Hochwasserpartner planen Projekte
Hochwasser beginnt nicht erst in den Flussauen sondern auf den Flächen im Einzugsgebiet der Bäche und Flüsse. Je mehr Wasser die Böden im Gebiet aufnehmen können, desto weniger Wasser läuft in den Auen zusammen. Grund genug für die Hochwasserpartnerschaft Wied/Holzbach, sich in ihrem 4. Workshop in Flammersfeld mit dem Thema „natürlicher Wasserrückhalt“ zu befassen.
Als Moderator der kreisübergreifenden Hochwasserpartnerschaft blickte der Neuwieder 1. Kreisbeigeordnete und Umweltdezernent Achim Hallerbach in seinen einführenden Worten kurz auf die ersten Workshops zurück, die den Themen Gefahrenabwehr, Katastrophenschutz und Planung in Überschwemmungsgebieten gewidmet waren.
Hallerbach konnte - wie auch der Gastgeber, der Flammersfelder Verbandsgemeindebürgermeister Josef Zolk - zahlreiche Projekte nennen, die Gewässerrenaturierung und angepasste Flächennutzung bereits umgesetzt haben. Erfreut zeigte sich Hallerbach über ein aktuelles Positionspapier des Deutschen Städte- und Gemeindebundes zum Hochwasserschutz, mit dem der kommunale Spitzenverband sowohl den Bund als auch die Länder und Gemeinden auffordert, gemeinsam die Hochwasservorsorge zu forcieren.
Ralf Schernikau vom Umweltministerium in Mainz umriss noch einmal die verschiedenen Aspekte der Hochwasservorsorge ehe er auf die Bedeutung des Wasserrückhalts in der Fläche einging und die konkreten Vorstellungen der Teilnehmer abfragte: Beispielhafte Projekte, Probleme bei der Umsetzung und Lösungsansätze wurden anschließend lebhaft diskutiert.
Rückhalt im Einzugsgebiet braucht Flächen, die für Projekte zur Verfügung stehen. Die verschiedenen Hilfen, die dabei die ländliche Bodenordnung bieten kann, erläuterte Sebastian Turck vom Dienstleistungszentrum ländlicher Raum in Montabaur. Auch die Forstwirtschaft kann einen Beitrag leisten, den natürlichen Rückhalt im Wald zu verbessern. Wald wird als die günstigste Form der Flächennutzung angesehen, wie der Dierdorfer Forstamtsleiter Uwe Hoffmann in seinem Vortrag betonte.
Das Infopaket des Landesamtes für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht zum Hochwasserrückhalt bietet den Kommunen maßgeschneiderte Informationen und Empfehlungen für ihr Gebiet. Dr. Barbara Manthe-Romberg, Referentin beim Informations- und Beratungszentrum Hochwasservorsorge in Mainz, stellte die Inhalte beispielhaft für die Verbandsgemeinde Flammersfeld vor.
Weitere Workshops der Hochwasserpartnerschaft werden sich mit den Themen örtliche Hochwasserschutzkonzepte, technischer Hochwasserschutz sowie Risiko- und Verhaltensvorsorge befassen. Die erarbeiteten Ergebnisse sollen Ende 2015 in einem Maßnahmenplan zusammengefasst werden, der Grundlage für konkrete Projekte der Hochwasservorsorge an Wied und Holzbach sein wird.
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