Feuerwehrlegende Klaus Runkel verabschiedet
Seit dem 1. Januar 1968 ist Klaus Runkel bei der Freiwilligen Feuerwehr in Rengsdorf über das normale Maß weit hinausgehend engagiert. Jetzt muss der Feuerwehrmann in Ruhestand gehen. Die Kameraden bereiteten ihm einen ganz besonderen Abschied, den er nicht vergessen wird. Darüber hinaus bekam er das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber des Deutschen Feuerwehrverbandes verliehen.
Rengsdorf. Am Freitagabend, 31. Januar, kurz nach 19 Uhr heulten die Sirenen in Rengsdorf. Die Meldung lautete: „Unklare Rauchentwicklung an der Grillhütte in Rengsdorf.“ Dort rauchte es wirklich ganz erheblich. Dieser Rauch war jedoch von einem eingeweihten Kreis der Feuerwehrführung im Landkreis initiiert. Der Hintergrund der Aktion war, dass Klaus Runkel aus Altersgründen verabschiedet werden muss. Wer ihn kennt, weiß, dass er einer solchen Abschiedsfeier nie freiwillig zugestimmt hätte.
Also ließen sich die Rengsdorfer den Alarm einfallen, um Klaus Runkel an die Grillhütte zu bekommen. Spannend war es bis zum Schluss. Denn jeder stellte sich die Frage: „Ist er bei dem Einsatz wirklich dabei, haben alle Eingeweihten dicht gehalten und klappt die Überraschung?“ Er war dabei und die Überraschung war echt perfekt. Das ungläubige Gesicht, in das die an der Grillhütte wartenden Kameraden blickten, war genial. Dem sonst so schlagfertigen Klaus fehlten zunächst die Worte.
Immer wieder meinte er: „Mein Herz, mein Herz!“ und griff sich an die Brust. Man muss wissen, an dem Bau der Grillhütte war Klaus Runkel ganz erheblich beteiligt. In diesem Wissen hatten sich die Kameraden mit dem Bengalischen Feuer hinter der Grillhütte noch sehr zurückgehalten.
Im Kreise seiner Kameraden und vieler Kameraden der Wehren aus der Verbandsgemeinde Rengsdorf wurde Klaus Runkel dann feierlich verabschiedet. Hans-Werner Breithausen ließ die wichtigsten Stationen des Feuerwehrlebens von Klaus Runkel Revue passieren. War er doch selbst einst unter ihm in der Feuerwehr tätig gewesen. Einige Anekdoten erzählte der Bürgermeister, wie die von dem legendären Überholmanöver bei der Einsatzfahrt zum Peterhof Anhausen, als Klaus am Steuer des neuen TLF den alten MAN aus Oberraden überholte. Kreisweit ist Klaus Runkel als „Feuerwehrkoch“ bestens bekannt. Viele kommen sehr gerne nach Rengsdorf zu den Lehrgängen, weil Klaus die Teilnehmer immer bestens verpflegt.
Kreisfeuerwehrinspekteur Werner Böcking fand ebenfalls viele lobende Worte für den scheidenden Feuerwehrmann. Aus den Händen von Dirk Elberskirch, dem Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Neuwied, konnte Klaus Runkel eine ganz herausragende Auszeichnung entgegennehmen: Das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber des Deutschen Feuerwehrverbandes.
„46 Jahre aktive Dienstzeit in der Feuerwehr – das muss man erst einmal bringen“, sagte der Wehrleiter der Verbandsgemeinde Uwe Schmidt zu dem gebürtigen Rengsdorfer Klaus Runkel. „Die Anzahl seiner Einsätze liegen mit Sicherheit im vierstelligen Bereich. Die eingesetzten Stunden für die Freiwillige Feuerwehr lassen sich gar nicht mehr zählen.“ Die Rengsdorfer Wehr hat ihren Klaus Runkel zum „Ehrenwehrführer“ ernannt.
Klaus Runkel meinte am Schluss nur ganz bescheiden: „Ich werde jetzt nicht mehr so oft im Feuerwehrhaus sein, aber ab und zu werde ich nach dem Rechten schauen.“ Bis zum 8. Februar ist er noch offiziell im Dienst. Dann freut sich schon die Alterswehr, dass sie einen hervorragenden Koch bekommen wird. Eins hat er in diesem Zusammenhang an dem Abend noch angekündigt: „Bei größeren Einsätzen werde ich euch versorgen!“ Wolfgang Tischler
Die Stationen des Feuerwehrmannes Klaus Runkel:
1. Januar 1968 Eintritt in die Freiwillige Feuerwehr Rengsdorf. Durchlaufen aller Ausbildungen.
Zugführer,
1979 stellvertretender Wehrführer
1997 bis 2012 Wehrführer Rengsdorf
Ehrungen:
Silbernes Feuerwehr-Ehrenzeichen, Silbernes Feuerwehr-Ehrenzeichen am Bande, Feuerwehr-Ehrenzeichen, Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes Neuwied, Goldenes Feuerwehr-Ehrenzeichen.
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