Bahnlärmgegner fordern: Zieht Lehren aus dem Zugunglück in Spanien
In den letzten Monaten erreichen die Menschen vermehrt Katastrophenmeldungen über schwere Zugunfälle. In Belgien, in Düsseldorf, in Kanada, in Rüdesheim/Assmanshausen und jetzt auch in Spanien, sind Eisenbahnzüge entgleist. Dabei kamen fast immer Menschen zu Schaden und es entstanden enorme Sachschäden. Bürger im Mittelrheintal befürchten ähnliche Katastrophen hier.
Die Bürgerinitiative gegen Bahnlärm im Mittelrheintal meint dazu: „Die Verantwortlichen reagieren alle gleich. Die sichtbaren Schäden werden schleunigst beseitigt. Die Unfallursachen werden möglichst in der Öffentlichkeit nicht breit zur Diskussion gestellt. Es wird aufgeräumt und dann geht es im gleichen Takt weiter. Alles im Sinne der Wirtschaftlichkeit.“
Weiter heißt es in der Mitteilung der BI: „Da wird wohl die Frage erlaubt sein, wie sicher sind eigentlich die kurvenreichen Eisenbahnstrecken im Mittelrheintal, die mitten durch Wohngebiete führen. Täglich fahren mehr als 550 Züge, zum größten Teil mit Gefahrgütern, mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h durch das Rheintal. Nur wenige Meter an bewohnten Häusern vorbei. Nicht auszudenken, wenn hier einer oder mehrere der rollenden Bomben explodieren würden.“
Die EU, die Bundesregierung und die Bahn verharmlosen oder ignorieren nach Meinung von BI-Sprecher Willi Pusch (Kamp-Bornhofen) die permanente Gefahrensituation. Die Grundrechte der Menschen würden bewusst zugunsten einiger Wirtschaftsbetriebe missachtet.
Pusch fragt: „Wer übernimmt die Verantwortung bei einem Gefahrgutunfall in einer Ortschaft? Wer wird dann auf der Anklagebank sitzen? Deshalb fordern wir die Geschwindigkeit zu reduzieren.“