Kreis Neuwied ist Vorbild in Sachen Abfallvermeidung
Nach dem großen Erfolg einer Veranstaltungsserie zum Thema Lebensmittelverschwendung im vergangenen Jahr ist es der Abfallwirtschaft des Landkreises Neuwied gelungen, in einem landesweit ausgeschriebenen Forschungsprojekt in die engere Gruppe der kommunalen Bewerber zu kommen. Dies teilt der für Umwelt und Abfallwirtschaft zuständige Erste Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach mit.
Nach einer Studie der Universität Stuttgart aus dem Jahre 2012, fallen über die gesamte Wertschöpfungskette jährlich etwa 80 kg pro Bundesbürger an Lebensmittelabfällen zur Entsorgung an. Ein erheblicher Anteil hiervon gilt als vermeidbar. „EU-weit hofft man, die Lebensmittelabfälle bis 2020 um die Hälfte zu reduzieren“, betont Hallerbach.
Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz beteiligt sich an dieser Kampagne mit der Initiative „Zu gut für die Tonne“. Das Land Rheinland Pfalz hat die Lebensmittelverschwendung zum diesjährigen Schwerpunktthema der europäischen Abfallvermeidungswoche erklärt.
Mit dieser Vorgabe suchte das Ministerium Kommunen, die dieses Thema schwerpunktmäßig aufgreifen und umsetzen. Hierzu erfolgte im Mai eine Vorauswahl im Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht (LUWG) in Mainz. Den Zuschlag erhielt der Landkreis Neuwied.
„Der Kreis Neuwied hat bereits rechtzeitig die Abfallvermeidung als ein zentrales umweltpolitisches Anliegen eingestuft. Durch den 2012 im Rahmen der europäischen Abfallvermeidungswoche durchgeführten Aktionstag Abfallvermeidung contra Lebensmittelverschwendung verfügt der Landkreis Neuwied bereits über Erfahrungswerte und überzeugte darüber hinaus mit guten Ideen, wie unter anderem die geplante Fortführungsveranstaltung Aktionstag 2.0 - die Wertschätzung. Wie bereits schon im vergangenen Jahr haben sich die Akteure Food Hotel, Lebensmittelfachschule, Handel und soziale Einrichtungen erneut dankenswerterweise bereit erklärt den Kreis Neuwied tatkräftig bei diesen Aktionen zu unterstützen“, freut sich Achim Hallerbach.
Die Projektskizze wird zurzeit vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau auf Pilotcharakter, messbare Ergebniserzielung, Ableitung branchenspezifischer Handlungsempfehlungen sowie Fördermittelfähigkeit geprüft.
„Wir hoffen nun auf eine positive Rückmeldung, damit das Forschungsprojekt zusammen mit dem ifeu-Institut entwickelt und umgesetzt werden kann“, so Hallerbach weiter. „Außerdem ist angedacht, dass das Projekt während der Abfallvermeidungswoche im November (16.-24.11.) durch Ministerin Eveline Lemke in Mainz vorgestellt wird“, ergänzt der Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach.
Die erarbeiteten Problemlösungen und Strategien zur Umsetzung sowie die gewonnenen Erfahrungen werden in einem Leitfaden zusammengestellt, damit die in Neuwied gefundenen Lösungen auch in anderen Regionen des Landes aufgegriffen werden können.