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Nachricht vom 01.11.2013    

Immer mehr Beschäftige müssen zur Arbeit pendeln

Region. Die Zahl der Berufspendler zum Arbeitsort steigt immer weiter: Die IHK Koblenz hat ermittelt, dass fast die Hälfte aller Berufstätigen im nördlichen Rheinland-Pfalz über eine Kreisgrenze hinweg zur Arbeit fahren müssen.

Schon lange betont die Wirtschaft im nördlichen Rheinland-Pfalz, wie wichtig eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur und insbesondere ein gut ausgebautes Straßennetz für ihre Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit sind. Gestützt wird die Argumentation der Unternehmen durch den jetzt veröffentlichten Pendler-Bericht der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz, der die Entwicklung der Berufspendlerzahlen im nördlichen Rheinland-Pfalz von 2002 bis 2012 erstmals systematisch betrachtet.

Zentrales Ergebnis: Im Zeitraum 2002 bis 2012 ist im IHK-Bezirk Koblenz sowohl ein deutlicher Anstieg der absoluten Pendlerzahlen als auch ein merkliches Wachstum des Pendler-Anteils festzustellen. Demnach pendelten 2012 insgesamt 227.599 Personen und damit rund 44 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im nördlichen Rheinland-Pfalz über eine Kreisgrenze hinweg zu ihrem Arbeitsort.

2002 waren es noch 159.599 Personen beziehungsweise knapp 40 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.
„Die Pendler-Zahlen zeigen deutlich, wie weit die regionalen Arbeitsmärkte mittlerweile mit einander verschränkt sind – und in welchem Umfang Wohn- und Arbeitsorte im nördlichen Rheinland-Pfalz räumlich nicht mehr deckungsgleich sind“, so Robert Lippmann, Geschäftsführer Standortpolitik der IHK Koblenz, zu den Ergebnissen.

Tatsächlich spiegelt die räumliche Verteilung der Ein- und Auspendler die wirtschaftliche Struktur des IHK-Bezirks Koblenz: Als einziges Oberzentrum der Region hat die Stadt Koblenz einen deutlichen Einpendler-Überschuss, der zudem im Betrachtungszeitraum weiter angewachsen ist.

In Koblenz liegt die Arbeitsplatzdichte mit 961 sozialversicherungspflichtigen Stellen je 1.000 Personen im erwerbsfähigen Alter (16-65 Jahre) weit über dem rheinland-pfälzischen Durchschnitt (480).



Die ansonsten ländlich geprägten Landkreise im nördlichen Rheinland-Pfalz weisen hingegen vornehmlich Arbeitsplatzdichten unterhalb dieses Mittelwerts aus – und haben dementsprechend einen deutlich höheren Auspendler-Anteil.

„Mit der zunehmenden Mobilität der Arbeitskräfte wachsen auch die Anforderungen an die Verkehrsinfrastruktur. Die Infrastrukturausstattung einer Region bestimmt damit zunehmend deren Zukunftsfähigkeit. Gerade ländlich strukturierte Gebiete werden nur dann attraktive Wohnstandorte bleiben, wenn auch räumlich entfernte Arbeitsstellen leicht erreichbar sind“, erläutert Lippmann.

Wie sehr die Verkehrsinfrastruktur einer Region die Mobilität der Arbeitskräfte bestimmt, zeigt sich aus Sicht der IHK Koblenz exemplarisch an zwei Beispielen: Trotz direkter Nachbarschaft besteht zwischen dem Rhein-Lahn- und dem Rhein-Hunsrück-Kreis nur ein geringer Austausch an Arbeitskräften.

Aus dem Westerwaldkreis pendelt dagegen – trotz einer vergleichsweise großen Entfernung – eine nennenswerte Anzahl von Beschäftigten in die Stadt Frankfurt. Lippmann: „Das Fehlen einer Mittelrheinbrücke zeigt sich in der Pendler-Statistik ebenso klar als Mobilitätshindernis für unsere Arbeitskräfte, wie der ICE-Bahnhof in Montabaur als Triebfeder für die Vernetzung der Regionen erkennbar ist.“

Die komplette Studie (DINA 4, 12 Seiten) kann bei der IHK Koblenz, Telefon 0261 106-303 (Kathrin Bach), angefordert werden. Eine Download-Version steht unter www.ihk-koblenz.de, Dokumentennummer 114896 bereit.



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