Film: „Leben mit der Energiewende“
Auf Einladung der Landtagsabgeordneten und Bundestagskandidatin Elisabeth Bröskamp wurde in Linkenbach der Film „Leben mit der Energiewende“ gezeigt. Im Anschluss konnten die Besucher mit Prof. Dr. Peter Heck und Karl-Wilhelm Koch diskutieren.
Linkenbach. Der Kinofilm "Leben mit der Energiewende" ist ein von Fernsehsendern und Verlagen völlig unabhängig produzierter Autorenfilm, der das Thema "Energiewende in Deutschland" laut dem Autor Frank Farenski umfassend widerspiegelt. Der Farenskis Film beleuchtet die Energiewende und ihre Entwicklung auf unterschiedlichste Weise.
Die Solarenergie ist ein Kernthema im Film. Es wird vor allem die starke Einschränkung der Solarförderung kritisiert, die unter anderem für die Insolvenzen deutscher Solartechnikhersteller verantwortlich gemacht wird. Der Film schaut aber auch hoffnungsvoll in die Zukunft, zeigt interessante unternehmerische Visionen, und kommt letztlich zu dem Schluss, dass das Gelingen der Energiewende nicht in der Hand der Bundesregierung liegt, sondern hauptsächlich in den Händen der Bürger.
Nach dem Film nannte Prof. Dr. Peter Heck vom Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) der Hochschule Trier, Umwelt-Campus Birkenfeld, der sich als unabhängig von jeglicher Partei bezeichnet, interessante Zahlen. Ein kleiner Ort mit 500 Einwohnern hat im Jahr rund 800.000 Euro Energiekosten. Die jährlichen Steigerungen der Energiekosten liegen zwischen vier und acht Prozent. Die Einkommenssteigerungen liegen deutlich niedriger. Der Anteil der Energie frisst immer mehr unseres Einkommens auf.
Prof. Heck monierte: „Wir haben den Bürgern nicht erklärt, was Energiewende bedeutet.“ Er hält es für ein gigantisches Investitionsprojekt und erklärt: „Bei den erneuerbaren Energien sind 90 Prozent Kapitalkosten und lediglich 10 Prozent Betriebskosten. Bei den herkömmlichen Energien sehe es anders aus, hier überwiegen bei weitem die Betriebskosten.“ Er schlussfolgert daraus, wenn die Investitionskosten abgeschrieben seien, dann lasse sich die Energie sehr preiswert produzieren. Wörtlich: „Die Energiewende wird in Zukunft sprunghaft die Kosten senken.“
Der Professor geht von sinkenden Stromkosten aus. Er sieht für den Kreis Neuwied mit der Energiewende eine Wertschöpfung von 14 Milliarden Euro bis zum Jahr 2050. Wobei die höchste Wertschöpfung sich bei der energetischen Gebäudesanierung ergibt. Heck sieht die dezentrale Energieproduktion klar im Vordergrund. „Auch Schwachwindstandorte bringen Energie, es dauert nur länger bis sich die Anlagen amortisieren. Es geht um die Wertschöpfung vor Ort in der Region.“, ist die Meinung von Prof. Heck.
Der anwesende Ortsbürgermeister von Linkenbach, Achim Hoffmann, mahnte: „Nehmt die Bürger mit.“ Als Beispiel nannte er, dass die Linkenbacher Bewohner und er aus der Presse erfahren haben, dass der Standort Linkenbach für Windkraft interessant sei und schon von konkreten Anlagen gesprochen wurde. Dies fand er nicht gut und viele Linkenbacher auch nicht. Wolfgang Tischler
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