Landtagsabgeordnete Bröskamp: Gegen Bahnlärm helfen nur Tunnel
Elisabeth Bröskamp, selbst fast 20 Jahre direkt an der Bahnstrecke wohnhaft in Ariendorf/Bad Hönningen, ruft zur regen Teilnahme an den Bahnlärmdemos an jedem zweiten Dienstag im Monat in Neuwied auf. Für eine spürbare Verbesserung der Wohn- und Lebenssituation an der Rheinschiene schlägt sie den Bau von Tunnel nach Schweizer Vorbild vor.
„Die Dienstags-Demo an jedem zweiten Dienstag im Monat am Bahnhof Neuwied wird auch in diesem Jahr weitergeführt. Ich freue mich wiederum daran teilzunehmen und mit den anderen Demonstranten meinen Unmut in Richtung Bund und EU-Kommission wegen Untätigkeit kundzutun. Versprochen wird vieles, eine spürbare Entlastung der lärmgeplagten Anwohner am Mittelrhein ist aber nicht in Sicht“, so die Landtagsabgeordnete.
Bröskamps Ansicht nach zu Recht werfen die Interessengruppen gegen Bahnlärm – zum Beispiel die Interessengemeinschaft Schutz gegen Bahnlärm und Erschütterungen e.V. Bad Hönningen, aber auch alle anderen Bahnlärmgruppierungen rechts- und linksrheinisch - den Verantwortlichen bei der DB AG Verschleppung vor. Seit Jahrzehnten sei das Thema den Verantwortlichen und der Politik hinreichend bekannt. Getan werde aber nichts.
„Eine wirkliche Entlastung aller Anwohner würde nur der Bau eines Tunnels schaffen“, so Elisabeth Bröskamp. „Ich hatte 2004 in der Schweiz die Möglichkeit den Bau des Lötschberg-Basis-Tunnels zu besichtigen. Die Schweizer sind den Verkehrsinfarkt als Transitland schon früh leid gewesen und haben entsprechende Beschlüsse gefasst und umgesetzt. Wenn man die Belastungen der Anwohner im Mittelrheintal ernst nimmt, gibt es eigentlich keine andere Möglichkeit. Auch der Austausch der alten Güterzüge oder der Austausch neuer Bremsen würde nicht die dauerhafte Entlastung bringen, wie es eine Tunnellösung schaffen könnte.“
Ein neues Bahnlärm-Gutachten, in Auftrag gegeben vom Mainzer Umweltministerium, mache deutlich, dass als Sofortmaßnahme nächtliche Geschwindigkeits- oder Durchfahrtsbeschränkungen für laute Güterzüge im Mittelrheintal sowohl mit europäischen als auch mit dem deutschen Recht vereinbar seien. Europarecht stelle hier kein Hindernis dar, der Bund stehe in der Verantwortung und könne handeln.
Die Landesregierung fordert aus diesem Grund laut Elisabeth Bröskamp kurzfristig nächtliche Geschwindigkeitsbegrenzungen im Bereich von Ortslagen auf höchstens 70 Stundenkilometer und mittelfristig nächtliche Durchfahrtsverbote für laute Güterzüge. „Der Bund und auch die EU-Kommission sind hier gefordert, endlich im Sinne der Bürgerinnen und Bürger zu handeln. Bahnlärm macht krank, zerstört unsere Heimat, schadet dem Tourismus, lässt Eigentum wertlos werden, vernichtet Arbeitsplätze vor Ort, zerstört unsere Umwelt, Natur und Heimat“, so Elisabeth Bröskamp abschließend.
Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.