Urbach demonstriert für seinen Geldautomaten
Nach dem Willen der Westerwaldbank soll der Geldautomat in Urbach abgebaut werden. Das wollen die Urbacher nicht hinnehmen. Am gestrigen Freitagabend demonstrierten gut 200 Bewohner aus dem Kirchspiel Urbach für den Erhalt. Unterschriftenlisten wurden übergeben.
Urbach. Vor rund fünf Jahren wurde die Filiale der Westerwaldbank in Urbach geschlossen. Es blieb ein Geldautomat. Der soll nach einem Beschluss der Westerwaldbank nun auch verschwinden. Dies bringt die Urbacher auf die Palme. Ratsmitglied Jochen Wiebusch organisierte eine Bürgerinitiative (BI) und rief am gestrigen Freitagabend (9.10.) zu einer Demonstration auf. Zuvor war die BI schon bei Facebook aktiv gewesen. Dort sammelte sie 200 Befürworter für den Automaten. Daneben wurden im gesamten Kirchspiel Urbach 870 Unterschriften gesammelt.
Jochen Wiebusch konnte gut 200 Mitstreiter begrüßen. Unter ihnen die Bürgermeister des Kirchspiels, Verbandsbürgermeister Volker Mendel, und von der Westerwaldbank den Vorstandssprecher Wilhelm Höser. Der BI-Sprecher kündigte an, hart aber fair um den Erhalt des Geldautomaten zu kämpfen. Volker Mendel mahnte an: „Mit dem Abbau des Geldautomaten fällt ein Stück Lebensqualität weg.“ Alle Beteiligten boten sachliche Gespräche an, um zu einer Lösung zu kommen.
Vorstandssprecher Wilhelm Höser begründete die Entscheidung der Bank wie folgt: „In den letzten drei Jahren hatten wir einen Rückgang der Nutzung von 30 Prozent. Derzeit werden 15.000 Transaktionen pro Jahr durchgeführt. Es sollten über 30.000 sein, damit der Automat sich lohnt. Die laufenden Kosten liegen bei 20.000 Euro und die Einnahmen bei 4.000 Euro pro Jahr.“ Bei seiner Rede und den Zahlen zur Nutzung kam der Zwischenruf: „Die meiste Zeit ist der Automat doch defekt!“
Der Banker Höser versprach mit Einzelhändlern vor Ort Gespräche zu führen, um nach einer Lösung zu suchen. In Kleinmaischeid, wo auch der Automat abgebaut werden soll, übernimmt die Tankstelle den Bargeldservice. Ob die Demonstration und die breite Ablehnung der Entscheidung ein Umdenken bei der Westerwaldbank bewirken, darüber wollte sich Wilhelm Höser gegenüber dem NR-Kurier nicht äußern. Er meinte: „Selbstverständlich werde ich mich der Diskussion stellen.“ Wolfgang Tischler
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