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Nachricht vom 13.01.2014    

Bären verlieren im Penaltyschießen

Der EHC Neuwied lieferte sich packendes Duell mit Oberligisten Grefrather EG und holt mehrfach einen Rückstand auf. Knapp 1.000 Fans im Hexenkessel Neuwied sahen das mitreißende Spiel.

Fotos: Marc Fleischer

Neuwied. Packender Eishockeykrimi in der Neuwieder Bärenhöhle: Der EHC Neuwied hat im ersten Heimspiel des Oberliga-West-Pokals dem klassenhöheren Oberligisten Grefrather EG einen Punkt abgetrotzt und erst nach Penaltyschießen mit 5:6 (1:3, 2:0, 2:2) verloren. Knapp 1000 Fans im Neuwieder Icehouse sorgten für eine beeindruckende Atmosphäre bei der Rückkehr des Regionalliga-Meisters auf das heimische Eis. „Vor einer solchen Kulisse zu spielen ist ein Traum“, zeigte sich auch Gästetrainer Karel Lang von der Stimmung im Hexenkessel Bärenhöhle beeindruckt.

Neuwied erwischte einen Traumstart und ging gegen perplexe Gäste bereits nach 59 Sekunden in Führung. Wegen eines Wechselfehlers saß ein Gästespieler auf der Strafbank – jedoch nur für exakt zwei Sekunden. Vom Bully kam die Scheibe zu Karl Neubert, der von der blauen Linie abzog und zum 1:0 traf. Grefrath brauchte einige Minuten, um sich vom Rückstand zu erholen und an die Atmosphäre zu gewöhnen, glich dann aber zügig durch Maximilian Bleyer zum 1:1 aus (5. Minute).

Als die Bären in der Folge immer wieder und stets schwer nachvollziehbar für vermeintliche Vergehen auf die Strafbank mussten, da machte die GEG in doppelter Überzahl das 2:1 durch Dennis Swinnen (8. Minute) und in einfacher Überzahl das 3:1 durch Sascha Schmetz (13. Minute). „Das war heute hartes, aber faires Eishockey“, sagte Gästetrainer Lang. „Leider haben sich die Schiedsrichter dem nicht angepasst. Wir haben nach dem ersten Drittel 3:1 vorne gelegen, weil wir die Geschenke der Schiedsrichter angenommen haben. Aber ich wusste, das Blatt würde sich wenden. Und so kam es dann auch.“

Der EHC holte wie im Spiel zuvor am Freitagabend in Neuss im zweiten Abschnitt einen Zwei-Tore-Rückstand auf, glich durch Dominik Kley (23. Minute) und Andre Bruch (36. Minute) zum 3:3 aus. Der Tabellenachte der Oberliga West und der Meister der Regionalliga West lieferten sich da längst ein mitreißendes Duell auf Augenhöhe und betrieben beste Werbung für den Eishockeysport. „Hätten sich die Schiedsrichter angepasst, dann hätten wir ein noch besseres Spiel gesehen“, stimmte EHC-Trainer Arno Lörsch seinem Trainerkollegen zu. „Aber wir alle sind Menschen und machen Fehler. So ist das nun mal.“



Fehler – die machten auch die Bären im letzten Drittel. Gleich zwei Mal ermöglichten Stellungsfehler den Gästen einen Torerfolg. Erst traf Jan Stockenschneider zum 3:4 (48. Minute), später Dennis Swinnen zum 4:5 (55. Minute). Doch Neuwied bewies eine tolle Moral, glich durch Andre Bruch (51. Minute), der ein starkes Comeback nach seiner Verletzung feierte, und Andrew Love (59. Minute) noch zum 5:5 aus. Die anschließende Verlängerung, in der der EHC auch von einer unberechtigten Zwei-Minuten-Strafe gegen Grefrath nicht profitieren konnte, verstrich torlos. So musste das Penaltyschießen entscheiden, in dem Andrew Love und Andre Bruch am starken Gästekeeper Friedrich Hartung scheiterten, Brian Gibbons zudem den Pfosten traf. Auf der Gegenseite traf Raphael Niederehe und sicherte seinem Team den Zusatzpunkt.

„Wir haben aus zwei Spielen gegen Oberligisten vier Punkte geholt, das ist aller Ehren wert“, freute sich Lörsch dennoch über die Ausbeute. „Diese Punkte hat sich die Mannschaft hart erarbeitet. Wir haben alleine gegen Grefrath drei Mal einen Rückstand aufgeholt, Moral bewiesen und Spaß am Hockey gezeigt. Im Penaltyschießen zu verlieren ist da nur ein kleiner Schönheitsfleck. Grefrath hat eine starke und sehr intelligente Mannschaft. Aber wir haben die Herausforderung angenommen.“ Ein Lob bekamen die Bären auch von GEG-Trainer Lang: „Ihr habt eine richtig gute Mannschaft zusammen und werdet sicherlich noch viele gute Ergebnisse einfahren.“

Bereits am Donnerstag treten die Bären im Hinspiel des Rheinland-Pfalz-Pokals beim EV Bitburg an. Am kommenden Wochenende sind die Neuwieder im Oberliga-West-Pokal dann nur einmal gefordert – am Sonntagabend beim Auswärtsspiel bei der 1b-Vertretung der Kassel Huskies.


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