Nachricht vom 23.08.2013 
Neuwied soll Qualitätsstadt werden
Das “Q” ist das Siegel für Servicequalität in Deutschland. Für eine Zertifizierung als Qualitäts-Stadt sind Teamgeist, branchenübergreifende Zusammenarbeit und Engagement der teilnehmenden Betriebe gefragt. Das AktionsForum Neuwied lud am gestrigen Donnerstagabend (22.8.) die Neuwieder Gewerbetreibenden zur Auftaktveranstaltung ein.
Neuwied. Das AktionsForum Neuwied lud Händler, Dienstleister, Ärzte und Handwerksbetriebe ein zu einer Auftaktveranstaltung der Initiative „ServiceQualität Deutschland“ ins Café Auszeit an der Marktkirche ein. Erklärtes Ziel der Veranstaltung war es, Neuwied zu einer „Q-Stadt“ zu machen.
Das „Q" ist das Siegel für Servicequalität in Deutschland. Mehr als 2.300 Betriebe haben sich seit 2004 bundesweit nach den Q-Kriterien zertifizieren lassen und somit im besonderen Maß der Servicequalität verschrieben. In Rheinland-Pfalz tragen bislang 489 Betriebe das Zertifikat als Qualitätsbetrieb der Stufe I und 22 Betriebe das Zertifikat der Stufe II.
Bisher sind vier Städte in Rheinland-Pfalz als Q-Stadt ausgezeichnet: Hachenburg, Daun, Bad Neuenahr-Ahrweiler und Bernkastel-Kues. Neuwied will die fünfte Stadt werden und hat sich dabei das Ziel gesetzt, die Verleihung mit dem Rheinland-Pfalztag in 2014 zu kombinieren.
Oberbürgermeister Nikolaus Roth meinte bei der Begrüßung der Teilnehmer: „Wir haben in Neuwied eine sehr gute Einzelhandelslandschaft, die wir aber noch verbessern können. Das Qualitätssiegel wird das Sahnehäubchen werden.“ Die Idee des Projektes geht maßgeblich auf den Citymanager Jochen Tautges zurück. Er sagte ganz klar: „Wir müssen unsere Servicequalität auch nach außen kommunizieren.“ Um dies klar an die zahlreichen erschienenen Gewerbetreibenden zu transportieren, hatte Tauges zwei Fachleute eingeladen.
Niklas Bolenz von der Landeskoordinierungsstelle ServiceQualität Deutschland in Rheinland-Pfalz zeigte die Ziele und die Vorteile für Neuwied und deren Geschäftswelt auf. Umsonst und ganz einfach ist die Zertifizierung nicht zu haben. Die Kosten halten sich im engen Rahmen, vielmehr sind Fleiß und Ideen gefragt. „Service zählt mehr als Produktqualität“, sagte der Fachmann Bolenz und belegte dies mit Studien. In Neuwied müssen sich mindestens 25 Betriebe zertifizierten lassen, damit die Stadt das Siegel erhalten kann. Zwei Betriebe habe es schon getan. Der Anfang ist gemacht.
Soweit die Theorie. Von der Praxis erzählte Paul Nett, Initiator der Q-Stadt Bad Neuenahr/Ahrweiler. Seine Kernaussagen sind: „Gemeinsamkeit war noch nie so wichtig wie heute. Man muss sich hinsetzen und seine Hausaufgaben im Betrieb machen, Inhalte zu Papier bringen und dann umsetzen.“ Nett betonte, wie wichtig die gemeinsame Sprache sei. In Bad Neuenahr haben Kleinigkeiten zu zweistelligen prozentualen Umsatzsteigerungen geführt. So erzählte Nett von einem Obsthändler, der seine Kunden jetzt freundlicher bedient und besser berät. Er sei begeistert von dem Erfolg und den Mehreinnahmen. Ein zweites Beispiel war ein Schuhgeschäft, das seine Kunden nach der Bezahlung zur Tür begleitet und auf dem Weg dort hier noch „Small-Talk“ hält. Auch dort wird von deutlichen Umsatzsteigerungen berichtet.
Der Vorstandssprecher des Aktionsforums Franz Becher fasste den Abend zusammen: „Wir können an der Grünen Wiese, dem Internet und den Outlet-Centern nichts ändern. Die Zeit können wir nicht zurückdrehen. Wir können nur mit Service besser sein. Machen Sie mit.“
Weitere Informationen erhalten die interessierten Betriebe unter www.aktionsforum-neuwied.de oder per Mail Citymanager@aktionsforum-neuwied.de. Wolfgang Tischler
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