Energiezukunft muss gemeinsam von allen mitgestaltet werden
"Energie für die Zukunft - Bürger und Kommunen gestalten gemeinsam" - unter diesem Titel hat die Energieagentur Rheinland-Pfalz in Neuwied zu einem Workshop eingeladen. Rund 60 Teilnehmer konnten die Veranstalter in der David-Röntgen-Schule begrüßen.
Neuwied. "Entscheidend für das Gelingen der Energiewende wird die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger sein", stellte der 1. Kreisbeigeordnete und Umweltdezernent des Landkreises Neuwied, Achim Hallerbach, in seinem Grußwort fest. "Trotz der in allen Medien geführten Kostendebatte stehen die Bürgerinnen und Bürger mehrheitlich hinter der eingeleiteten Energiewende. Es muss aber eine Gesamtstrategie auf Bundes- und Landesebene sichtbar werden", forderte Hallerbach auch mit Blick auf die neue Bundesregierung.
Weiterhin sei es wichtig, im kommunalen Raum gemeinsam voranzugehen und Grabenkämpfe an den Gemeindegrenzen zu vermeiden. Belastungen anderer Kommunen sollten durch Solidarpakte ausgeglichen werden. Die Landesenergieagentur sei für den Landkreis Kreis ein wichtiger Partner, um bei diesem zukunftsträchtigen Thema die Bevölkerung mitnehmen zu können, unterstrich Hallerbach die Bedeutung der Energieagentur.
Staatssekretär Uwe Hüser sieht in den Bürgerenergiegenossenschaften viel Engagement. Die Bürgergenossenschaften übernehmen regionale Verantwortung und arbeiten am Aufbau einer dezentralen Energiestruktur mit. Sie sind weitere wichtige Multiplikatoren vor Ort und sorgen für die Vernetzung in den Regionen.
Landrat i.R. Rolf Künne, Vorstand der Energieoffensive Rheinland-Pfalz betonte die Chancen der wirtschaftlichen Beteiligung der Bürger in Bürgerstromprojekten. Er erläuterte, dass mittlerweile ökologisch Strom billiger produziert werden kann wie konventioneller Strom.
Dr. Verena Ruppert stellte das Landesnetzwerk BürgerEnergieGenossenschaften Rheinland-Pfalz (LaNEG e.V.) vor, das die Interessen der Energiegenossenschaften im Land bündelt. Sie stellte dabei besonders heraus, welche Potenziale Energiegenossenschaften besitzen und wie sie zum Motor der Energiewende werden. Über die Eigenstromnutzung aus Photovoltaik-Anlagen für Gewerbe und Kommunen informierte Michael Vogtmann vom Landesverband Franken der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie. Dabei zeigte er auch die Möglichkeiten von Stromlieferverträgen und der Vermietung von Photovoltaik-Anlagen auf. Anschließend präsentierten die Gemeinden Gensingen, Ober Kostenz und Alflen Praxisbeispiele von Bürgergenossenschaften und deren umgesetzte Energieprojekte wie z.B. Nahwärmenetze mit Biomasse, die zum Austausch von Erfahrungen und zur weiteren Diskussion anregten.
"Eine umfassende Bürgerbeteiligung ist die zwingende Voraussetzung für die optimale Realisierung von Projekten - und dies von Beginn an - bei Planung, Projektierung und Realisierung.", fasste Manfred Kauer, Vorstand der Energieprojekte Winnweiler und Vertreter der Kommunalberatung Rheinland-Pfalz GmbH den einhelligen Tenor der Veranstaltung zusammen.
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