Werbung

Nachricht vom 20.03.2014    

Taten statt Lippenbekenntnisse

Der letzte noch gebliebene Versicherer für die Hebammen will 2015 ebenfalls aus der Haftpflichtversicherung aussteigen. Eine Berufshaftpflicht für freiberufliche Hebammen ist Pflicht. MdB Sabine Bätzing-Lichtenthäler fordert in einer Pressemitteilung schnelles Handeln der Ministerien.

Region. Hebammen übernehmen eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Ob freiberuflich oder angestellt, gerade werdende Mütter schätzen die Arbeit dieser Berufsgruppe. In den vergangenen Wochen waren Hebammen vielfach Gegenstand der öffentlichen Berichterstattung.
„Die Vergütungssituation für die Hebammen hat sich etwas verbessert, auch wenn sie noch nicht optimal ist“, so Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Mitglied des Deutschen Bundestages. „Aber der fehlende Wettbewerb bei den Haftpflichtversicherern sorgt für höhere Versicherungsprämien. Das wird das Aus der freiberuflichen Hebammen bedeuten“, fügt die SPD-Politikerin hinzu. Als selbst werdende Mutter weiß Bätzing-Lichtenthäler wovon sie redet: „Gerade die Betreuung durch die Hebammen ist rund um den Geburtstermin enorm wichtig.“

Der letzte verbliebene Versicherer hat sich nun verabschiedet und will ab 2015 keinen Versicherungsschutz mehr unternehmen. Laut Bätzing-Lichtenthäler ist hier die Politik dringend gefordert, zumal das Problem schon seit einigen Jahren bekannt ist. Sie hat sich dazu an die zuständigen Ministerien (Gesundheit und Justiz) gewandt. Vom Gesundheitsministerium liegt zwischenzeitlich eine Antwort vor. Dort ist man sich des Problems sehr bewusst und will schnellstmöglich – gemeinsam mit den Hebammenverbänden – an einer Lösung arbeiten.



„Wichtig ist, dass wir jetzt für eine schnelle und vor allem nachhaltige Hilfe sorgen. Für die Hebammen ist es unerträglich, dass wir alle zwei, drei Jahre über deren Zukunft diskutieren“, so die SPD-Politikerin. Aus Sicht von Bätzing-Lichtenthäler ist hier auch die Versicherungswirtschaft gefordert: „Hier hat der Hebammenverband nicht Unrecht, wenn er sagt, dass der fehlende Versicherungsschutz einem Berufsverbot gleichkomme.“

Hebammen dürfen nur mit Versicherungsschutz Geburten begleiten und durchführen. Das ständige Diskutieren über die Zukunft der Hebammen führe auch dazu, dass sich immer weniger Frauen für diesen Beruf entscheiden würden, da die Zukunft mehr als unsicher sei. Dass dieses Thema den Menschen unter den Nägeln brennt, zeigt auch die riesige Unterstützung für eine Online-Petition. Dort haben über 350.000 Menschen bereits unterzeichnet. Die Abgeordnete hofft, dass die Diskussion dadurch nochmals an Fahrt gewinnt.



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Rasante Fahrt endet im Unfall zwischen Bonefeld und Straßenhaus: Polizei sucht Zeugen

Am 1. April kam es auf der B256 zwischen Bonefeld und Straßenhaus zu einer gefährlichen Verkehrssituation. ...

Halbseitige Sperrung der L 252 wegen Restarbeiten zwischen Bruchhausen und Kretzhaus

Am 3. und 4. April wird die L 252 zwischen Bruchhausen und Kretzhaus für wichtige Restarbeiten halbseitig ...

Verkehrseinschränkungen auf der B 256 bei Bonefeld

Am 3. April kommt es auf der B 256 im Bereich Bonefeld zu Verkehrseinschränkungen. Grund dafür sind Bauarbeiten ...

Gemeinsam für ein sauberes Unkel: Frühjahrsputz am 5. April

Die Stadt Unkel ruft ihre Bürger zur Teilnahme am diesjährigen Frühjahrsputz auf. Am Samstag, dem 5. ...

Sayner Hütte: Ein Industriedenkmal als "Museum des Monats"

Im März wurde die Sayner Hütte vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration als "Museum ...

Rodungsarbeiten: Vollsperrung der L 269 zwischen Bruchermühle und Döttesfeld

Am ersten Aprilwochenende müssen sich Autofahrer auf eine Verkehrsänderung einstellen. Die L 269 wird ...

Weitere Artikel


Die shitstorm-Problematik

Vor wenigen Jahren dienten shitstorms noch dazu Unternehmen unter Druck zu setzen, um ein bestimmtes ...

Gefahrenstelle Neuwieder Straße wird behoben

Seit mehr als einem Jahr ist der Zustand der Neuwieder Straße im Stadtteil Engers in Höhe des Penny-Marktes ...

Bremsmanöver führte zu zwei Auffahrunfällen

Kurz nach 18 Uhr am Donnerstagabend (20.3.) ereigneten sich kurz hintereinander zwei Unfälle auf der ...

Asbacher FDP stelle Liste für Verbandsgemeinderat auf

In einem harmonischen Wahlakt stellte die FDP im Asbacher Land ihre Kandidatenliste für den Verbandsgemeinderat ...

Zoopädagogen tagen in der Zooschule Neuwied

Am Samstag, 8. März, fand ein Regionaltreffen des Verbandes der deutschsprachigen Zoopädagogen (VZP) ...

Drei Verbandsgemeinden bündeln ihre Stärken

Die Verbandsgemeinden Linz, Bad Hönningen und Waldbreitbach wollen künftig gemeinsame Wege gehen, um ...

Werbung