Wie Unternehmen sich für Mitarbeiter attraktiv machen
Dierdorf. Die Attraktivität des Arbeitgebers ist einer der Schlüssel für das Finden und Binden von jungen Fachkräften. Die Informationsveranstaltung „Lösungsansätze zur Fachkräftebindung an die Region“ der Mittelstandsförderung des Landkreises Neuwied und des Innovationsclusters Metall-Keramik-Kunststoff (IMKK) am Montag 23.9.) in Dierdorf beschäftigte sich mit den Anforderungen, die junge Menschen heute mit einem attraktiven Arbeitgeber und einem lebenswerten Umfeld verbinden.
Vorgestellt wurden Lösungsstrategien zur Fachkräftesicherung. Mit der Absicht, dass der Kreis Neuwied auch in Zukunft eine tragende Rolle für die Wirtschaftskraft der Region Mittelrhein spielen kann.
Das Bild, das auf der Veranstaltung von der Nachwuchsgeneration gezeichnet wurde, sieht so aus: Geboren in den Achtzigern und Neunzigern, strömt derzeit eine Generation in die Unternehmen, die in einigen Jahren weltweit jeden zweiten Arbeitnehmer stellen wird. Es handelt sich um junge Menschen, die global orientiert und über Facebook, Twitter und Smartphone bestens vernetzt sind. Sie erwarten von den Unternehmen spannende Projekte, gute Gehälter und schnelle Aufstiegswege. Gleichzeitig bedeuten Arbeit und Karriere für sie nicht alles.
Somit wird der Aufbau einer Firma zur attraktiven Arbeitgebermarke zukünftig zum vielleicht wichtigsten Wettbewerbsfaktor werden. Welche Infrastruktur brauchen junge Fachkräfte mit ihren Familien heute im ländlichen Raum? Was macht für junge Leute einen attraktiven Arbeitgeber aus? Geht es vor allem um gute Gehälter oder ist gute Stimmung im Unternehmen genauso wichtig? Welche Ansprüche stellt die neue Generation an die Unternehmenskultur?
Viele Fragen auf die sich die Antworten geändert haben. Fest steht: Die Firmen des Landkreises werden in den nächsten Jahren verstärkt an Entwicklung und Kommunikation der eigenen Arbeitgebermarke arbeiten müssen, um die Fachkräfte von morgen zu binden und damit deren Sicherung auch langfristig zu gewährleisten.
Auf der Veranstaltung in Dierdorf bot die Mittelstandsförderung in Kooperation mit dem IMKK heimischen Unternehmen Denkanstöße zur Fachkräftebindung. So zeigte Dr. Sabine Dyas von der IHK Koblenz aktuelle Trends in der beruflichen Weiterbildung auf und ging auf die Motive ein, welche sich hinter der Teilnahme an der beruflichen Weiterbildung verbergen.
Über die Bedeutung der Gesunderhaltung der Mitarbeiter in Handwerksbetrieben referierte Mareile Wilbert von der Handwerkskammer Koblenz. Sie stellte das Projekt „Handwerk vital & demografiefest“ vor, das Handwerksbetriebe mit kostenfreien Gesundheitsangeboten unterstützt. Das Angebot dreht sich um Beratung und Bildung zu den Themen Entspannung, Bewegung und Ernährung.
Prof. Dr. Holger Reinemann von der Hochschule Koblenz beleuchtete in seinem Vortrag die Chancen mittelständischer Unternehmen im Kampf um die Talente der Zukunft, um eine neue Fachkräftegeneration anzulocken und langfristig an sich zu binden.
Als Vertreter eines der bedeutendsten Unternehmen der Region ging Helmut Hecking, Ausbildungsleiter der Wirtgen GmbH in Windhagen, auf neue Entwicklungsmöglichkeiten der Aus- und Weiterbildung ein. Außerdem skizzierte er die Schulstrukturen in Rheinland-Pfalz aus der Sicht des Unternehmens und betonte die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen Schulen und Betrieben.
Was Unternehmen tun können, um ihre Nachfrage an Fachkräften zu decken, stellte Ulrich Debus vom Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur Neuwied vor. In den vergangenen Jahren hat die Bundesagentur für Arbeit ihr Dienstleistungsangebot für Arbeitgeber weiter ausgebaut.
Spezielle Teams kümmern sich um Belange rund um den Arbeits- und Ausbildungsmarkt, vermitteln passende Fachkräfte, geben finanzielle Unterstützung und beraten in allen Fragen rund um die Qualifizierung der Mitarbeiter.
Die Wirtschaftsstruktur des Landkreises Neuwied besticht, so die übereinstimmende Meinung der Konferenzteilnehmer durch eine hervorragende Infrastruktur und starke, leistungsfähige mittelständische Unternehmen. Gerade in diesem Umfeld steigen die Anforderungen – benötigt werden junge, gut ausgebildete Menschen als Nachwuchs- und später als Führungskräfte. Arbeitgeber, die sich als leistungsfähig und modern präsentieren, finden in diesem Umfeld auch die Mitarbeiter der nächsten Generation, die an einer positiven Zukunft der Unternehmen mitarbeiten.
Dabei hängt die Standortentscheidung eines Unternehmens längst nicht mehr von der Attraktivität des wirtschaftlichen Umfeldes allein ab. Wie zukunftsorientiert ein Landkreis ist, gewinnt bei der Wahl des Unternehmensstandortes immer größere Bedeutung.
Das neben dem wirtschaftlichen Umfeld wichtigste Kriterium für Standortentscheidungen ist die Lebensqualität für Familien. Diesem Umstand trägt die Mittelstandsförderung Neuwied mit ihrem Angebot im Internet www.familienportal-neuwied.de seit einigen Jahren Rechnung.
Hier finden Besucher eine große Anzahl von gebündelten Informationen rund um die Familie, um sich schnell und umfassend zu informieren und Ansprechpartner zu finden.
Der Landkreis Neuwied mit seinen kreisangehörigen Städten und Gemeinden sieht sich selbst als familienfreundlichen Landkreis. Hier finde man günstigen Wohnraum mit kurzen Wegen zum Arbeitsplatz und sozialer Infrastruktur wie Kitas, Schulen und Dienstleistungen. Die neben der Stadt Neuwied als Mittelzentrum überwiegend ländliche Umgebung mit dem Naturpark Rhein-Westerwald biete verkehrstechnisch eine hervorragende Anbindung an die großen Zentren und viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung in Natur und Kultur.
Weitere Informationen unter www.metall-keramik-kunststoff.de.
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