Landespflegerische Maßnahmen im Landkreis Neuwied
Die landespflegerischen Maßnahmen im Landkreis Neuwied sind ohne Zweifel ein wichtiges Thema, nicht nur unter touristischen Aspekten. Zudem liegen viele Teile des Landkreises im Bereich des Naturparks „Rhein-Westerwald“. Der Rückgang der Landwirtschaft zieht naturpflegerische Probleme nach sich.
Kreis Neuwied. In der Kleinen Anfrage von Elisabeth Bröskamp (Die Grünen) an das zuständige Ministerium heißt es: Durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft sind in den letzten Jahren viele Nutzflächen nicht mehr bewirtschaftet worden und lagen bzw. liegen brach. Durchden natürlichen Prozess (Sukzession) setzt in diesen Gebieten dann die Verbuschung ein. Dies hat zur Folge, dass der Lebensraum für dort ursprünglich vorkommende Tier- und Pflanzenarten verschwindet. Dies betrifft auch im Kreis Neuwied einige Täler in den verschiedenen Verbandsgemeinden.
Vor diesem Hintergrund stellte die Landtagsabgeordnete eine ganze Reihe Fragen an die Landesregierung: Welche landespflegerischen Projekte zur Offenhaltung landwirtschaftlicher Flächen wurden und werden von der Landesregierung gefördert? Wie hoch war die Fördersumme je Projekt? Für welche zukünftigen landespflegerischen Maßnahmen liegen der Landesregierung Anträge vor? Werden die oben genannten Flächen beweidet oder gibt es andere Methoden, die zur Offenhaltung der Täler/Flächen angewandt werden? Welche Tierarten beweiden die oben genannten Flächen? Welche Fördermöglichkeiten auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene gibt es für
Die Landwirte (Nebenerwerbslandwirte), die diese Projekte vor Ort umsetzen? Wie hat sich der Anteil der landwirtschaftlichen Fläche, der Waldfläche und der bebauten Fläche (z. B. Siedlungs- und Gewerbefläche) im Kreis Neuwied in den letzten 15 Jahren im Verhältnis zur Gesamtfläche des Kreises Neuwied verändert?
Darauf antwortete das Ministerium (hier in gekürzter Form): Zu den Fragen: Sowohl im Rahmen der Biotoppflege wie auch der Agrarweltmaßnahmen inklusive des Vertragsnaturschutzes würden Mittel bereitgestellt, die unmittelbar bzw. mittelbar der Offenhaltung der Landschaft dienten.
Zur Biotoppflege wurden verschiedene Tabellen beigefügt. Im Folgenden werden die üblichen Tierarten aufgeführt, die regelmäßig für eine Beweidung eingesetzt werden. Rinder: Heckrind, Rotes Höhenvieh, Glan-Donnersberger, Murnau-Werdenfelser, Hinterwälder und Schottisches Hochlandrind. Pferde: Brabanter Kaltblut, Exmoorpony und Noriker Kaltblut. Schafe: Graue gehörnte Heidschnucke, „normale“ Mischrassen. Ziegen: Burenziege und „normale“ Mischrassen.
Zu den Agrarumweltmaßnahmen: In Ergänzung zu den landespflegerischen Projekten biete das Land insbesondere für das Grünland PAULa-Programme an, die als vorbeugende Maßnahmen gegen das Brachfallen anzusehen seien. Für die umweltschonende Grünlandbewirtschaftung im Unternehmen seien 2013 im Kreis Neuwied 95.137 Euro bei einer geförderten Fläche von 1221 Hektar (ha) ausgezahlt worden.
Im PAULa-Vertragsnaturschutzprogramm „Grünland“ und dessen Vorläuferprogrammen (FUL und BSP) würden zum Erhalt von artenreichem Grünland im Landkreis Neuwied aktuell 180 Hektar Fläche gefördert. In den vergangenen Jahren von 2009 – 2013 ergebe sich folgende Entwicklung:
2009 Förderungssumme von 45.500 Euro bei einer Fläche von 270 ha;
2010 Förderungssumme 42.500 Euro bei einer Fläche von 235 ha;
2011 Förderungssumme 44.000 Euro bei einer Fläche von 245 ha;
2012 Förderungssumme 35.000 Euro bei einer Fläche von 180 ha und
2013 eine Förderungssumme von etwa 35.000 Euro bei einer Fläche von 180 ha.
Das Programm Agrar-Umwelt-Landschaft (PAULa) werde in der Förderperiode 2014 bis 2020 weitergeführt. Ergänzend sei festzustellen, dass im Rahmen von PAULa auch das Programm „Halboffene Weidehaltung“ angeboten werde, mit dem eine Offenhaltung der Landschaft durch eine ganzjährige, sehr extensive Beweidung erreicht werden solle. Es werde in der nächsten Förderperiode voraussichtlich als Zusatzmodul zum PAULa-Vertragsnaturschutzprogramm „Grünland“ weitergeführt.
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