Bundestagsabgeordneter Rüddel zu Gast in der Arbeitsagentur
Zu einem Informationsgespräch trafen sich Anfang Juli der Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel und Karl-Ernst Starfeld, Vorsitzender der Geschäftsführung der Neuwieder Arbeitsagentur.
Inhalt des Austausches war die mit dem demografischen Wandel einhergehenden Herausforderungen am regionalen Arbeitsmarkt. Beide Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass der seit einigen Jahren zu beobachtende Trend einer rückläufigen Bevölkerungsentwicklung gepaart mit einer im Landesvergleich hohen Abwanderung junger Menschen das Thema Fachkräftesicherung schon heute zu einem Megathema am regionalen Arbeitsmarkt macht.
Für Erwin Rüddel ist die Zuwanderung von Fachkräften aus der EU und dem Ausland eine wesentliche Antwort auf diese Herausforderung. Er dankt der Arbeitsagentur aber auch dafür, dass sie in den nächsten Jahren mithelfen will, die inländischen Potenziale – auch von hier lebenden Ausländern- zu nutzen.
Laut Karl-Ernst Starfeld hat die Region Neuwied/Altenkirchen landesweit mit 25,7 Prozent den höchsten Anteil junger Menschen an der Gesamtbevölkerung. „Diesen Vorteil müssen wir nutzen, die jungen Menschen weiter qualifizieren und die schon gut Qualifizierten mit attraktiven Berufsperspektiven wie z.B. einem dualen Studium in der Region halten“, so der Agenturleiter.
Für Erwin Rüddel ist es wichtig, hoch qualifizierte Fachkräfte mit Wurzeln in der Region zu einer Rückkehr zu motivieren.
Rüddel und Starfeld sind sich einig, dass an der unterdurchschnittlichen Beschäftigungsquote der Frauen gearbeitet werden kann. Gerade die Gesundheits-, Pflege- und Erziehungsbranchen werden mittel- bis langfristig konstanten und nach aller Erfahrung überwiegend weiblichen Fachkräftebedarf haben.
Darüber hinaus fördert die Agentur auch Projekte wie zum Beispiel seit Sommer 2012 MINT-AK, das junge Frauen schon in der Schulphase unterstützen und bestärken will, nach dem Schulabschluss tatsächlich einen technischen Beruf zu ergreifen.
Im verarbeitenden Gewerbe wird es mehr und mehr darum gehen, den älter werdenden Belegschaften ein altersgerechtes Arbeiten und somit einen längeren Verbleib in Beschäftigung zu ermöglichen. Erwin Rüddel bestätigt, dass viele Unternehmen diesen Bedarf schon erkannt haben und z.B. variablere Schichtpläne zu Gunsten älterer Beschäftigter einsetzen oder mehr Technik anbieten, um die körperliche Belastung zu reduzieren.
In diesem Zusammenhang erläuterte der Agentur-Geschäftsführer dem Abgeordneten die neue Dienstleistung „Qualifizierungsberatung“, mit der die Arbeitsagentur die zahlreichen kleinen und mittleren Unternehmen, die keine eigenen Mitarbeiter für Personalentwicklung beschäftigen, von der Identifikation des betrieblichen Weiterbildungsbedarfs bis hin zu Tipps für die Umsetzung unterstützt.
Nach Einschätzung beider Gesprächsteilnehmer steht die Region beim Thema Fachkräftesicherung vor einer langfristigen Herausforderung, die aber angesichts guter Potenziale und Lösungsansätze gemeistert werden kann. „Für die Erhaltung der Wirtschaftskraft der Region ist die Fachkräftesicherung sicherlich ein ebenso wichtiges Thema wie eine moderne und konkurrenzfähige IT- oder Verkehrswegeinfrastruktur. Und diese Themen sind neben der Gesundheitspolitik zentrale Felder meiner politischen Arbeit, betonte Erwin Rüddel zum Abschluss des Gesprächs.
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