die Beteiligten am Projekt in Deesen: „Besonders hervorzuheben ist die sehr gute Zusammenarbeit mit der Ortsgemeinde Deesen, der Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach sowie der Kreisverwaltung des Westerwaldkreises und der Bürgerservice GmbH.“



Das bestätigt Deesens Ortsbürgermeister Franz Bendel: „Ich war selbst erstaunt, wie zügig das ging. Im Gemeinderat waren wir uns schnell einig. Und dann kam auch sehr rasch die Baugenehmigung von der Kreisverwaltung. Vielleicht lag das auch daran, dass es kein so kompliziertes Bauvorhaben ist.“

Der Pachtvertrag mit dem Betreiber Pfalzsolar läuft über 20 Jahre und kann anschließend noch zweimal fünf Jahre verlängert werden. Auch vorher schon war der Haushalt der Gemeinde Deesen ausgeglichen. Das Geschäft wurde nicht aus finanzieller Not gemacht. Dennoch freut sich die Gemeinde natürlich über künftige Pachteinnahmen in fünfstelliger Höhe.

Einsprüche gegen das Deesener Solarfeld kamen lediglich von der Landwirtschaftskammer und der Gemeinde Sessenhausen, unter anderem deshalb, weil die Fläche ziemlich nah am Wald liegt. Rechtlich gesehen ist eine Bebauung mit Solarzellen nur entlang der Autobahn, auf Mülldeponien und auf Bundeswehrkonversionsflächen zulässig. Die Anlage muss mindestens 40 Meter Abstand zur Autobahn haben und darf von dort aus nicht weiter als 110 Meter ins Feld gehen.

Deesen hat jetzt Geschmack bekommen an der Mitwirkung bei der Energiewende: Ortsbürgermeister Bendel erklärt, dass als nächstes ein Windparkprojekt rechts der Autobahn Richtung Frankfurt, in Höhe des Deesener ICE-Tunnels ansteht. Hier sollen – auf Land von Deesen, Wittgert und dem Staatsforst – acht bis zehn Windkraftanlagen errichtet werden. Darüber wird am Donnerstagabend (4.7.) im Gemeinderat gesprochen. Holger Kern



Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Ransbach-Baumbach auf Facebook werden!

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
       
       
 


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


CDU Ortsverband Erpel ehrt langjährige Parteimitglieder

Erpel. In der Vorstandswahl wurden folgende Personen einstimmig in ihre Posten wiedergewählt:
Beate Lister 1. Vorsitzende ...

Kartenvorverkauf für große Prunksitzung in Erpel ist gestartet

Erpel. Ab sofort können Karten für die Sitzung bei Martina Schwager reserviert werden. Dies ist per Mail unter schwager_erpel@yahoo.de ...

Schützenverein Rott-Wied sorgt für Sicherheit mit neuem Defibrillator

Rott. Der Schützenverein Rott-Wied hat für gesundheitliche Notfälle im Schützenhaus einen wichtigen Schritt zur Sicherheit ...

Nicole nörgelt … über die Mafia-Methoden und den Wahnsinn mit der GEZ

GLOSSE. Grundsätzlich ist es ja gar kein Problem, wenn es einen entsprechenden Beschluss gibt, dass für eine Leistung eine ...

Vorstand der Genossenschaft Deichwiesenhof bekommt Ehrenamtspreis

Bonefeld. In der Laudation heißt es: "Die Ortsgemeinde Bonefeld ist stolz auf ihre drei Mitbürger, Martina Heickmann, Patrick ...

Die Friedensaktivistin Maria Biedrawa berichtet aus Zentralafrika

Neuwied. Der Abend begann mit einer kurzen Einführung durch Josef Freise zu Max-Josef Metzger, der von Papst Franziskus am ...

Weitere Artikel


Freibad und Sauna der Deichwelle Neuwied eröffnet

Neuwied. Pünktlich zum Beginn der Sommerferien steht den Gästen das komplette Bad der Deichwelle wieder zur Verfügung. Im ...

Kunst im Kreishaus Neuwied

Neuwied. Die Auswahl der Bilder wurde von Raschid Ismails Künstlerfreundin Ulla Windheuser-Schwarz getroffen und von Bernd ...

Circus Krone gastiert in Neuwied

Neuwied. Ab dem heutigen Freitag (5.7.) gastiert der Circus Krone auf Einladung der Sparkasse in Neuwied. Geboten wird das ...

Jutta Kutscher in den Ruhestand verabschiedet

Nach ihrer Ausbildung war Jutta Kutscher (3. von links) neun Jahre lang beim Sozialamt tätig, bevor sie ins Schulamt wechselte. ...

Internetseite der Biogasanlage Anhausen informiert über Sanierung

Die Adresse der Web-Präsenz lautet www.bioenergie-anhausen.de. Dort stellt sich die Betreibergesellschaft mit ihren einzelnen ...

Windkraft und Schule bereiten der VG Waldbreitbach Sorgen

Abwanderungstendenzen gibt es vor allem nach Neustadt/Wied. Hier soll, fordert der Verbandsgemeinderat Waldbreitbach, der ...

Werbung