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Nachricht vom 31.01.2014    

Damit der Strom gleichmäßig aus der Steckdose kommt

Die Stadtwerke Neuwied (SWN) schließen Umrüstung der Photovoltaikanlagen ab. Mit den jetzt eingesetzten Geräten sind bedarfsabhängige Einspeisungen möglich. Damit ist eine hohe Versorgungssicherheit gegeben.

Symbolfoto: Nr-Kurier.de

Neuwied. Damit im gesamten Netzgebiet der Stadtwerke Neuwied weiterhin der sichere Betrieb gewährleistet ist, sind in den vergangenen Monaten rund 250 Wechselrichter an 70 Photovoltaikanlagen umgerüstet worden. Für die Maßnahme haben die SWN 18.000 Euro investiert. Die von der 2012 in Kraft getretenen Systemstabilitätsverordnung vorgeschriebene Umrüstung ist damit erfolgreich abgeschlossen. „Dadurch leisten die SWN einen entscheidenden Beitrag zur Versorgungssicherheit“, bekräftigt Thorsten Reuschenbach, Teamleiter des technischen Kundencenters.

Immer mehr dezentrale Anlagen zur Energieerzeugung, insbesondere Photovoltaikanlagen, speisen Strom in das SWN-Netz. Waren im Jahr 2000 noch ganze sechs Anlagen in Betrieb, die rund 12 Kilowatt Peak einspeisten, explodierte die Anzahl förmlich auf derzeit 352 Anlagen, die eine maximale Leistung von etwa 5.200 Kilowatt Peak erzeugen.

Trotz der veränderten Bedingungen müssen aber zu jeder Zeit Energienachfrage und -angebot im Gleichgewicht sein. In Europa beträgt die Frequenz im Normalzustand 50 Hertz. Wenn mehr Leistung in das Stromnetz eingespeist als gleichzeitig verbraucht wird, steigt diese Frequenz. „Leichte Schwankungen nach oben und unten sind üblich und werden von den Betreibern der Stromnetze beherrscht“, sagt Thorsten Reuschenbach.

Problematisch kann es jedoch werden, wenn die Abweichungen zu groß werden. Bislang haben sich Stromerzeugungsanlagen wie Photovoltaik-Anlagen abgeschaltet, wenn 48,7 Hertz unter- oder 50,2 Hertz überschritten wurden. Gehen aber sehr viele kleine Anlagen zeitgleich vom Netz, könnten bundesweit abrupt mehrere Gigawatt Erzeugungskapazität ausfallen: „Von einer Sekunde zur nächsten würde das Stromangebot stark zurückgehen“, erklärt der Teamleiter. Sogar ein großräumiger Ausfall des Stromnetzes, ein sogenannter Black-Out, sei im Extremfall möglich - auch wenn die Wahrscheinlichkeit dafür sehr gering ist. Für Notfälle steht zwar bundesweit eine Reserve mit einer Leistung von rund drei Gigawatt zur Verfügung, „aber die Menge reicht für diesen Fall nicht und die Aktivierungszeit wäre auch zu lang“, so der Fachmann.



Umgekehrt könnte ein fast gleichzeitiges Wiederzuschalten der Photovoltaik-Anlagen, wenn die Frequenz wieder gesunken ist, zu einem erneuten Überschreiten der 50,2 Hertz führen - und damit zu einem erneuten Abschalten der Anlagen: eine Art Jojo-Effekt.

Um den sicheren und stabilen Netzbetrieb nicht zu gefährden und ein hohes Maß an Versorgungssicherheit in Deutschland und Europa zu gewährleisten, wurden gemeinsam von Bundesumwelt- und -wirtschaftsministerium, den Netzbetreibern und den betroffenen Verbänden Vorsorgemaßnahmen erarbeitet. Dazu zählt auch die Umrüstung von Photovoltaikanlagen. Die gesetzliche Umsetzung der Maßnahmen ist in der Systemstabilitätsverordnung geregelt.

Photovoltaikanlagen wandeln mittels Solarzellen einen Teil der Sonnenstrahlung in elektrische Energie um. Der entstehende Gleichstrom wird mit Hilfe eines Wechselrichters in Wechselstrom umgewandelt und in das Stromnetz eingespeist. Mit den jetzt eingesetzten Geräten sind bedarfsabhängige Einspeisungen möglich.



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