SPD - Hollandfahrt bescherte viele positive Eindrücke
Dierdorf. Insgesamt 55 Reisenden starteten im voll besetzte Bus zur 11. Exkursion der SPD-Ortsvereine Dierdorf und Maischeid nach Leiden bei Amsterdam. In Maastricht, Hauptstadt der Provinz Limburg, der erste Halt. Die Stadtführerin informierte von der römischen Gründung bis heute (Vertrag über die Europäische Union 1992) über alles Wissenswerte diese im Dreiländereck gelegene Stadt.
Die Vielzahl der ab dem 6. Jahrhundert (Bischofssitz) errichteten Kirchen prägt die Stadtsilhouette, von denen heute einige profanen Zwecken dienen. In jüngster Vergangenheit wurden Architekten von Weltruf mit dem Bau markanter Gebäude beauftragt, was dem Stadtbild besondere Noten verleiht. Anschließend konnte man bei sommerlichen Temperaturen den Ruf Maastrichts als Einkaufsstadt mit breitgefächerter Gastronomie testen.
Nachmittags dann Ankunft in der 120.000 Einwohnern zählenden Uni-Stadt Leiden, Geburtsort Rembrandts. Die Stadtführung musste auf Samstag verlegt werden, da der 3. Oktober dort ebenfalls Feiertag ist zur Erinnerung an die 1575 im Unabhängigkeitskrieg gegen Spanien von diesem erfolglos aufgegebene Belagerung. Die Innenstadt war ein riesengroßer Jahrmarkt mit Fahrgeschäften, Verkaufs-, Essen- und Getränkeständen sowie zahlreichen Live-Bands. Vor allem war die Besucherzahl so groß, dass eine Stadtführung chancenlos geblieben wäre. Stattdessen genoss die Gruppe die Feierlaune mit unseren niederländischen Nachbarn.
Am Freitag, 04.10., begrüßte uns starker Regen beim Start ins nahe gelegene Amsterdam. Großes Staunen herrschte zunächst, weil noch nachts sämtliche Aufbauten des Volksfestes demontiert und weggeschafft worden waren, auch vom reichlichen Müll des Vorabends keine Spur mehr.
In Amsterdam setzte der Regen bald nach Zustieg des Guides aus. So wurden dessen interessante Ausführungen zum „Venedig des Nordens“ (über 100 Kanäle teilen die Stadt in 90 Inseln, die 1.500 Brücken erfordern) durch bewunderte Aussichten unterstrichen. Großes Erstaunen darüber, dass die Gebäude der unter dem Meeresspiegel liegenden Stadt auf Millionen von Pfählen gründen, die erst ab 10 m Tiefe festen Grund erreichen. Mit über 60 Museen hat die „nur“ 800.000 Einwohner zählende Stadt (fast 50 % Ausländer mit 170 Nationalitäten) die größte Museumsdichte auf der Welt.
Neben der Innenstadt lernten die Teilnehmer bei kurzen Fußmärschen in den Außenbezirken unter anderem. schwimmende Häuser, neue Stadtteile auf aufgeschütteten ehemaligen Hafenbecken sowie ein seit 150 Jahren zu Amsterdam gehörendes 10 Kilometer vom Stadtkern gelegenes Dorf kennen. Auf einem Bauernhof demonstrierte der Inhaber die eigene Käseproduktion und Herstellung von Holzklompen. Die verbleibenden vier Stunden wurden individuell für eine Grachtenrundfahrt, Besuche des Anne-Frank-Hauses, des Reichs-, Rembrandt- oder Van-Gogh-Museums und/oder Shopping bzw. einen Bummel durch das auch am Tag pulsierende Rotlichtmilieu genutzt. Eine vielfach auf der Rückfahrt geäußerte Meinung war, dass diese Stadt einen weiteren und längeren Besuch verdiene.
Am Morgen des 05.10. besuchten viele zunächst den berühmten Leidener Samstagsmarkt entlang von Grachten und auf Brücken, alles erschien jedoch noch beschaulicher und malerischer. Eine Fahrt nach Scheveningen, Stadtteil Den Haags, und dessen Badeort, stand als nächstes an. Trotz Saisonende am 30.09. strömten bei Bilderbuchwetter viele Sonnenhungrige an den Strand und in die zahlreichen Bars und Cafés. Der piekfeine Badeort fand viel Bewunderung.
Am Nachmittag wurde die Stadtführung in Leiden nachgeholt. Zwei kompetente Guides brachten die zum Teil schon selbst etwas erkundete Stadt näher, die ebenfalls mit vielen Museen (u.a. das der Völkerkunde als Teil des Reichsmuseums), der Pieterskerk als Grabstätte der Rembrandt-Eltern, der ältestens niederländischen Universität, dem ältesten botanischen Garten Europas (hortus botanicus), zahlreichen romantischen Wohninnenhöfen und weiteren Attraktionen beeindruckte. Nicht zuletzt das idyllische Stadtbild und eine wohltuende, aber keinesfalls stressige Geschäftigkeit erfuhren manches Lob.
Bei diesigem Wetter hieß es am Sonntag Abschied nehmen. Wie schon auf der Hinfahrt zeige Holland seine „typisch flache Seite“, gegliedert durch unzählige Kanäle. Das Nachbarland verabschiedete uns und Deutschland empfing uns mit Sonnenschein – gute Bedingung für die Stadtrundfahrt in Xanten. Zuvor hatten einige die vor der Stadt gelegene, auf antiken Grundmauern wieder errichtete Römersiedlung mit dem architektonisch wie durch seine Exponate beeindruckenden Römermuseum besichtigt. Die römische Epoche ab 15 v. Chr., das Mittelalter (Merkmal Dom St. Viktor 1263-1519) und die jüngste Entwicklung von der 85 %igen Zerstörung im 2. Weltkrieg bis heute mit der Umwandlung ehemaliger Kiesgruben zu einer Wassersportlandschaft als Touristikmagnet bleiben von der Führung in Erinnerung.
Vor wohlbehaltener Ankunft in der Heimat wurde das schon traditionelle Nachtreffen, das zugleich Ideengeber für die nächste Tour ist, angesprochen. Als Termin wurde inzwischen Samstag, 14.12.2013, 15:30 Uhr im Café Atrium der Seniorenresidenz Dierdorf festgelegt. Hierzu sind alle Mitreisenden sowie Interessierte an der SPD-Exkursion 2014 ganz herzlich eingeladen.
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